Thalheim hat aufgerüstet und will aus dem Keller
Daniel Richter, 24.01.2012
Fußball
Geschicke von hinten leiten

Stehen diese drei für jugendliche Frische, so bringen Berger und Jeckel etwas anderes mit: Erfahrung. "Wir müssen sie jetzt natürlich in die Mannschaft integrieren", so Trainer Jan Blödtner, "die größte Aufgabe ist jetzt, das Zusammenspiel hinzubekommen." In Ansätzen klappte das im ersten Freilufttest gegen Gröbern schon ganz gut - auch wenn es am Ende wieder zwei Gegentore gab. Das war in der Hinrunde das große Problem der Thalheimer, deshalb landete das Team auch auf einem Abstiegsplatz.
Deshalb plant Jan Blödtner auch mit Berger und Jeckel in der Verteidigung. Während Jeckel derzeit noch verletzt ist und ohnehin schon bei seinen Vorgängervereinen einen Part in der Defensive spielte, so kennt man Frank Berger in Anhalt-Bitterfeld eher als Mittelfeldstrategen, der dort das Spiel seiner Mannschaft lenkt. "Ich werde sehen, wo ich meinen Platz finde", sagt Berger, "ich werde versuchen, von hinten die Fäden zu ziehen." Das Problem der vielen Gegentore sah sein neuer Trainer in der Hinrunde dabei jedoch nicht nur in der Abwehr. Viel mehr ging der Ball in der Vorwärtsbewegung zu schnell verloren, die Abwehr war irgendwann vom Anrennen der Gegner überfordert.
Genau das soll nun mit Berger und Jeckel nicht mehr passieren. Sie sollen mit ihrer Erfahrung Ruhe in das Thalheimer Spiel bringen. "Das Ziel ist natürlich, Thalheim da unten rauszubekommen", so Berger, "ich versuche im Spiel die jungen Leute an die Hand zu nehmen." Das natürlich nur im übertragenden Sinn, geht es doch vielmehr darum, Ruhe in das Spiel zu bringen, die jungen Spieler auch einmal zur Seite zu nehmen und ihnen Ratschläge zu geben. Dass die Qualität im Thalheimer Kader gestiegen ist, haben natürlich auch die "alten Spieler" gemerkt. "Man merkt schon im Training, dass mehr Tempo drin ist", so Blödtner, "jeder kämpft jetzt um einen Platz im Team."
Doch nicht nur in den Trainingseinheiten, sondern vor allem in den Testspielen können sich die Spieler anbieten. Der Thalheimer Kalender ist jedenfalls voll gepackt mit Gegnern in der Vorbereitung. Bereits am Mittwochabend um 19 Uhr werden die Thalheimer Gastgeber im Spiel gegen die Verbandsligamannschaft von Union Sandersdorf sein - die Mannschaft, in der Frank Berger noch bis zum Ende der vergangenen Saison auflief. "Sandersdorf ist für uns ein richtiger Gradmesser", so der Thalheimer Neuzugang.
Bei seinem Verein hat er erst einmal einen Vertrag bis zum 30. Juni diesen Jahres bekommen. Wie es danach weitergeht, wird man nach der Saison sehen. Ist mit Marcus Jeckel bereits ein langjähriger Freund wieder an seiner Seite, so ist das bei Sören Westphal noch nicht der Fall. "Bis jetzt haben wir ihn noch nicht dazu bekommen, nach Thalheim wechseln", so Berger, "aber vielleicht gibt es ja noch einen Lastminute-Transfer." Nach der beantragten Insolvenz von Grün-Weiß Wolfen ist auch Westphal noch zu haben und würde ebenfalls Erfahrung mitbringen.
Quelle:MZ
