Spitzen Nachbetrachtung auf der Abtsdorfer Homepage gelesen
Dietmar Bebber, 30.12.2011
Die Landesklasse 5 ist wegen ihrer zahlreichen regionalen Derbys eine spannende Angelegenheit. Denken wir nur an die Spiele zwischen Annaburg – Jessen, Einheit – Piesteritz II, Gräfenhainichen – Gröbern, Möhlau – Zschornewitz und nicht zu vergessen, Vorwärts – Dessau Mildensee – alle Spiele und viele mehr, waren Zuschaueranziehungspunkt an den jeweiligen Spieltagen. Teilweise bis zu 800 Zuschauer waren mit von der Partie. Lesen Sie den folgenden Rückblick. Jeder Verein mit seinen Zielen, dem Erreichten und die Tendenz für die Rückserie. Weiterlesen ...
SV Friedersdorf 1920 – Tabellenführer – 40:14 Tore und 43 Punkte Nachdem man im letzten Jahr hinter den Erwartungen geblieben ist, ist der Verein angetreten mit dem Ziel, den Aufstieg zu erreichen. Absolut zu Recht steht man, an der Spitze der Klasse. In 16 Spielen konnte man von 48 möglichen 43 Punkte erzielen. Lediglich eine Niederlage, die gegen den Aufstiegskonkurrenten aus Piesteritz, hier gab es eine derbe 0:5 – Klatsche und ein Unentschieden gegen Einheit Wittenberg stehen 14 Siegen gegenüber. Trainer Tahirovic hat eine ganz junge Truppe beieinander, die keineswegs nur nach vorne rennt. Teilweise äußerst routiniert wartet die Mannschaft auf Ihre Chance. Keine Frage, der SV hat wohl den größten und qualitativ besten Kader der Klasse. Daher stehen auch nur 14 Gegentore auf der Negativseite, mit 40 erzielten Treffern ist man gut dabei. Mit Abschluß der Halbserie hat man 9 Punkte Vorsprung auf Piesteritz II, da kann man schon von einer Vorentscheidung sprechen. Zumal beide Teams nicht mehr aufeinander treffen können. Tendenz: Ganz klar – Aufstiegsfavorit Nr. 1!
FC Grün – Weiß Piesteritz II – Tabellenzweiter – 52:16 Tore und 34 Punkte Für das Trainergespann Hüller/ Neuberg ist es gar nicht leicht, eine Struktur in ihr Team zu bringen, jede Woche stehen ganz andere Spieler zur Verfügung, mal gespickt mit zahlreichen Oberligaspielern siegt man mit 5:0 gegen den aktuellen Primus aus Friedersdorf und an einem anderen Tag spielt man 2:2 gegen den Abstiegskandidaten aus Mildensee. Ist man anfangs schlecht aus den Startlöchern gekommen, so steht man nun nach 16 Spielen auf dem zweiten Platz der Tabelle. Was ist das Ziel? Der Aufstieg scheint vergeben. Am besten man bereitet Kader für das Oberligateam vor und bietet Nachwuchsleuten, wie Zentgraf die Plattform sich zu entwickeln. Dieser führt die Torschützenliste mit 16 Treffern an. Ohnehin ist die Offensive der Piesteritzer granatenstark besetzt. Tendenz: Der Trainer will den Kreispokal gewinnen!
VFB Gräfenhainichen – Dritter der Tabelle – 24:10 Tore und 32 Punkte Mit einem Spiel weniger, Nachholspiel gegen Klieken steht noch aus, steht der vor der Saison wegen der Abgänge noch als Abstiegskandidat gehandelte VFB knapp mit 2 Punkten Rückstand auf Platz 3. Von den oben stehenden Vereinen hat der VFB zweifellos neben Einheit Wittenberg den kleinsten Kader und die geringsten Mittel zur Verfügung. Das Trainerteam Jacobi/ Cseke gab dem Team eine neue Ausrichtung. Ein wenig mehr taktische Disziplin sollte aus einer „Schießbude“ der letzten Saison die beste Defensive entstehen lassen. Lediglich 10 Gegentore hat man bisher kassiert. In der Offensive hapert es noch etwas, aber, die Tabellensituation zeigt, dass das nicht unbedingt negativ sein muss. Unglückliche Heimniederlagen steckte man gegen Friedersdorf und Einheit Wittenberg ein, gegen Piesteritz bekam man den Ausgleich erst in der 94. Minute. Mit dem allerletzten Aufgebot kassierte man eine deftige Niederlage in Jessen. Einen Höhepunkt der besonderen Art gab es bei Heimsieg gegen Vorwärts Dessau (3:0) – hier schafften beide Fanlager eine tolle Stadionatmosphäre, man übertraf sich gegenseitig mit Gesängen. Der Vorstand hat seinem sommerlichen Versprechen Taten folgen lassen, ab dem Rückrundenstart stehen 3 neue alte Gesichter wieder in den Reihen des VfB, so hofft man, das Personalproblem etwas besser in den Griff zu bekommen. Tendenz: Kreispokalfinale und Saisonziel Platz 6 erreichen.
