Vorschau Pokal WE Land und Kreis

PR Team, 11.10.2013

Vorschau Pokal WE Land und Kreis

Titelverteidiger trifft auf Ligakontrahent

Piesteritz II empfängt VfB Gräfenhainichen.

WITTENBERG/MZ/WMI/AR - Die Fußballer der Kreisfachverbände Wittenberg und Anhalt kämpfen am Sonnabend im Kreispokalwettbewerb bereits um den Einzug in das Viertelfinale.

Kreisfachverband Wittenberg

Sieben Achtelfinalansetzungen plus ein Nachholspiel aus der zweiten Hauptrunde werden am Sonnabend absolviert. Die Top-Paarung des Tages steigt ab 15 Uhr im Piesteritzer Volkspark. In einem reinen Landesklassenduell erwartet Pokalverteidiger Grün-Weiß Piesteritz II den VfB Gräfenhainichen.

Gräfenhainichens Coach René Wiesegart sieht der Partie entspannt entgegen. Entspannt in dem Sinne, dass die Rollen deutlich verteilt sind. Er weiß genau, dass Gastgeber Piesteritz mit allem was personell zur Verfügung steht den Sprung in die nächste Runde schaffen will. "Die Grün-Weißen stehen unter Erfolgsdruck, nicht nur weil sie der Pokalverteidiger sind." Der FC habe in der Liga schließlich zweimal in Folge verloren. "Das Image des vermeintlichen Staffelfavoriten hat Kratzer bekommen, ein Aus im Pokal kann sich Grün-Weiß gar nicht leisten." Dies bedeute aber im Umkehrschluss nicht etwa, dass der VfB als selbst ernannter Außenseiter den FC freiwillig ins Kreispokal-Viertelfinale einziehen lässt. "Die Überraschung steht auf unserem Wunschzettel. Zwar fehlen uns mit Oliver Panier und Steve Schaller zwei Leistungsträger, aber wir sind eine gute Truppe, die das kompensieren kann." Wiesegarts Devise: Mit dem nötigen Respekt, aber kämpferisch zum Ziel. "Auch Piesteritz II ist schlagbar."

Am Samstag treffen zudem Glückauf Möhlau (Kreisoberliga) und Blau-Rot-Pratau (Landesklasse) im Nachholspiel aus der zweiten Hauptrunde aufeinander. Der Sieger dieser Partie spielt am 31. Oktober gegen Trebitz (14 Uhr).

Kreisfachverband Anhalt

Die Pokalspiele beginnen am Sonnabend um 11 Uhr mit der Partie des Kreisklassenteams Einheit Dessau gegen Kreisoberliga-Tabellenführer Chemie Rodleben. Alle anderen starten um 14 Uhr.

Der Pokalverteidiger Blau-Weiß Klieken (Landesklasse) muss auf dem Dessauer Zoberberg beim Kreisoberligisten TuS Kochstedt antreten. Die Forderung von Blau-Weiß Coach Peter Fischer an sein Team ist deutlich "Wir müssen einige Stammspieler ersetzten. Trotzdem sind wir Favorit. Die nächste Runde ist Pflicht".

Die SG Waldersee/Vockerode (Kreisoberliga) empfängt auf dem Sportplatz "Am Luisium" mit Germania Roßlau ebenfalls einen Vertreter aus der Landesklasse. "Meine Jungs haben nichts zu verlieren. Wir haben zwar Respekt vor dem Gegner, aber werden uns nicht verstecken", erklärte SG-Trainer Uwe Wilke. Die SG Oranienbaum-Wörlitz (Kreisoberliga) muss beim eine Klasse tiefer kickenden SV Gohrau antreten. "Ein Derby. Emotionen sind vorprogrammiert. Wir wollen als Sieger vom Platz gehen", so der Übungsleiter der Barock- und Parkstädter, Andreas Wolf.

Ein reines Kreisoberligaduell wird zudem auf dem Anger in Mildensee zwischen dem heimischen SV und Blau-Rot Coswig angepfiffen. "Wir müssen gewinnen", meint Gäste-Coach René Gommert.

 

Gastgeber lehnen Kaninchenrolle ab

EINTRACHT ELSTER Landesliga-Kicker erwarten Oberligist VfL Halle 96.

