Landesliga - Spiel mit den Muskeln
Dietmar Bebber, 26.01.2012
Daniel Trettner (Vordergund) folgt Daniel Weimann und Michael Gohla nach Bitterfeld. (FOTO/ARCHIV: ANDRÈ KEHRER)
Vier bis Fünf Neue für VfB Imo
Der Verein gibt auf seiner Homepage an, dass die Planungen abgeschlossen seien. Doch was die Aussage wert ist, kann man nach dem Spruch von "Filialleiter" Zenau nicht sagen.
Völlig unbeeindruckt verfolgt Michael Schäfer den umtriebigen Konkurrenten um den Aufstieg in die Verbandsliga. Der Präsident des VfB IMO Merseburg gibt glaubhaft zu Protokoll, dass es ihn nicht interessiere, was in Bitterfeld oder anderswo getan oder gelassen wird. "Wir schauen nur auf uns", sagt er. Schäfer referiert lieber über seine eigenen Ideen mit seinem Verein. "Vier bis fünf neue Spieler wollen wir für die Rückrunde holen", erzählt er. Und die sollen Format haben. Von ehemaligen Oberligaspielern ist die Rede. Auch einige Spieler aus Ungarn stellen sich am Ottoweg vor. Abgänge plant Schäfer indes nicht. "Wir wollen einen breiten Kader."
Das alles tut Schäfer aus einem Grund: "Das Ziel ist der Aufstieg, da gibt es kein Wenn und Aber." Schon im letzten Jahr sei man weniger an starken Gegnern als an der eigenen Unerfahrenheit gescheitert. Deshalb sollen die Neuverpflichtungen vor allem eines vorweisen können: Routine. Mit dem ehemaligen Regionalligaspieler Michel Petrick gelang der erste Coup. Weitere sollen folgen. "Wir hatten in der letzten Saison einen Altersschnitt von 20,3 und haben lange oben gestanden", sagt Schäfer. Nach einem schwachen Saisonstart kämpfte sich der VfB wieder heran und will alles dafür tun, nicht wieder in die Röhre gucken zu müssen. "Wir sind in Schlagweite und arbeiten nun an der Hierachie in der Mannschaft." Wenn die stimme, dann gebe es keine bessere Mannschaft als den VfB in der Landesliga. Schäfer erinnert in diesem Zusammenhang auch an das Hinspiel gegen Bitterfeld, das Merseburg souverän mit 3:0 gewann. "Chancenlos" sei die Eintracht gewesen. Schäfer vermittelt das Gefühl, man könne sich nur selbst schlagen.
Eine andere Philosophie
Ganz andere Ziele verfolgt hingegen Jochen Conrad. Er ist etwas verwundert, dass sein Blau-Weiß Farnstädt mit Merseburg und Bitterfeld verglichen wird. Der zweite Tabellenplatz täusche darüber hinweg, dass "unser Ziel nach wie vor der einstellige Tabellenplatz bleibt." Der Aufstieg? Kein Thema, sagt der erste Vorsitzende des Vereins. "Natürlich werde ich meinen Spielern nicht das Gewinnen verbieten, aber ich verfolge eine andere Philosophie als Merseburg und Bitterfeld." Auch ihm wurde angetragen, sich doch einmal in Wolfen umzuschauen. Doch Conrad will lieber auf den Kader der Hinrunde bauen. "Was wir da erreicht haben, ist weit mehr, als wir uns vorgenommen hatten. Wir wollen uns stabilisieren", so Conrad. Und die Konkurrenz so lange wie möglich ärgern. Er versichert, dass er nicht neidisch auf die Konkurrenz wäre. Jeder müsse seinen eigenen Weg gehen. "Und unser Weg ist es nicht, Tausende von Euro in die Mannschaft zu stecken."
Für Michael Schäfer gibt es indes keinen Zweifel, wer am Ende der Saison oben stehen wird. "Wenn wir alles gewinnen, steigen wir auf", sagt der VfB-Präsident. Dem selbstbewussten Satz fügt er relativierend hinzu: "Natürlich klingt das einfacher, als es ist." Jochen Conrad wünscht es dem Nachbarn, aber er hat seine Zweifel. "Ich schätze, Bitterfeld hat die besseren Karten." Doch in den nächsten sechs Tagen kann sich das Blatt noch ändern.
Quelle:Mitteldeutsche Zeitung - online
