Kemberg verzichtet auf Protest wegen Schiedsrichter
PR Team, 23.10.2012

Auf Protest wird verzichtet
LANDESLIGA Kembergs Coach bekräftigt Kritik an der Schiedsrichterleistung.
VON ANDREAS RICHTER
KEMBERG/MZ - "Wir verzichten auf den angekündigten Protest, werden aber auf jedem Fall eine Eingabe beim Schiedsrichterausschuss des Fußball-Landesverbandes machen." Stefan Kohnert, Trainer des Fußball-Landesligisten Rot-Weiß Kemberg, ist bei diesen Worten deutlich anzumerken, wie schwer ihm die Partie vom Sonnabend gegen Merseburg 99 im Magen liegt.
Das Spiel hatten die Kemberger 0:2 verloren, kassierten zweimal Gelb-Rot, und zudem gab es heftige Auseinandersetzungen mit dem leitenden Schiedsrichter. Christoph Bäck aus Zahna habe, so der Vorwurf Kohnerts, mehrfach in Wortgefechten mit Spielern Position gegen Rot-Weiß bezogen (die MZ berichtete).
"Ich bin weit von innerer Ruhe entfernt und habe auch meine Ansichten zu den Vorfällen nicht geändert", betonte Stefan Kohnert gestern Nachmittag. Der Coach bleibt dabei, dass der Referee eine Leistung geboten habe, die weit unter dem Niveau eines Landesligaschiedsrichters liegen würde. Aber: "Ja, wir wollten Protest gegen die beiden gelb-roten Karten und die Partie einlegen. Nach intensiver Prüfung haben wir jedoch festgestellt, dass wir damit keine Aussicht auf Erfolg hätten." Laut Kohnert beruhen alle Vorgänge auf Tatsachenentscheidungen. Sprich, Entscheidungen von Schiedsrichtern werden sofort wirksam, ohne dass ein Wettkampfteilnehmer dagegen Einspruch erheben kann oder eine Entscheidung nachträglich in irgendeiner Form widerrufen wird. "Der Frust der Chancenlosigkeit war beim Gastgerber so groß, dass sie sich in den Schlussminuten noch die zwei Gelb-Roten Karten einhandelten", so Merseburgs Coach Jörg Sachse.
Die Kemberger sehen das anders und wollen im Laufe der Woche eine Eingabe beim Schiedsrichterausschuss des Landesverbandes einlegen. "Ich bleibe bei meiner Kritik an der Leistung des Unparteiischen, dies wollen wir kundtun", so Kohnert. Er habe am Sonntag noch mit Bäck telefoniert. "Er hat mich angerufen und sich indirekt für seine katastrophale Leistung entschuldigt." Bäck habe ihm gegenüber geäußert, dass er von Anbeginn keinen Spielfaden gefunden hätte und sich so am Ende die Emotionen hochschaukelten. Bäck selber bestätigte gestern diesen Anruf, betonte aber gegenüber der MZ, "dass ich mich zu diesem Spiel nicht öffentlich äußern werde".
Klaus Ladwig, Schiedsrichterobmann beim Landesverband, setzt im Moment auf eine ruhige Vorgehensweise. Ihm ist der Vorfall bekannt. "Mehr aber auch nicht, ich muss jetzt den Eingang der Berichte und der Eingabe der Kemberger abwarten." Ladwig betont sofort, dass die von Kohnert angesprochenen Tatsachenentscheidungen richtig gewertet wurden. "Bei dieser Sache dürfte es nicht zu einer Wiederholung der Partie kommen. Außer, man würde eine schwere Verletzung der Regeln durch den Schiedsrichter feststellen." Der Schiedsrichterobmann will nach Prüfung der Unterlagen beiden Seiten die Möglichkeit geben, sich abschließend zu äußern. "Mir wäre es dann am liebsten, wenn wir alle an einem Tisch sitzen und die Geschichte aus der Welt räumen."
Peter Kein, Mitglied im Schiedsrichterausschuss im Landesverband, kann sich das Ganze nicht erklären. "Christoph ist ein ruhiger, besonnener und sehr zuverlässiger Kollege. Ich kann nicht nachvollziehen, dass es in Kemberg angeblich so eskalierte." Zum Glück passiere so etwas selten, sagte Kein.
Quelle:MZ