Neue Trainer in Elster und Reppichau
PR Team, 23.12.2013

Gesucht und rasch gefunden
EINTRACHT ELSTER Thomas Szczegula ist neuer Chefcoach der Landesliga-Kicker.
VON ANDREAS RICHTER
ELSTER/MZ - Das kann man mal Tempo nennen. Bei der Suche nach einer neuen Führungsriege für die Fußball-Landesligamannschaft von Eintracht Elster hat es der Verein noch vor Weihnachten geschafft, den Schwebezustand nach den Weggängen von Cheftrainer Jiri Andrusak und Teammanager Sven Klebitz (die MZ berichtete) zügig zu beenden.
Die neue Seitenlinien-Mannschaft steht seit Donnerstagabend und sieht wie folgt aus: Thomas Szczegula übernimmt den Posten des Cheftrainers, ihm steht Detlef Stache als Co zur Seite. Teammanager ist ab sofort Matthias Lehmann. Ralf Hirsch kümmert sich um den Bereich des Torwarttrainings.
Es sind bekannte Gesichter, die die Verantwortung übernehmen. Stache stand selbst bis Februar 2013 zweieinhalb Jahre als Cheftrainer auf dem Platz, Matthias Lehmann spielte bis vergangenen Sommer 13 Jahre für die Erste, und ist und bleibt beim aktuellen Kreisoberligateam aktiv, Thomas Szczegula trainierte bis Sommer diesen Jahres Elsters Zweite. Und Ralf Hirsch ist ohnehin seit vielen Jahren Mitglied des Trainerstabes. Er hat bereits einige Cheftrainer "überlebt". Nur, Detlef Stache plötzlich wieder da? Ein Kreisoberligakicker wird Teammanager? Und der neue Chefcoach kommt nach nur einem halben Jahr aus Abtsdorf zurück? Dies klingt nicht nach der perfekten Lösung. Dem widerspricht Roland Fleck energisch. Er bezeichnet es als einen cleveren Schachzug, weil: "Die Personen, die jetzt die Ämter übernommen haben, entsprechen unserem neuen Anspruch." Der da lautet? "Wir wollen künftig Leute haben, die aus der Region kommen, die sich mit der Region identifizieren und eine spezielle Beziehung zu Elster haben. Alle vier sind mit der Eintracht seit vielen Jahren verbunden. Alle vier zeigten und zeigen Herzblut, wenn es um den Fußball in Elster geht. Alle vier kennen die Jungs, die in der Landesliga kicken. Und wir haben wie gewollt eine gute Mischung aus frischen Akteuren und sehr erfahrenen Funktionsträgern gefunden."
Was so schlüssig scheint, schließt jedoch weitere Fragen nicht aus. Vor allem im Fall des neuen Cheftrainers. Denn arbeitslos war Thomas Szczegula schließlich nicht. Er trainierte in der Hinrunde der laufenden Meisterschaft sehr erfolgreich die Kreisoberligamannschaft von Graf Zeppelin Abtsdorf, dem aktuellen Liga-Spitzenreiter. Warum jetzt, nach nur einem halben Jahr, die plötzliche Rückkehr nach Elster?
Diese Frage stellen sich derzeit in Abtsdorf viele. Denn bis Mitte der Woche habe es keine Anzeichen gegeben, dass der Coach gehen will. Markus Horsch, Abteilungsleiter Fußball bei den Grafen, berichtet, "dass ich erst am Dienstag eine SMS bekommen habe mit der Info, dass uns wohl unser Coach abhanden kommt". Sicher, man habe mitbekommen, dass Elster an Szczegula interessiert ist. "Aber selbst am Wochenende zur Weihnachtsfeier oder am Montag hat nichts in diese Richtung hingedeutet". Der Abtsdorfer möchte nicht missverstanden werden. "Thomas hat bei uns sehr tolle Arbeit geleistet, wofür wir ihm sehr dankbar sind. Und selbstverständlich verstehe ich jeden Spieler oder Trainer, der sich neuen Herausforderungen stellen möchte." Nur hätte man wie eigentlich üblich das Gespräch suchen können. "Der Weggang kommt für uns überraschend. Weder Thomas noch Eintracht Elster haben den Kontakt zum Vorstand gesucht. Das kann man unter erwachsenen Männern doch anders machen." Horsch erklärt, dass man in den kommenden drei Wochen schauen will, wer künftig die Abtsdorfer Kreisoberligisten trainieren soll. "Wir hoffen alle, dass unsere Kicker, die schon ein wenig über den Wechsel von Thomas enttäuscht sind, das Ganze gut verkraften", so Markus Horsch abschließend, der Szczegula den bestmöglichen Erfolg in Elster wünscht.
