Vorwärts Dessau redet sich die angespannte Situation schön
PR Team, 09.08.2012




Doch Erhard "Ebs" Garstecki, seit mehr als einem Jahr Interims-Präsident der ASG, bleibt trotz der wenig rosigen Lage völlig gelassen. "Wir machen gerade eine Durststrecke durch und sind am Kämpfen. Aber wir haben auch noch 14 Tage Zeit bis zum Saisonstart. Wir sind dran", erklärt Garstecki. Dran heißt: Man will die Personalsituation noch ändern. Vorwärts versucht "zwei bis drei" Spieler, die eigentlich schon weg waren oder aufhören wollten, aber noch keinen neuen Verein haben, zum Weitermachen zu bewegen. Garstecki baut darauf, dass das klappt. "Ansonsten werden wir in der Winterpause nachlegen."
Der Vorwärts-Chef macht keinen Hehl daraus, dass der Kader "sehr dünn besetzt ist. Wir haben da etwas schleifen lassen". Allerdings sei der Transfermarkt in diesem Sommer "besonders verrückt", wie Garstecki kopfschüttelnd meint, angesichts der Summen, die oft (auch unter der Hand) den Spielern von anderen Vereinen geboten werden. "Ich hatte schon einen hier, der hat unterschrieben, eine Woche später war er woanders, wo er angeblich 1 500 Euro bekommt", nennt Garstecki ein Beispiel. Da kann und will Vorwärts weder mitmachen noch mithalten.
"Bei mir gibt es keine krummen Sachen, es muss alles korrekt über die Bücher laufen", betont Garstecki, der noch gut die teils dramatischen Momente beim FC Anhalt Dessau in Erinnerung hat, als dort der Geldhahn versiegte und der Verein schließlich von der Bildfläche verschwand. "Aus Erfahrung wird man klug", lächelt Garstecki.
Wenig zu lächeln hatte er allerdings beim Thema Nico Frauendorf. Der in Dessau und gerade bei der ASG sehr populäre Stürmer war eigentlich aus Reppichau zu Vorwärts zurückgekehrt, hatte nach 14 Tagen aber das Weite gesucht und dann in einem Interview Dampf abgelassen und kaum ein gutes Haar an der ASG gelassen. Garstecki kann da nur mit den Schultern zucken. "Er wusste doch vorher, worauf er sich einlässt und dass wir einen Jeffrey Neumann nicht halten konnten", greift Garstecki einzelne Passagen der Kritik Frauendorfs auf.
Trotz dessen rascher Rückkehr nach Reppichau ist Garstecki von der Qualität seines Kaders überzeugt. "Wenn Schwibbe, Kunze und Strokosch da sind, dazu noch unser neuer Torwart Gerhardt, dann haben wir gar keine so schlechte Truppe", ist er überzeugt. Trotzdem ahnt er, was auf ihn und sein Team in der kommenden Saison zukommen wird. "Nach heutigem Stand werden wir gegen den Abstieg kämpfen, und das wird sehr, sehr hart. Aber keine Panik, wird werden das schaffen", ist Garstecki überzeugt.
Das für Sonnabend angesetzte Testspiel der ASG gegen Schwarz-Gelb Bernburg wurde von den Bernburgern kurzfristig wieder abgesagt.
Quelle:MZ