Verlängern oder nicht?
PR Team, 04.04.2013
Verlängern oder nicht?
VON ANDREAS RICHTER
WITTENBERG/MZ - Das Thema Saisonverlängerung in den Fußball-Ligen bleibt aktuell. Erste Entscheidungen sind jedoch getroffen.
Der Nordostdeutsche Fußball-verband hat sich gestern Vormittag mit der aktuellen Situation beschäftigt. Die Festlegung für die beiden Oberliga-Staffeln fällt klar mit einen Nein zu zusätzlichen Spieltagen aus.
Der Landesfußball-Verband Sachsen-Anhalt will hingegen abwarten, ob die kommenden Spieltage von der Verbandsliga bis hin zur Landesklasse ohne Probleme über den Rasen gehen und erst danach im Bedarfsfall beraten (die MZ berichtete).
Bei den Kreisfachverbänden sieht die Situation unterschiedlich aus. Einige Verbände im Land haben bereits die Reißleine gezogen. Drei haben eine Verlängerung der laufenden Meisterschaftsserie beschlossen. Andere gehen diesen Weg nicht. Zwar wird betont, dass es nicht zu weiteren Totalausfällen kommen darf. Doch noch seien die vielen Nachholspiele bis zum geplanten Saisonende unter Dach und Fach zu bringen. Dabei wird auch auf eine enge Zusammenarbeit mit den Vereinen gesetzt.
JA-SAGER Anhalt kommt Wünschen nach.
DESSAU/MZ/AR - Beim Kreisfachverband Fußball Anhalt (KFV) ist die Entscheidung gefallen. Die Saison in den drei Ligen wird um zwei Spieltage verlängert. Somit endet die Meisterschaftsserie 2012/13 nicht wie ursprünglich geplant am 8. Juni, sondern erst am Wochenende 22./23. Juni. Der Anhalter KFV, neben anderen kicken dort Waldersee/Vockerode, Oranienbaum-Wörlitz, Jeber-Bergfrieden sowie Blau-Rot Coswig aus dem Landkreis Wittenberg, ist nach Anhalt-Bitterfeld und Mansfeld-Südharz der dritte Kreisfachverband im Land, der diesen Weg geht. KFV-Präsident Detlef Barth weist darauf hin, "dass dies aus unserer Sicht die einzig logische Konsequenz aus der aktuellen Situation ist". Das Präsidium habe auf seiner Sitzung am Dienstag sogar das kommende Wochenende mit erneuten Spielabsagen eingeplant. "Wir rechnen fest damit, dass viele Plätze immer noch nicht benutzbar sind. Auch wenn wir in puncto Schneefall nicht mehr große Probleme erwarten."
Barth begründet die Entscheidung damit, "dass wir mit diesem Beschluss den Wünschen unserer Vereine nachkommen". Fakt sei nun einmal, dass die Masse der Spieler berufstätig ist. "Da können und wollen wir nicht ankommen und festlegen, dass unter der Woche oder zwei Tage hintereinander gespielt wird." Sollten allerdings Wünsche bestehen, beispielsweise nicht an einem Feiertag aufzulaufen, muss dies beantragt werden. "Ziel ist es, die jetzige Planung im Wesentlichen auch so zu belassen", betont Barth.
NEIN-SAGER Die Spielpläne sind machbar.
WITTENBERG/MZ/AR - Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) hat gestern Vormittag beschlossen, dass die Saison in den beiden Oberligastaffeln (Nord plus Süd) wie geplant weitergeht. Somit ist auch für den FC Grün-Weiß Piesteritz - die Truppe aus dem Volkspark muss dreimal "nachsitzen" - eine Verlängerung der Serie kein Thema. Wilfried Riemer, Leiter Spielbetrieb, verhehlt nicht, "dass uns dieser ungewöhnliche Winter sehr herausfordert. Und wir haben Mannschaften, die noch bis zu sieben Begegnungen offen haben". Trotzdem sagt der NOFV, dass eine Ausweitung des Spielplanes um zusätzliche Tage vorläufig nicht nötig ist.
Stephan Gräfe, Spielausschussvorsitzender des Wittenberger Kreisfachverbandes (KFV), lehnt die Idee einer Saisonverlängerung gleichfalls ab. "Beim Wittenberger KFV wird es das nicht geben." Man habe sich in den vergangenen Tagen intensiv mit der Situation in den Ligen beschäftigt. "Vorausgesetzt, das Wetter spielt in den kommenden Wochen endlich mit, bekommen wir alles im Zeitrahmen unter." Die gleiche Meinung vertritt der amtierende Präsident des KFV, Achim Golly. "Wir sprechen derzeit beinahe täglich miteinander und sind uns sicher, dass wir keine zusätzlichen Spieltage benötigen." Golly fordert die Vereine auf, noch enger mit dem KFV zusammenzuarbeiten. "Auch sie sind angehalten, Lösungsvorschläge zu machen. Wir werden nicht Nein sagen, wenn sich zwei Kontrahenten einig sind, statt an einem Feiertag an einem anderen Tag zu spielen."
AKTUELLE SITUATION
122 Begegnungen sind nachzuholen
122 Begegnungen sind in den sechs Ligen der Kreisfachverbände Anhalt und Wittenberg in den kommenden Wochen nachzuholen. Davon entfallen 62 auf den Fachverband Anhalt. 60 sind es bei den Wittenbergern.
Denise Richter, Vorsitzende Spielausschuss Fachverband Anhalt, kennt die konkreten Zahlen ihrer Fußballmannschaften. "Bei der Kreisoberliga sind derzeit 19 Spiele offen. Die meisten hat die Kreisliga nachzuholen. Dort kommen wir auf 28 Ansetzungen." In der Kreisklasse, da rechnet Denise Richter die Pokal- und Meisterrunde zusammen, haben die Vereine 15 Nachholspiele zu absolvieren. Die Spielpläne sind seit gestern aktualisiert und den Vereinen zugänglich. Sollte trotzdem Veränderungsbedarf bestehen, so Richter, sei eine rasche Rücksprache mit dem KFV nötig.
Die Zahl der Nachholspiele beim Fachverband Wittenberg liegt glatt bei 60, wie Stephan Gräfe, Vorsitzender des Spielausschusses, wissen ließ. Und sie teilt sich gleichmäßig auf alle drei Ligen auf. Auf je 20 Partien kommt man in der Kreisoberliga, Kreisliga sowie Kreisklasse. Auch Gräfe verweist darauf, dass die Nachholtermine festgelegt sind und sich die Vereine im Bedarfsfall melden sollen. "Ich bitte aber alle darum, nicht voreilig in der nächsten Zeit weitere Spiele abzusagen."AR
Quelle:MZ