Dieser war am Freitag trotz mehrfacher Versuche nicht erreichbar. Seine Kampfansage an die Mannschaft hat aber Roland Fleck verraten. "Ich bin der Chef", habe Szczegula gleich mal am Donnerstag klar gemacht, als er sich den Landesliga-Kickern vorstellte.
STIMMEN
Voller Vorfreude
Matthias Lehmann, der sich seit Donnerstagabend Teammanager beim SV Eintracht Elster nennen darf, war Freitag Vormittag dabei, die Koffer für den Weihnachtsurlaub zu packen. Die MZ bekam ihn noch ans Telefon.
"Meine Entscheidung für das Ja fiel mir sehr leicht. Ich weiß schließlich, warum es uns allen in Elster geht und ich will meinen Anteil dazu beitragen", erklärte er. Er freue sich auf die Arbeit. Und Lehmann traut sich das Ganze zu. "Ich habe 13 Jahre lang in der Ersten gespielt, bin jetzt mit den Kreisoberligakickern unterwegs. Ich weiß also genau, wie es an der Basis zugeht, wie die Jungs ticken." Und die ersten Reaktionen, als er der Mannschaft am Donnerstagabend als der Neue vorgestellt wurde, seien positiv gewesen. Und welche Prämissen setzt Elsters Teammanager? "Mein Ziel ist es, die Kommunikation zu verbessern. Wer Sorgen hat, soll sie offen auf den Tisch legen." Ebenso liegt Lehmann am Herzen, den Wohlfühleffekt wieder stärker nach vorn zu rücken. "Uns ist in letzter Zeit der Spaß am Spiel etwas abhandengekommen. Der muss wieder her."
Detlef Stache kennt sich als ehemaliger Chefcoach in Elster bestens aus. Und er war nach dem Rücktritt auch nie weg. "Ich habe sehr intensiv hinter den Kulissen gearbeitet. Daher fiel jetzt der Schritt, Thomas als Co-Trainer zu unterstützen, leicht." Stache nennt als wichtigstes Ziel, "eine ruhige und konzentrierte Rückrunde zu spielen."
Die Neuen lösen auch Reaktionen im Internet aus. So stellt Steve Hofmann auf der Facebook-Seite von Eintracht Elster fest: "Einer der besten Trainer kommt zurück. Willkommen Detlef." Und Steven Patzek kommentiert: "Herzlich willkommen zurück. Auf einen erfolgreiche Rückrunde." Und beim Facebook-Account der Abtsdorfer zeigt sich Stefan Riedel kämpferisch. "Alles Gute (Ex)-Trainer. Wir schaffen es trotzdem. Jetzt erst recht!"AR
PERSONALIEN
Nächster Trainerwechsel bei der SG Reppichau
WITTENBERG/MZ - Denny Richter ist nicht mehr Trainer der SG Reppichau, die in der Fußball-Landesklasse neben anderem auf Annaburg und Piesteritz II trifft. Der 35-Jährige legte sein Amt freiwillig nieder, weil die Belastungen in den letzten Wochen und Monaten überhand nahmen. Richter, der die Mannschaft im Juni 2012 übernahm, ist selbstständig und Familienvater. In den letzten Wochen konnte er mehrfach nicht zum Training kommen. Einen Nachfolger gibt es bereits: Sven Schreiter wird ab Mitte Januar das Amt übernehmen. Schreiter kommt vom Kreisoberligisten TuS Kochstedt. Zuvor hatte er als Trainer bei der Spielgemeinschaft Oranienbaum/Wörlitz fungiert. Zur Saison 2012/13 ging er nach Kochstedt. In Oranienbaum beerbte ihn Andreas Wolf, der zuvor als Trainer bei Reppichau entlassen wurde.
Quelle:MZ