Spiele vom WE aus der MZ - aktualisiert mit KOL

PR Team, 05.11.2012

Spiele vom WE aus der MZ - aktualisiert mit KOL

Annaburg dominiert Revierderby 

FUSSBALL SV Grün-Weiß schießt Gastgeber Allemannia Jessen 4:0 vom Platz.

VON DIETMAR BEBBER

WITTEBNBERG/MZ - In der Fußball-Landesklasse, Staffel fünf, blieben am zehnten Spieltag die ganz großen Überraschungen aus. Aufsteiger Ramsin marschiert vornweg, Schlusslicht Vorwärts Dessau träumt weiter vom ersten Saisonpunkt. Die Aufholjagd von Gastgeber SG Blau-Weiß Klieken kam am Samstag etwas zu spät, denn die SG Ramsin führte nach den Toren von Dalibor Janjic (6., 15.) und Abdel Aziz El Gourmat (47.) schnell 3:0. Dann machten Daniel Schmidt (83.) sowie Thomas Berger (90.) die Partie für kurze Zeit wieder spannend. Der VfB Gräfenhainichen kassierte die zweite Niederlage in Folge. Selbst ein Zwei-Tore-Vorsprung durch Daniel Richter (4., 26.) sollte am Ende gegen die sehr starke Germania aus Roßlau nicht reichen (3:4). Michael Arndt (60.), Stefan Krug (75.) und Viktor Antal (84., 91.) drehten die Partie. Der VfB kam im zweiten Abschnitt nur noch durch Dennis Vogt (84.) zum Torerfolg.


Deutliche Antwort

Die Antwort des FC Grün-Weiß Piesteritz II auf die Kampfansage des SV Seegrehna 93 vor der Partie fiel mit 7:1 recht deutlich aus. Bereits nach der ersten Halbzeit war der Vorsprung nach Toren von Frank Lehmann (16.), Andreas Thoener (35.) und Philipp Scopp (45.) sehr deutlich. Da fiel das durch Christoph Thauer erzielte Tor zum zwischenzeitlichen 3:1 nicht mehr ins Gewicht. Danach sorgten Thoener (56., 62.), Michael Müller (72.) und Dennis Marschlich (77.) für klare Verhältnisse. Schlusslicht Vorwärts Dessau kassierte bei Blau-Rot Pratau eine 1:8-Packung. Für die Hausherren trafen neben Steven Schmidt (29., 44., 63.), Jörg Steiner (49., 50.) auch noch Tobias Keil (52.), Philipp Schapelt (70.) sowie Lars Mucke (80.). Eike Strokosch (85.) gelang der Ehrentreffer für den Besitzer der roten Laterne. Dass Pokal und Meisterschaft zwei verschiedene Dinge sind, bekam die SG Trebitz zu spüren. Nach dem 6:2-Erfolg gegen Annaburg setzte es nun eine deutliche 1:5-Niederlage bei der SG Reppichau. Der 1:1-Halbzeitstand nach den Torerfolgen von Kevin Jersak (24., Elfmeter) und Tommy Kurtz (27., Trebitz) ließ noch einen anderen Ausgang vermuten. Doch Nico Deistler (54., 78.) und Nico Frauendorf (63.) beendeten zusammen mit Jersak (78.) schnell alle Spekulationen. Der SV Einheit Wittenberg konnte auch gegen den SC Vorfläming Nedlitz nicht punkten (0:3). Den Grundstein dafür legten Christian Schmidt (44.), Ron Scheil (68.) sowie Daniel Steller (76.). Der HSV Gröbern geriet bei der SG Union Sandersdorf II 0:5 unter die Räder. Für Sandersdorf trafen Nicky Ebert (32.), Tommy Parthier (42., 88.), Jörg Marose (72.) sowie Florian Siegemund (84.).

Einseitige Angelegenheit

Im einzigen Sonntagsspiel hat der SV Allemannia 08 Jessen im heimischen Jahn-Stadion deutlich die eigenen Grenzen aufgezeigt bekommen. Das Team aus der Elsterstadt zog im Revierderby gegen den SV Grün-Weiß Annaburg klar 0:4 den Kürzeren. Trotz des feuchten Herbstwetters ließen sich 400 Zuschauer den Klassiker nicht entgehen. Florian Klöpping (22.) und Steffen Kassuba (43.) sorgten bereits im ersten Abschnitt für eine gewisse Vorentscheidung. Marcel Schnabel (71.) und Marvin Richter (77.), der vom Strafstoßpunkt traf, ließen keine Zweifel mehr am Auswärtssieg der Annaburger aufkommen. Diese bleiben durch diesen Sieg nach Spitzenreiter Ramsin heißester Anwärter auf die Herbstmeisterschaft.