SG Blau – Weiß Klieken – 4. Platz – 40:25 Tore und 30 Punkte Mit vielen Vorschusslorbeeren ausgeschmückt, einige namhafte Neuverpflichtungen wurden vermeldet, ist Klieken nicht gerade erfolgreich in die Saison gestartet. Aber schaut man sich die Namen an, so hatte man es in den ersten vier Spielen mit den Topteams der Klasse zu tun. Der Auftaktheimniederlage gegen Gräfenhainichen folgte eine Niederlage gegen Reppichau, Jessen konnte man durchaus überraschend klar schlagen, gegen Piesteritz war man chancenlos. So stand man nach dem 4. Spieltag mit 3 Punkten da. In der Folgezeit zeigte sich nach und nach das Potenzial des Teams. Am Ende einer tollen Serie von 4 Siegen in Folge steht man nun auf Platz 4 und könnte sich beim Nachholspiel gegen Gräfenhainichen noch verbessern. Tendenz: Ganz klar nach oben, aber ob es für die Top Drei reicht, wird sich nach den ersten vier Spielen zeigen.
SG 1948 Reppichau – 5.Platz – 45:28 Tore und 29 Punkte Ganz klar als Mitfavorit ins Rennen gegangen, hatte man doch zahlreiche Spieler und einen neuen Trainer verpflichtet. Am Ende der Halbserie eine der Enttäuschungen der bisherigen Saison. Der Aufstieg ist futsch, hat man doch schon 14 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer. Verwunderlich ist es, dass der Kader von Woche zu Woche teilweise extrem gewandelt ist. So kann Trainer Wolf keine Kontinuität ins Team bringen. Die Offensive funktioniert ganz gut, die Defensive ist auf keinen Fall tauglich für ein Spitzenteam. Dachte man, dass sich die Mannschaft nach drei Siegen inklusive dem 7:1 - Kantersieg bei der defensiv starken Einheit endlich gefangen hat, verlor man gegen dezimierte ASGler aus Dessau mit 3:2, dann schlug man Jessen wiederum mit 6:2. Fraglich ist, ob die Sponsoren des Vereins noch lange Geduld haben, die SG ist zu Siegen verdammt. Tendenz: Top 5
SV Einheit Wittenberg – 6.Platz – 26:23 Tore und 29 Punkte Neben Gräfenhainichen ist die Einheit aus Wittenberg die größte Überraschung der Hinrunde und daran kann auch die 0:1 – Schlappe gegen Pratau am letzten Spieltag nichts ändern. Trainer Jäckel hat aus einem überwiegend namenlosen Team eine wahrliche Einheit geformt. Hier kann man nur höchsten Respekt zollen. Selbst die krasse 1:7 – Heimniederlage gegen Reppichau warf die zwischenzeitlich fast auf Platz 1 stehende Truppe nicht aus der Bahn. Einheit konnte Torjäger Fischer zurückholen, wenn er fit ist, kann er den Unterschied ausmachen. Ganz klar – Klassenziel war Klassenerhalt, bereits jetzt erfüllt. Tendenz: Es wird schwer dieses Niveau zu halten! Einstelliger Tabellenplatz ist realistisch.