VON ULF ROSTALSKY

ELSTER/MZ - Auf dem Papier ist alles klar. Fußball-Landesligist Eintracht Elster hat es am Sonnabend ab 14 Uhr zu Hause in der zweiten Runde des Landespokals mit dem Oberligateam des VfL Halle 96 zu tun. "Die Favoritenrollen sind damit ganz eindeutig verteilt", erklärt Eintracht-Trainer Jiri Andrusak. Die Hallenser würden schließlich nicht ohne Grund zwei Klassen höher spielen.

David will Goliath ärgern

Dennoch will der Tscheche nichts wissen vom Kaninchen, das in völliger Angststarre vor der großen Schlange sitzt. "Wir wollen uns ordentlich verkaufen. Mal sehen, was dann drin ist." David glaubt an seine Chance gegen Goliath - weil der Pokal eben ganz eigene Gesetze habe und manch höherklassiges Team schon scheiterte bei den sportlichen Underdogs. Elster kann zudem mit stolzer Brust auflaufen. Vergangene Saison waren für die Eintracht immerhin erst im Halbfinale die Pokalträume ausgeträumt. "Wir müssen ganz einfach unsere Leistung abrufen und vor allen Dingen die Abwehr stabilisieren", mahnt der Coach mit Blick auf die vergangenen Ligapartien. Immer wieder hatte die Eintracht nach Standardsituationen Gegentreffer kassiert. Zudem kosteten sie Leichtfertigkeiten und Naivität mehr als einen Punkt. "Wenn wir wieder so spielen wie gegen Stedten, kann es heftig werden."

Andrusak hat den VfL Halle oft genug spielen gesehen und ist überzeugt davon, dass der Oberligist jede sich bietende Chance konsequent ausnutzen wird. Wie das konkret aussieht, erlebte in der ersten Pokalrunde bereits Kreisoberligist Glückauf Möhlau. Sportlich konnten sie nicht mithalten, verloren 0:6. Das soll Eintracht Elster am Sonnabend nicht passieren. Der Coach fordert neben konsequentem Abwehrverhalten vor allen Dingen ein schnelles Umkehrspiel. Nur so bestehe die Möglichkeit, zu Chancen zu kommen.

Schwungvolle Offensive

Dass die auch genutzt werden müssen, steht auf einem anderen Blatt. Allerdings ist die Offensivabteilung der Eintracht in letzter Zeit wieder richtig in Schwung gekommen und hat in drei Partien immerhin zehn Tore erzielt. Hingegen Fehlanzeige beim Thema volle Kapelle. Andrusak musste unter der Woche erneut mit Personalmangel leben. Spieler fehlten krankheits- und arbeitsbedingt gleich reihenweise. "Es werden sicher die Leute zum Zug kommen, die bisher weniger Einsatzzeit hatten." Der Cheftrainer nennt unter anderem Martin Thauer und seinen Landsmann Mathias Smetak.

Ansonsten hält er sich bedeckt und freut sich auf ein Fußballfest. Schließlich gebe es Spiele gegen Oberligisten so oft nicht im Jahr. Den Pokalkampf macht er auch zur Motivationsquelle für den Liga-Alltag. Die Eintracht könne einfach locker aufspielen, da sie nichts zu verlieren habe. Nächste Woche sieht das schon wieder ganz anders aus. Dann ist Elster in Brachstedt in der Pflicht. "Pokal ist Kür." Und da könne nun einmal jeder zaubern. So einfach sei das.

 

Geplanter Befreiungsschlag

VON THOMAS TOMINSKI

WITTENBERG/MZ - Die Oberliga-Fußballer des FC Grün-Weiß Piesteritz sind derzeit auf der Suche nach dem Erfolgserlebnis. Das Team von Cheftrainer Uwe Ferl putzt als Tabellenletzter die rote Laterne und rennt seit Wochen dem ersten Saisonsieg hinterher. "Wir müssen gegen Schönebeck gewinnen", sagt der Coach, der hofft, dass der Einzug in das Achtelfinale des Landespokals bei seinen Jungs zusätzliche Kräfte im Punktspielbetrieb freilegt. "Und uns Selbstvertrauen holen", fügt der 55-Jährige an. Ferl betont, dass er nach dem Absturz an das Tabellenende unter der Woche mehr als Psychologe gearbeitet und viele Einzelgespräche geführt hat. Die Psyche der Spieler sei angeknackst, am Sonnabend ab 14 Uhr muss jeder Flagge zeigen.