 

EINTRACHT ELSTER

Enttäuschter Coach spricht von Versagen

Eintracht Elster zieht 3:4 den Kürzeren.

ELSTER/MZ/TT - Detlef Stache ist enttäuscht. Der Trainer des SV Eintracht Elster hat sich nach dem Einzug seiner Schützlinge in das Landespokal-Halbfinale (die MZ berichtete) mehr erhofft von seiner Mannschaft. "Das war teilweise kollektives Versagen", spricht er Klartext und kann sich selbst über die drei Auswärtstore nicht freuen. 3:4 unterliegen die Landesliga-Fußballer aus der Elbegemeinde am Samstag Gastgeber Blau-Weiß Brachstedt und nehmen die Erkenntnis mit nach Hause, dass Pokal und Meisterschaft zwei verschiedene Paar Schuhe sind.

Perfekter Distanzschuss

Dabei fängt alles nach Wunsch an. Kevin Schüler nimmt vor 53 Zuschauern genau Maß und knallt das Leder aus 25 Metern Torentfernung in die Maschen. Danach ist es mit der Herrlichkeit schnell vorbei. Brachstedt übernimmt das Kommando und drängt Elster in die Defensive. Die Eintracht ist nach dem erwähnten größten Coup in der Vereinsgeschichte sogar bereit, Geschenke zu verteilen. Verteidiger Michal Durila und Keeper Mathias Müller stehen sich gegenseitig im Weg, Thomas Jebock (16.) gelingt mühelos der Ausgleich. Elster lockert nach diesem Gegentreffer die Abwehr und setzt auf Offensive. Diese Variante nutzen die Blau-Weißen zu ihrem Vorteil aus. Mit langen Bällen in die Spitze wird die Verteidigung einfach überrumpelt, David Fischer (30.) und Thomas Brandt (40.) drehen den Spieß zugunsten der Hausherren um. Halbzeitsand: 3:1.

Drei Einwechslungen

Trainer Detlef Stache reagiert und nimmt im zweiten Abschnitt drei Auswechslungen vor. René Rosenberger, Stefan Scholz und Mathias Smetak sollen für frischen Wind sorgen. Als Kay Stephan in der 68. Minute das 2:3 erzielt, scheint der Plan des Trainers auch aufzugehen. "Dann machen wir in der Vorwärtsbewegung einen Fehler", blickt Stache zurück, der betont, dass Elsters Abwehr nach dem Gegenzug offen wie ein Scheunentor ist. Thomas Brandt (74.) sorgt für die Vorentscheidung. Den dritten Treffer für die Eintracht durch Kevin Schüler (89.) stuft der Übungsleiter in die Rubrik "Ergebniskosmetik" ein.

Eintracht Elster: Mathias Müller, Michal Durila (66. René Rosenberger), Zsolt Weigerding (46. Stefan Scholz), David Kühnast (46. Mathias Smetak), Fabian Schlüter, Daniel Winkler, Kevin Schüler, Kay Stephan, Michal Obrtlik, Jens Puhlmann, Mathias Niesar

  

Entscheidung in letzter Minute

LANDESLIGA Rot-Weiß Kemberg unterliegt Blau-Weiß Farnstädt knapp 2:3.