HSV Gröbern – 7 Platz – 37:24 Tore und 28 Punkte Der beste Aufsteiger rangiert aktuell überraschend auf Platz 7, der Klassenerhalt ist nur noch Formsache. Der absolute Trumpf der Truppe ist klar die Heimstärke – Gröbern konnte alle 7 Heimspiele für sich entscheiden. Man darf gespannt sein, wer als Erster diesen Nimbus brechen kann. Der HSV überraschte viele Teams mit seiner kraftvollen und offensiven Spielweise – Respekt. In der Fremde fehlen der Mannschaft noch der Mut und die Cleverness. Dennoch darf man gespannt sein, wie lange dieses kraftraubende Spiel insbesondere wegen aktueller Ausfälle wegen Verletzungen durchgehalten werden kann. Tendenz: Einstelliger Tabellenplatz ! Egal wie, schon jetzt ein großer Erfolg!
SV Allemannia Jessen – 8. Platz – 43:32 und 25 Punkte Ist der Glanz ab? Enttäuschende Hinrunde, da kann auch der Kantersieg zu Hause gegen Gräfenhainichen nichts ändern. Zuviel tiefe und herbe Niederlagen, wie gegen Klieken, Reppichau und Friedersdorf mußte man einstecken, der Tiefpunkt war die 2:5 - Klatsche im Revierderby gegen Annaburg. Woran liegt es? Wenn man es wüsste, würde man es ändern. Ganz klar defensiv ist man schwach aufgestellt, bereits 32 Tore nach 15 Spielen kassiert. Offensiv ist man stark wie eh und je, aber man kann nicht immer drei Tore schießen, weil man zwei hineinbekommt. Tendenz: Bisher unter Wert, Platz 3 – 5 ist noch drin!
SV Grün – Weiß Annaburg – 9.Platz – 30:28 Tore und 22 Punkte Man hat nach der letzten Saison sicherlich mehr mit diesem Team gerechnet, aber man blieb hier weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Da kann auch der tolle 5:2 Derbysieg gegen den ewigen Rivalen aus Jessen nicht hinweg täuschen. Auswärts besticht das Team von Trainer Rohlik mit unheimlicher Harmlosigkeit, daheim holte man 16 von 24 möglichen Punkten. Tendenz: Hier geht nach oben nichts, nach unten auch nichts! Höhepunkt wird das Rückspiel gegen Jessen sein.
ASG Vorwärts Dessau – 10. Platz – 30:37 Tore und 19 Punkte Vor der Saison gab man unter anderem seinen Torgaranten Frauendorf (aktuell 15 Treffer für Reppichau) ab. Für die ASG eigentlich nicht zu kompensieren. Zum Glück trifft Neumann recht erfolgreich. Aber einer alleine reicht da nicht. Wie schon in den Vorjahren spielt Vorwärts wie das Wetter, heute mal so, morgen mal so. Einerseits schlägt man Reppichau, dann wiederum verliert man daheim sang- und klanglos gegen die auswärts meist harmlosen HSVer aus Gröbern. Aktuell bastelt man an Verstärkungen, Puhlmann vom Landesligisten aus Elster wurde kurzerhand verpflichtet. Weitere Zugänge sollen folgen. Tendenz: Nach oben geht nicht viel, nach unten ist die Konkurrenz zu schwach, um Vorwärts stark zu gefährden.
SG 1919 Trebitz – 11. Platz – 31:40 Tore und 16 Punkte Trebitz befindet sich im Niemandsland der Landesklasse, das war letztes Jahr schon so und ist diese Saison nicht anders. Ohne ihre starke Offensive, angeführt von Torjäger Franzel, der fast die Hälfte aller Trebitzer Treffer erzielt hat, wäre man in akuter Abstiegsgefahr, denn die Defensive ist schwach. Nach 16 Spieltagen hat man bereits 40 Gegentore kassiert. Dabei fing es am ersten Spieltag super an, man schlug Mitaufstiegsfavoriten Reppichau mit 2:1, dann gab es aber deftige Niederlagen gegen Jessen und Piesteritz II. Zu den Highlights der Saison gehörte sicherlich der 5:3 – Auswärtssieg gegen Pratau als man zurückliegend am Ende noch durch vier Tore von Franzel gewann. Andererseits verlor man auch gegen Zschornewitz. Tendenz: Nicht rosig, der Klassenerhalt wird geschafft.
