Überfall auf Magdeburger Fußballer
Dietmar Bebber, 31.10.2011
In der Nacht von Freitag auf Sonnabend wurde Bauer von fünf vermummten Personen in seiner Wohnung heimgesucht und bedroht. "Das ist nur die Vorwarnung. Wenn sich gegen Halle nichts tut, kommen wir wieder", sollen die Täter Bauers Freundin gedroht haben. Der frühere FCM-Kapitän zog sofort die Konsequenzen und verließ fluchtartig mit seiner Freundin die Stadt. Er hält sich an einem unbekannten Ort auf. Magdeburgs sportlicher Leiter Detlef Ullrich bestätigte den Vorfall am Sonntag. "Ich hatte noch keinen Kontakt mit ihm", sagt er. "Diese schlimme Sache hat uns alle völlig überrascht, und wir gehen das Problem ab morgen offensiv an." Zunächst habe die Durchführung des Derbys im Mittelpunkt gestanden. Die Zeit sei zu kurz gewesen. "Aber wir wollten Daniel Bauer ein paar Tage Zeit geben, um die Situation zu verarbeiten."
Völlig geschockt reagierte am Sonntag der Präsident des Landes-Fußballverbandes, Werner Georg. "Es gibt einige gewalttätige Tendenzen im Lizenzbereich, die jetzt auch in den unteren Ligen Einzug halten. Aber was in diesem konkreten Fall passiert ist, ist höchst kriminell", sagte Georg. "Wenn die Täter ausfindig gemacht werden, dann muss auch einmal mit extremen Strafen eine Grenze gezogen werden."
Angesichts der kriminellen Vorgänge im Vorfeld geriet der Sport auf dem Rasen am Sonntag fast zur Nebensache. Für den 1. FC Magdeburg ein Fortgang der sportlichen Talfahrt. Das Team ist Drittletzter der Regionalliga. Die Spieler wollten sich zum Übergriff auf Bauer am Sonntag nicht äußern. Peter Hackenberg, der neue Kapitän, meinte: "Keiner kann sich in einen anderen Menschen, dem dies passiert ist, hineinversetzen."
Quelle:Mitteldeutsche Zeitung - online