VON THOMAS TOMINSKI

KEMBERG/MZ - "Ich habe nichts zu Meckern", sagt nach dem Schlusspfiff der Kemberger Trainer Stefan Kohnert, der seiner Mannschaft trotz der 2:3-Heimniederlage am Samstag gegen Blau-Weiß Farnstädt ein großes Lob spendiert. "Das war gegenüber der Pokalpleite in Möhlau eine 100-prozentige Steigerung", fügt er an. Lediglich das Quäntchen Glück habe seinen Schützlingen gefehlt. "Wir kassieren in der 90. Minute nach einem schellen Konter das 2:3", erzählt er und betont, dass dies der einzige Fehler war, den seine Jungs am Samstag gemacht haben. "Ich weiß", sagt er, "wenn die Ergebnisse nicht stimmen, wird die Schar der Kritiker immer größer." Momentan stehen die Landesliga-Fußballer des SV Rot-Weiß Kemberg mit vier Punkten auf dem letzten Tabellenplatz und sehen das rettende Ufer - sechs Punkte Rückstand - aus der Ferne. Kohnert stehen gegen Farnstädt Leistungsträger wie Henry Reiß, Pascal Bischoff oder Matthias Liebmann nicht zur Verfügung. Die dafür eingesetzten Michael Miertzschke, Hannes Peeck oder Andrzej Steiner machen ihre Sache gut und sorgen auf der linken Seite für eine Belebung des Angriffsspiels. Kemberg legt los wie Feuerwehr beim Großeinsatz. Erste Chance, erstes Tor. Steiner (9.) verbessert seine persönliche Statistik. Pech für Kemberg: Kurz vor der Pause springt Verteidiger Michal Fiala das Leder bei einem Abwehrversuch an die Hand. Den fälligen Strafstoß verwandelt Sebastian Wille.

Nach dem Wechsel suchen beide Teams die Entscheidung. Die Rot-Weißen setzen die Vorgaben ihres Trainers mit aller Konsequenz um und drängen den Gegner geschickt aus der Gefahrenzone. Nach einem Angriff knallt Lukas Hillebrand das Leder zum 2:1 ins Netz (60.). Bis zur 83. Minute läuft alles am Schnürchen. Dann spricht Schiedsrichter Christopher Keuschel den Gästen an der Strafraumgrenze einen Freistoß zu. "Das war kein Foul", meint der Übungsleiter der Rot-Weißen, der Sekunden später mit der Zunge schnalzt. Ganz im Stil von Mario Basler zirkelt Stephan Wille den Ball um die Mauer herum und erzielt das 2:2. Kurz vor dem Abpfiff macht Christian Heditzsch die Gäste ganz glücklich.
 

Rot-Weiß Kemberg: Christoph Heede, Philipp Disselhoff, Maximilian Zwetzschke (79. Stefan Müller), André Apitzsch, Michael Miertzschke, Moritz Hillebrand (87. Benjamin Hampel), Andrzej Steiner, Hannes Peeck, Michal Fiala, Marc Seeger, Lukas Hillebrand

 

Dessau feiert souveränen 4 zu 0 Sieg
 
VON WERNER MICHAELIS, 04.11.12, 19:57h, aktualisiert 04.11.12, 21:23h
Björn Berger stoppt Otto Möbius
Landsbergs Björn Berger stoppt den agilen 05er Otto Möbius. (FOTO: SCHULZ)
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DESSAU/MZ. Das Fazit des Wochenendes lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Es geht doch. Auch ohne Psychologen. Fußball-Landesligist Dessau 05 hat zum ersten Mal in dieser Saison in einem Punktspiel einen Gegner 90 Minuten souverän beherrscht und dabei sogar noch vier Tore geschossen. "Eigentlich haben wir nur drei Mal getroffen", trat 05-Mannschaftsleiter Björn Reinhardt sofort nach der Partie als akribischer Statistiker auf den Plan. Ein Treffer wurde vom Schiedsrichter als Eigentor bewertet. "Sascha Zacke hatte daran aber mindestens einen Anteil von neunzig Prozent."

Am Mittwoch gegen Elster im 120 Minuten Pokalmatch einen Elfmeter verballert und sich beim anschließenden Elfmeterschießen mit drei nicht verwandelten Strafstößen zum Gespött bei den Zuschauer gemacht, da kam drei Tage später der momentane Tabellenvorletzte aus Landsberg gerade recht, um sich den angestauten Frust so richtig von der Seele zu spielen. Bei strömendem Regen mussten die fairen Gastgeber dafür herhalten und waren die Leidtragenden.

"Nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung war es ein hoch verdienter Sieg. Mit diesem Ergebnis sind die Platzherren noch gut bedient. Und das alles nach einer englischen Woche, die meine Jungs in den Beinen hatten", resümierte 05-Trainer Frank Jaenecke noch zurückhaltend, obwohl die Ausgangsbedingungen alles andere als optimal waren.

