Landesklasse kompakt in der Presse-Verspätete Anpfiffe

PR Team, 22.04.2012

Landesklasse kompakt in der Presse-Verspätete Anpfiffe

Im wahrsten Sinne des Wortes über das Ziel hinausgeschossen: Marcus Friedrich (Allemannia Jessen) und Wittenbergs Einheit-Kicker Michael Rebhan (vorn) kämpfen sich ungeplant ins Aus. (FOTO: ACHIM KUHN)

VON DIETMAR BEBBER,
WITTENBERG/MZ. Bis auf den Sieg der Zschornewitzer über Trebitz blieben die großen Überraschungen in der Fußball-Landesklasse, Staffel fünf, aus. Dennoch entstand am Sonnabend auf einigen Plätzen Unruhe. Da nämlich an diesem Tag die Technik, sprich die Verbindung ins Internet zum DFB-Ergebnisdienst, vielfach streikte, mussten einige Partien sogar später angepfiffen werden. Die elektronischen Spielformulare konnten nicht überall wie gewohnt pünktlich vor dem Anpfiff ausgefüllt werden.

Torlos trotz Unterzahl

0:0 trennten sich Einheit Wittenberg und Allemannia Jessen. Wittenberg konnte damit aber zumindest einer drohenden Negativserie entgegenwirken. Das gelang trotz der Tatsache, dass Einheit im Laufe der Partie wegen einer gelb-roten Karte für Stephan Schlegel nur noch mit zehn Mann auskommen musste. Germania Roßlau verschaffte sich durch den 2:1-Erfolg über die SG Reppichau wieder etwas Luft zum ersten Abstiegsrang. Nach der Führung durch Michael Arndt (49.) und Kevin Jersak (53.) markierte Nico Frauendorf kurz vor dem Ende noch den Anschlusstreffer (84.). Der Platzverweis für den Roßlauer Florian Mau (Gelb / Rot, 87.) sollte keine Auswirkungen mehr auf den Spielausgang haben. Vorwärts Dessau gelang es nicht, einen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen und verlor vor den eigenen Anhängern 0:2 gegen den VfB Gräfenhainichen. Die Entscheidung erzwangen Aron Scheffler (57.) sowie Stefan Luderer (78.).

Möhlau kassierte böse Klatsche

Spitzenreiter SV Friedersdorf kassierte Glückauf Möhlau erwartungsgemäß 6:0 ab. Dabei lag nach der ersten Halbzeit sogar noch eine Überraschung in der Luft. Denn Christian Grunert (23.) gelang bis zum Pausenpfiff das einzige Tor für die Platzherren. Doch Martin Ungefroren (51., 90.), Robin Zern (70.) und Marcell Siedler (83.) sowie noch einmal Grunert (88.) sorgten dann doch noch für ein standesgemäßes Ergebnis. 1:1 trennten sich hingegen der HSV Gröbern und Blau-Weiß Klieken. Von der 61. Minute an musste der HSV dabei einem Rückstand hinterher laufen, denn Marco Hellwig hatte die SG in Führung geschossen. Zum Glück fand relativ kurz danach Sebastian Hartmanns Schuss den Weg ins Kliekener Tor (67.). Dennoch war HSV-Trainer Hagen Giese sichtlich bedient, hatte Gröbern doch auf Grund zahlreicher ungenutzter Chancen zwei Punkte verloren.

Die Überraschung des Tages gelang Abstiegskandidat Turbine Zschornewitz. 1:0 gewann das Team gegen die SG Trebitz, gab damit die rote Laterne an Möhlau ab. Die von Matthias Kleffe trainierte SG kann offensichtlich die Erfolge im Pokal (Trebitz hat sich für das Finale am 1. Mai qualifiziert) nicht auf die Liga übertragen. Marian Kasper holte Trebitz in der 53. Minute auf den harten Boden der Landesklasse zurück.

Kein Spiel für schwache Nerven

Abstiegskampf herrschte auch in Pratau. Platzherr Blau-Rot besiegte den SV Mildensee 4:3. Die Partie war nichts für schwache Nerven. Nach der ersten Halbzeit schien nämlich aus Sicht der Gastgeber alles in trockenen Tüchern zu sein. Dafür gesorgt hatten zweimal Stefan Hinkelmann (17., 40.) und Mario Höse (25.). Da hatte der von Carsten Schlag zwischenzeitlich erzielte Ausgleich (22.) nur statistischen Wert. Doch dieser Treffer sollte noch einmal wichtig sein für den Spielverlauf. Denn obwohl Hinkelmann mit seinem dritten Tor (56.) scheinbar für klare Verhältnisse sorgte, kamen die Gäste noch einmal zurück. Zuerst war es Danny Kwiatkowski (75.) mit einem direkt verwandelten Freistoß (75.) und dann Marius Götsch (83.). Klar 4:1 hingegen setzte sich Grün-Weiß Piesteritz II bei Grün-Weiß Annaburg durch. Nach den Toren von Christian Zentgraf (24.) und Florian Kuchenbecker (29.) sah es zwar noch nach einem Unentschieden aus. Doch die Piesteritzer Philipp Scopp (46.), Christopher Jäckel (63.) und Frank Lehmann (67.) sorgten im zweiten Durchgang für deutliche Verhältnisse.

Zwischenstand

Noch maximal 21 Punkte im Angebot

HALLE (SAALE)/MZ. Noch wäre es viel zu früh, in Friedersdorf die Aufstiegsfeier zu planen. Denn mit den verbleibenden sieben Spieltagen stehen noch maximal 21 Punkte im Angebot. Und der Vorsprung des Spitzenreiters auf Verfolger FC Grün-Weiß Piesteritz II beträgt aktuell acht Zähler. Komfortabel, aber eben nicht ausreichend.

Bislang haben beide Mannschaften 23 Begegnungen absolviert. Der SV Friedersdorf ging dabei 20 Mal als Gewinner vom Platz, erreichte ein Unentschieden, verlor nur zweimal. Ebenso oft musste sich die Piesteritzer Volksparkreserve geschlagen geben. Sie kam zudem bisher auf fünf Unentschieden und 16 Siege. Eher nur noch theoretische Chancen auf Platz eins besitzt hingegen der VfB Gräfenhainichen. Der Drittplatzierte hat 47 Punkte auf dem Konto, kommt auf 14 Siege, fünf Unentschieden und drei Niederlagen. Dies jedoch bei 22 Spielen.


Quelle:Mitteldeutsche Zeitung - online