Ferl stellt trotz der schwierigen Situation seine Arbeit nicht in Frage und klammert sich an die im Abstiegskampf gängige Formulierung, dass in Fußball alles möglich ist. "Ich laufe definitiv nicht weg", sagt er, denn in 20 Jahren Trainerlaufbahn habe er gelernt, selbst in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Stammkeeper Jan Lindemann (grippaler Infekt), Jeffrey Neumann, Tim Körnig und Tobias Haufe (alle verletzt) stehen Ferl für das Unternehmen Einzug in das Achtelfinale nicht zur Verfügung. Den Zuschlag zwischen den Pfosten erhält wahrscheinlich Marvin Kleinschmidt, der laut Coach für den Pokal die Nummer eins plus ist. Daniel Zschiesche steht in Lauerstellung. Der 55-Jährige hat Gegner Schönebecker SC (Verbandsliga) am Tag der Deutschen Einheit beim 2:0-Auswärtssieg gegen den 1. FC Bitterfeld-Wolfen beobachtet und erwartet ein Match auf Augenhöhe. Spieler wie Moritz Insterberg, Maximilian Gerwien oder Sebastian Prosovsky haben das Fußball-Abc beim 1. FC Magdeburg erlernt, mit den beiden früheren Kembergern Petr Elias und Michal Salak (vorher Elster) besitzt das Team zwei Spitzenkräfte. "Egal", meint Ferl, "für uns zählt nur das Weiterkommen." Gegner Schönebecker SC ist laut Abteilungsleiter Erik Hunker gut in die laufende Verbandsliga-Saison gestartet. Die Truppe des Trainerduos Heiko Böhler/René Kausmann rangiert mit 14 Punkten auf dem dritten Platz und hat im bisherigen Verlauf nur gegen Spitzenreiter BSV Halle-Ammendorf verloren. "Böhler und Kausmann sind beruflich sehr eingespannt und teilen sich deshalb die Arbeit", erklärt Hunker. Das Duo wird zudem von Angreifer Stephan Schulz unterstützt, der "langsam in die Aufgabe reinwachsen soll". Der Abteilungsleiter ist sich sicher, dass Piesteritz nach der Oberliga-Talfahrt in Schönebeck den Befreiungsschlag plant. "So habe ich das auch ins Programmheft reingeschrieben", erzählt Hunker. Der Verbandsligist ist mit dem Ziel Klassenerhalt in die Serie gestartet und hat das Vorhaben inzwischen auf einstelliger Tabellenplatz korrigiert. Der Abteilungsleiter hofft, dass der Oberligist am Sonnabend viele Zuschauer in das Stadion an der Magdeburger Straße zieht. In den bisherigen Heimspielen, die stets Freitagabend über die Bühne gingen, besuchten im Schnitt 300 Fans die Auftritte der Hausherren. "Unser Ziel heißt ganz klar Einzug in das Achtelfinale."

PARKPLÄTZE

Viele Stellflächen am Hummelberg

Rund um das Stadion in der Magdeburger Straße 176 befinden sich keine Parkplätze. Die Piesteritzer Fans - etwa 30 besuchen im Schnitt die Auswärtsspiele - sollen laut dem Schönebecker Abteilungsleiter Erik Hunker die Parkflächen am Hummelberg nutzen, der sich nur 50 Meter vom Sportplatz entfernt befinden. Zudem befindet sich in der Nähe ein großer Supermarkt. Auch hier können Autos abgestellt werden. Die Partie wird von Schiedsrichter Tim Kohnert geleitet. Als Assistenten fungieren Alexander Kroll und Sven Schweinefuß.TT

Das Objekt der Begierde: der Fußball-Landespokal. Noch im Rennen des laufenden Wettbewerbs sind der FC Grün-Weiß Piesteritz (Oberliga) sowie Eintracht Elster. Die Landesliga-Elf (kleines Bild, rote Trikots) genießt zwar Heimrecht, doch mit der Oberliga-Mannschaft des VfL Halle haben die Andrusak-Schützlinge eine harte Nuss zu knacken. Der Außenseiter lässt sich aber nicht einschüchtern. Die Devise lautet Sieg. In der Saison 2012/13 hat es Elster sogar bis ins Halbfinale geschafft. FOTOS: ARCHIV/KATTNER/GROMMISCH


Quelle:MZ