In der MZ gefunden - Ein Spielbericht aus Alslebener Sicht
Dietmar Bebber, 16.08.2011

Stefan Schmidt (l./Asleben) muss hier aufpassen, dass er nicht von René Christoph Renz unsanft mit dem Bein am Kopf getroffen wird. (FOTO: THOMAS KLITZSCH)
Stockmann spielt FSV schwindlig
"Ich kannte diesen Mann und habe meine Spieler noch einmal ausdrücklich gewarnt. Fußball wird auch im Kopf entschieden. Wir wollten unbedingt die nächste Runde erreichen. Während der Gegner bis zum Umfallen gekämpft hat, haben wir in den entscheidenden Situationen geschlafen. Ich hatte von meiner Mannschaft mehr erwartet", erklärte Alslebens Trainer Achim Straube, der sich jedoch auch selbst Asche auf das Haupt streute. "Wir gewinnen und verlieren als Mannschaft zusammen. Der 6:0-Erfolg im letzten Testspiel gegen den SV Lok Aschersleben wurde von einigen Leuten überbewertet. Wir haben die ganze Woche schon vom nächsten Gegner geträumt. Ich schließe mich damit ein."
Für den Landesligisten lief zunächst alles nach Plan. Einen 20-Meter-Schuss von Peter Knüpfer konnte Gräfenhainichens Schlussmann Chris Liebers nur abklatschen. Sebastian Horner staubte eiskalt zur Alsleber Führung nach einer halben Stunde ab. Trotzdem lief Coach Straube anschließend an der Seitenlinie etwas unruhig hin und her. Seine Schützlinge verloren zu viele Bälle im Vorwärtsgang. Einer dieser Ballverluste durch Ronny Straube führte kurz nach dem Wiederanpfiff zum Ausgleich. Doch Straube machte seinen Schnitzer wieder gut, vollendete nach einem beherzten Alleingang zum 2:1. Aber die Freude über die Führung währte bei den Rot-Weißen keine 180 Sekunden. Bei einem weiten Flugball waren sich Keeper Markus Selent und René Leschinger nicht einig. Stockmann war der lachende Dritte. Zuvor verspielte Horner durch seine Eigensinnigkeit den dritten Treffer für die Gäste und damit die Entscheidung.
In der 92. Minute war Stockmann nach einem Patzer der Alsleber erneut zur Stelle. Als Knüpfer aus fünf Metern das Leder nicht im Gräfenhainicher Kasten unterbrachte und Stockmann zum vierten Mal zuschlug, war das Ausscheiden des Landesligisten besiegelt.
"Wir haben nach dem Rückstand völlig die Ordnung verloren. Das zwingt mich zum Nachdenken. Ich muss jetzt Ruhe in die Mannschaft hineinbekommen und die Jungs müssen Samstag zum Punktspielstart gegen Braunsbedra Charakter zeigen", hofft Straube, dass die Pokalniederlage nicht zu sehr am Selbstvertrauen nagt. Der Name Stockmann dürfte den Alsleber Verteidigern allerdings in unguter Erinnerung bleiben. Und Stürmer dieses Kalibers gibt es in der Landesliga einige.
Gräfenhainichen: Liebers - Ackermann, Hiller, Wolfensteller, Luderer, Stockmann (119. Woltersdorf), Vogt, Hartling (102. Arndt), Christoph, Pannier, Giese
Alsleben: Selent - Reckrühm, Böckel, Lorenz, Leschinger (91. Köhler) - Straube (78. Lichtenfeld), Rühlicke, Schmidt (90. Soyk), Habicht - Knüpfer, Horner
Schiedsrichter: Volker Rulff (Großzöberitz); SR-Assistenten: Ingo Pöschl (Osternienburg), Michael Kopp (Aken); Zuschauer: 67
Tore: 0:1 Horner 30.), 1:1 Stockmann (47.), 1:2 Straube (72.), 2:2, 3:2, 4:2 Stockmann (75., 92., 115.)