Dessau 05 hatte die Reise nach Landsberg arg gehandicapt angetreten. Zu den verletzungsbedingten Ausfällen von Franck Wallach und Volker Nickels kam vor dem Spiel auch noch das Aus für Stefan Heisig, Oliver Bauer und den gerade wieder genesenen Phillip Horn. "Da war das Team gefordert - und wir haben uns als solches präsentiert. Heute ist uns eine Last von den Schultern gefallen" freute sich Kapitän Stephan "Lepe" Schulze.

Von der ersten Minute an diktierten die Gäste das Spiel. Landsberg bekam kaum Gelegenheit, die Reihen zu ordnen. Zwar fiel die 1:0 Führung durch Markus Jahnke erst in der 42. Minute, aber bis dato hatten die Bauhausstädter schon ein Eckenverhältnis von 8:0 auf ihrem Konto. Die Abwehr stand gewohnt sicher. Keeper Georg Melzer bekam keine Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Im Mittelfeld wurde gut kombiniert und damit immer wieder die nötigen Anspielpunkte geschaffen. Der Angriff, in den letzten Spielen die Achillesferse bei den Schwarz-Weißen, glänzte diesmal.

Und obwohl nur Jahnke als Stürmer traf, standen ihm seine Partner Otto Möbius und Sascha Zacke in keiner Weise nach. Alle drei sorgten mit enormer Laufbereitschaft und unbändigem Kampfeswillen immer wieder für Lücken in der Abwehr des Gegners und waren somit an allen vier Toren beteiligt. Beim 1:0 war es Jahnke, der bei einem Abpraller zur Stelle war. Beim 2:0 war Jahnke der Vorbereiter - und Benny Woitha traf mit einem satten 20-Meter-Schuss ins untere linke Eck (44.). Das 3:0 ging als Eigentor an Kevin Halfpap (51.). Aber Zacke war mit einer gefährlichen Eingabe der Vorbereiter gewesen. Das schönste Tor gelang mit einem direkt verwandelten Freistoß Marcel Merkel in der 82. Minute. Ein Landsberger hatte Zacke von den Beinen geholt. Merkels Schuss knallte aus 25 Metern von der Lattenunterkante ins Tor.

Die unzähligen Chancen, die sich die Schillerpark-Kicker noch im zweiten Abschnitt erarbeiteten, sind gar nicht zu schildern. "Wir mussten in der letzten Zeit so viel Kritik einstecken, da hat uns das heute richtig gut getan", freute sich 05-Torhüter Melzer nach dem Abpfiff über den Sieg und die Punkte.

05:

Melzer, Billing, Schulze, S. Kaluza, Woitha, Merkel, Eschner (89. Schuhmacher), Girke, Zacke (89. Baatz), Möbius, Jahnke (80. Rupprecht).

 

  
Fussball-Oberliga
 
Piesteritz hat Blockade vor dem Tor
 
VON MICHAEL HÜBNER, 04.11.12, 19:15h, aktualisiert 04.11.12, 21:13h
Florian  Freihube
Die Oberliga-Fußballer des FC Grün-Weiß Piesteritz, hier Florian Freihube (rechts) im Zweikampf mit Verteidiger Philipp Hadamus, verloren ihr Auswärtsspiel bei Fortuna Chemnitz am Sonnabendnachmittag deutlich 0:4. Die Partie verfolgten 134 Zuschauer. (FOTO: SVEN GLEISBERG)
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CHEMNITZ/MZ. "Mir fehlen die Worte", sagt Cheftrainer Uwe Ferl nach dem Abpfiff. Sein FC Grün-Weiß Piesteritz hat überraschend deutlich bei Fortuna Chemnitz mit 0:4 verloren. "Ich bin von meiner Oberliga-Mannschaft enttäuscht", so der Coach, der seinen Kickern "Arroganz, Leichtfertigkeit und Eigensinn" vorwirft. Dabei geht es vor allem um die Chancenverwertung. Da werde aus einem Meter Entfernung der Ball über das Gehäuse geschossen. Es ist nicht abzustreiten, dass die Piesteritzer vor dem gegnerischen Kasten in Serie versagt haben. "Zur Pause müssen wir 3:0 führen", meint Ferl.