SV Blau – Rot Pratau – 12.Platz – 34:44 Tore und 15 Punkte Im dritten Jahr der Landesklassenzughörigkeit spielt Pratau noch immer die gleiche „Trainer – Schulz – Taktik“, Viererkette egal mit welchem Personal, in der Offensive liegt der erfolgt. Eins steht fest, in Pratau gibt es immer viele Tore, nur leider zu viele Gegentore, insgesamt 44 Gegentreffern hat man kassiert. Man kann nur vor Glück reden, dass man am letzten Hinrundenspieltag einen knappen 1:0 – Auswärtssieg bei Einheit erzielen konnte, sonst wäre das Polster zu den Abstiegsplätze nur 2 Zähler und die Winterpause wäre noch unruhiger gewesen. Es rumort aber in den eigenen Reihen, die Entwicklung im Verein ist rückläufig. Tendenz: Die Mannschaft hat Potenzial, wenn es richtig eingesetzt wird. Optimalfall ist Platz 10.
SV Germania Roßlau – 13.Platz – 21:36 Tore und 14 Punkte Wer hätte gedacht, dass ein solcher Traditionsverein wie es die Germania aus Roßlau ist, so nah an den Abgrund der Landesklasse kommen kann? Wahrscheinlich niemand. Zahlreiche Abgänge wurden in den letzten Monaten vermeldet, Zugänge Fehlanzeige. Vorne geht nichts, hinten geht schon gar nichts. Wenigstens konnte man im letzten Hinrundenspiel mit einem äußerst knappen Sieg gegen Zschornewitz, ein kleines Polster von 4 Punkten auf die Abstiegsplätze schaffen. Tendenz: Durchhalten, Klassenerhalt und hoffen, dass die Zeiten besser werden!
SV Mildensee 1915 – 14. Platz – 18:39 Tore und 10 Punkte Beim Aufsteiger war den Vereinsverantwortlichen von Anfang an klar, dass man nur um den Klassenerhalt spielen wird. Nachdem man das erste Spiel mit 2:6 verloren hat, schaffte man am zweiten Spieltag eine kleine Sensation: 2:2 gegen Piesteritz II, danach verlor man drei Spiele in Folge bevor man seinen ersten Dreier überhaupt daheim gegen Gröbern holte. In Zschornewitz konnte man einen Punkt entführen. Man schlug noch Pratau und punktete gegen Möhlau und Roßlau. Das reicht nicht, gegen die direkte Konkurrenz sind Punkteteilungen einfach zu wenig. Tendenz: Die Dessauer können von den abstiegsgefährdeten Vereinen am ehesten die Sensation Klassenerhalt schaffen.
SV Turbine Zschornewitz – 15. Platz – 25:56 Tore und 7 Punkte Das erste Punktspiel konnte der Aufsteiger gegen Vorwärts Dessau mit 5:3 gewinnen, danach hagelte es nur Niederlagen, der Tiefpunkt die 1:8 Niederlage im Derby gegen Gröbern. Zwischendurch konnte man gegen Mildensee einen Punkt erringen. Nachdem man gegen Trebitz überraschend siegte, hatte man große Hoffnung vor den letzten beiden Hinrundenspielen gegen die direkte Konkurrenz aus Roßlau und Pratau zu punkten, beide Spiele gingen verloren. Ist man noch zu retten? Tendenz: Abstieg!
SV Glück Auf Möhlau – 16. Platz – 10:54 Tore und 7 Punkte Beim Aufsteiger aus Möhlau hat man mit Sicherheit nicht gedacht, dass man Bäume ausreißen wird, aber, dass man so schlecht da steht, hat sich keiner vorgestellt. 54 Tore in 16 Spielen kassiert, nur ganze 10 geschossen, auswärts bisher 0 Punkte – das stellt schon eine dramatische Bilanz dar. Bereits am ersten Spieltag bekam man im Derby gegen Gröbern eine 0:5 – Packung. Es müßte schon ein Wunder geschehen, dass man die Klasse noch hält. Wenn man überhaupt noch eine Chance haben möchte, müssen die ersten beiden Spiele der Rückrunde auswärts gegen Zschornewitz und zu Hause gegen Pratau gewonnen werden. Wer soll die Tore schießen? Einziger Lichtblick im Team – Spielmacher Burmeister, da hat bereits ein Verein aus der Stadt Interesse angemeldet. Tendenz: Abstieg! Liebe Sportfreunde, nicht immer trifft man, den Nagel auf den Kopf. Dieser kleine Rückblick soll den Lesern einen kleinen Überblick zu den Vereinen der Landesklasse 5 geben. Wir wünschen auf jeden Fall allen die maximalen Erfolge.
Quelle:Homepage Abtsdorf
