Wolfen mit Neuanfang
Daniel Richter, 16.07.2009
Grün-Weiß Wolfen setzt auf eine Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern
Mit gesundem Mix ins obere Drittel

Kapitän Andreas Mieth (l.) und Michael Gohla sind den Wolfenern auch nach dem Abstieg aus der Oberliga treu geblieben.
WOLFEN/MZ. Michael Gohla und Andreas Mieth stehen exemplarisch für das neue Gesicht der Mannschaft von Grün-Weiß Wolfen. "Es ist ein guter und gesunder Mix aus erfahrenen und jungen Spielern", wusste auch Präsident Udo Pawelczyk auf der Pressekonferenz am Dienstag zu berichten, vor allem letztere könnten jetzt beweisen, wozu diese in der Lage seien.
Zu diesen zählt sicherlich auch noch Michael Gohla. Der 20-Jährige kam in der vergangenen Saison vom Regionalligisten Sachsen Leipzig und fügte sich zu Beginn gut in die Mannschaft ein. Nach einem zwischenzeitlichen Tief fand er allerdings zu alter Form zurück und bleibt den Wolfenern auch nach deren Abstieg aus der Oberliga erhalten. Für das Nachwuchstalent nichts Ungewöhnliches: "Der Vorstand brauchte mich nicht davon zu überzeugen", so Gohla, "das Umfeld und der gesamte Verein gefallen mir, da fiel es mir nicht schwer zu bleiben." Und auch der Kapitän musste nicht lange überlegen und bleibt weiter an Bord des Verbandsligaschiffes.
"Es gab ein paar Angebote von anderen Vereinen", so Mieth, "aber ich bin mittlerweile seit zehn Jahren im Verein und weiß zu schätzen, was mir hier geboten wird." Im Urlaub stand er in regelmäßigem Kontakt zu seinem Club und erfuhr so von den Ab- und Zugängen des Vereins: "Trotzdem war ich ein wenig überrascht, dass so viele geblieben sind." Wie bereits in der vergangenen Spielzeiten dürfte er auch unter dem neuen Trainer Torsten Rennert gesetzt sein. Und auch Michael Gohla hofft auf einen Platz unter den ersten elf Spielern: "Natürlich ist das mein persönlicher Anspruch, und ich werde auch darum kämpfen." Das Funkeln in seinen Augen und der Wille, dies zu erreichen sind dabei nicht zu übersehen. Genau das hat auch der neue Trainer bei seinen jungen Spielern beobachten können.
"Vor allem die letztjährigen A-Junioren brennen, die wollen rein in die Mannschaft", so Rennert, "aber auch die anderen Spieler sind hochmotiviert und willig." Zu einer genauen Prognose wollte er sich allerdings noch nicht hinreißen lassen. Dafür fehlte bislang noch der ein oder andere Spieler, um sich ein Bild über das wahre Leistungsvermögen der Mannschaft bilden zu können.
Präsident Udo Pawelczyk wird da hingegen schon etwas konkreter: "Die ersten Spiele sind echte Leistungsbestimmungen, danach kann man eine Standortsbestimmung abgeben. Wir möchten aber eine gute Rolle spielen und im oberen Drittel dabei sein." Dort sieht auch der Kapitän seine neue / alte Mannschaft: "Es hängt natürlich viel davon ab, wie wir starten, aber wenn man Fußball spielt, will man auch oben dabei sein."
Das Salz in der Suppe sind aber auch die Derbys, in diesem Fall natürlich das Duell mit Union Sandersdorf, welches in der vergangenen Saison auf die Vorbereitungszeit ausweichen musste. "Wir freuen uns natürlich auf das Derby der Derbys", so Pawelczyk, "wir haben das sehr zuschauerfreundlich auf den Freitagabend gelegt. Es wird auch diesmal hoffentlich wieder viele Fans ins Jahnstadion locken." Neben dem lachenden hat Andreas Mieth bei dem Gedanken an diese Partie aber auch ein weinendes Auge: "Ich hätte gerne auf das Derby verzichtet, wenn wir in der Oberliga geblieben wären." Aber vielleicht handelt es sich ja auch nur um eine kleine Pause und Wolfen kann am Ende der Saison den Wiederaufstieg bejubeln.
Quelle:MZ