Tatsächlich übernehmen die Gäste nach der Phase des Abtastens das Kommando. Jeffrey Neumann hat die erste Chance. Keeper Robin Köpsel kann den Schuss aus Nahdistanz mit dem Fuß noch abwehren (15.). Als nächster versucht sich Tim Hebsacker. Er verzichtet aus spitzem Winkel auf einen Rückpass, und so kann der Schlussmann problemlos zur Ecke abwehren (19.). Köpsel bekommt bei der nächsten Hebsacker-Aktion größere Probleme. Er kann den Ball nur nach vorn abklatschen. Doch der Nachschuss von Vladimir Penev kann von einem Verteidiger nach abgeblockt werden (37.).

Die Gastgeber sind viel effektiver und vor allem gefährlicher. So kann Steve Grube gleich drei Piesteritzer Abwehrspieler im Strafraum ausspielen - doch Torwart Jan Lindemann kann den Schuss in großem Stil abwehren (18.). Die Szene wiederholt sich. Diesmal lässt Jack Schubert die Defensive schlecht aussehen - und vollendet überlegt zum 1:0 (27.). Darüber hinaus landet ein Grube-Freistoß an der Latte (34.). Trotzdem ist die Führung sehr glücklich. "Ich weiß jetzt, warum die Gastgeber Fortuna heißen", sagt Mannschaftsarzt Thomas Winkler zur Pause. "Wir haben das Spiel klar dominiert", so FC-Präsident Volker Neuberg, der vor allem die Sprints von Ladislav Stefke und Neumann lobt.

Doch die Löcher in seiner Defensive hat auch Fortuna-Coach Dirk Barsikow bemerkt. Er ändert seine Taktik, setzt nach der Halbzeit verstärkt auf Offensive. Und sind die Piesteritzer im Ballbesitz, werden sie nun schon in der eigenen Hälfte attackiert. Die Grün-Weißen haben damit ihre Probleme. Trotzdem gibt es die Ausgleichschance. Kevin Gerstmann setzt Stefke in Szene. Der Pass auf den mitgelaufenen Hebsacker kommt exakt. Doch der schafft es, aus etwa fünf Metern den Ball noch über die Latte zu bugsieren (58.). Der Ausgleich scheint trotzdem nur eine Frage der Zeit. Zudem erhält Philipp Hadamus die Gelb-Rote Karte (66.). "Na klar, war es ein Foul. Aber erst mein drittes im gesamten Spiel", kommentiert er seinen Platzverweis.

Jetzt ziehen sich die Platzherren verstärkt in die eigene Hälfte zurück. Doch die Piesteritzer Offensivabteilung schlägt daraus kein Kapital. Wie Chancen konsequent verwertet werden, zeigen die Platzherren lehrbuchhaft. Der eingewechselte Kenny Schmidt trifft per Volleyschuss. Die Kopfballvorlage dafür gibt allerdings der Piesteritzer Florian Freihube (81.). Trotz des 2:0 sind sich die 134 Zuschauer noch nicht sicher über den Spielausgang. Unvergessen ist dabei die Partie im Volkspark. Chemnitz schaffte in der Extra-Zeit das 3:1 und musste sich schließlich mit einem 3:3 begnügen. Und auch dieses Mal fallen in der Nachspielzeit Treffer. Dabei werden die Piesteritzer ausgekontert. Zunächst beendet Lukas Schirrmeister einen Gegenangriff mit einem Flachschuss zum 3:0 (92). Und schließlich erobert sich Chris Schneider an der Mittellinie den Ball von Pawel Wojciechowski, stürmt allein auf Lindemann zu und verwandelt zum 4:0-Endstand (94.).

Grün-Weiß Piesteritz: Jan Lindemann, Ronny Mende (60. Tobias Klier), Florian Freihube, Pawel Wojciechowski, Kevin Gerstmann, Tim Hebsacker (60. Benjamin Witt), Jeffrey Neumann, Vladimir Penev, Ladislav Stefke, Tim Körnig, Robert Römer (46. Oliver Hinkelmann)

 

 

Pretzsch erteilt Nudersdorf Lehrstunde

KREISOBERLIGA Armes-Schützlinge gewinnen 5:0 und übernehmen zweiten Platz.

VON WERNER MICHAELIS UND THOMAS TOMINSKI

WITTENBERG/MZ - In den Fußball-Kreisoberligen der Fachverbände Wittenberg und Anhalt gab es am Wochenende mehrere Überraschungen. Nudersdorf zog im Spitzenspiel gegen Pretzsch deutlich 0:5 den Kürzeren, Landesklassen-Absteiger Mildensee geriet gegen Steutz/Leps 0:4 unter die Räder.

Fachverband Wittenberg

"Wir haben kein neues Saisonziel", sagt Trainer Peter Armes, der mit Grün-Weiß Pretzsch einen unerwartet hohen 5:0-Sieg im Spitzenspiel bei Blau-Weiß Nudersdorf feierte. Armes betonte, dass über das Thema Aufstieg in Pretzsch nicht gesprochen werde, auch wenn die Grün-Weißen derzeit auf dem zweiten Rang stehen. "Unser Saisonziel heißt Platz fünf", erzählt der Coach, der hofft, dass ihm auch in Zukunft alle Leistungsträger zur Verfügung stehen. Pretzsch übernahm am Sonnabend bei strömendem Regen sofort das Kommando, zeigte die gefälligeren Kombinationen und ging durch Michael Stier (19.) in Führung. Gastgeber Nudersdorf setzte zwar auf das bekannte "Kick and Rush", doch im Angriff fehlten die Überraschungsmomente. Pretzsch agierte effektiver und suchte die Entscheidung. Richard Brian Baumann (37.), Steve Taggeselle (50.) und Stier (70., 90.) krönten die gute Vorstellung ihrer Elf mit weiteren Treffern. "Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient", meinte Armes, der betont, dass er auf ein sauberes Kurzpass-Spiel setzt. Nudersdorf ist nach der Niederlage auf Rang vier abgerutscht.


Fachverband Anhalt

Am zwölften Spieltag gab es eine Riesenüberraschung. Der SV Mildensee verlor auf dem heimischen "Anger" gegen den FSV Steutz/Leps 0:4 und hat sich damit vorerst aus dem Kreis der Aufstiegsfavoriten verabschiedet. Dagegen wahrte der TSV Mosigkau mit einem 2:0 bei TuS Kochstedt seine Aufstiegsambitionen. 243 Zuschauer sahen ein brisantes Stadtderby. Ligakrösus ESV Lok Dessau ließ beim 4:1 gegen die SG Waldersee/Vockerode nichts anbrennen. "Es war ein Klassenunterschied zu sehen", meinte SG-Trainer Uwe Wilke. Ronny Swientek erzielte den Ehrentreffer. Ein 2:2 gab es beim Duell zwischen der SG Oranienbaum/Wörlitz und Blau-Rot Coswig. Die Schützlinge von Trainer Andreas Wolf profitierten von der Mildenseer Niederlage. Der eine Punkt reichte, um sich auf Platz vier zu verbessern. "Coswig war der erwartet starke Gegner. Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein", erklärte Coach Wolf. Kollege René Gommert aus Coswig: "Unterm Strich war es ein gerechtes Remis". Die Tore erzielten Stefan Fröschke und Kevin Brandl für die SG, und für Coswig trafen Ronny Seidlich sowie Sebastian Weigl. Nichts für schwache Nerven war die Partie der SG Jeber-Bergfrieden beim Walternienburger SV. Die Gastgeber lagen bis zur 88. Minute in Führung, dann erzielte Sebastian Becker das 1:1, und Sekunden vor Ultimo gelang Becker sogar der unerwartete Siegtreffer. "Ich bin durch ein Wellental der Gefühle gegangen. Danke an meine Mannschaft, sie hat hervorragend gekämpft und an den Sieg geglaubt", freute sich Trainer Harald Dobritz über die drei Punkte.
Alle Ergebnisse - Kreisoberliga Anhalt: Mildensee - Steutz/Leps 0:4, Abus Dessau - Grün-Weiß Dessau 3:1, Dessau 05 II - Dessau 97 3:0, Oranienbaum-Wörlitz - Coswig 2:2, Rodleben - Roßlau II 7:0, Waldersee/Vockerode - Lok Dessau 1:4, Walternienburg - Jeber-Bergfrieden 1:2, Kochstedt - Mosigkau 0:2; Kreisoberliga Wittenberg: Jessen II - Elster II 3:0, Kemberg II - Abtsdorf 0:7, Möhlau - Mühlanger 4:0, Nudersdorf - Pretzsch 0:5, Wartenburg - Bad Schmiedeberg 2:1, Bergwitz - Lebien 0:0, Apollensdorf - Piesteritz III 3:1, Zahna - Zschornewitz 4:1

 


Quelle:MZ