Quo vadis Piesteritz?

PR Team, 15.04.2014

Quo vadis Piesteritz?

Quo vadis Piesteritz?

FUSSBALL Vorstand des FC Grün-Weiß hat sich 30. April als Stichtag gesetzt.

VON THOMAS TOMINSKI

WITTENBERG/MZ - Die ganze Rechnerei hat nichts gebracht. Präsident Volker Neuberg forderte sieben Punkte aus den ersten drei Spielen der Rückrunde, Co-Trainer Olaf Aßmann benannte Wochen später mit sechs Siegen aus neun Partien das nächste Ziel. Die Realität hat die Oberliga-Fußaller des FC Grün-Weiß Piesteritz indes eingeholt. Das Team von Chefcoach Uwe Ferl steht mit 15 Punkten auf dem vorletzten Platz. Intern wird der Klassenerhalt bereits als großes Wunder bezeichnet. "Fußball ist ein Ergebnissport", meint Neuberg, der sich zusammen mit dem Vorstand den 30. April als Stichtag gesetzt hat. Sollte die Mannschaft bis zu diesem Zeitpunkt nicht ein deutliches Zeichen im Abstiegskampf gesetzt haben, wird mit den Spielern Klartext geredet. Der Vorstand will wissen, welche Kicker dem Verein im Fall des Abstiegs die Treue halten. "Wir denken schon länger zweigleisig", gibt der Präsident offen zu und fügt an, dass klare Entscheidungen zwingend notwendig sind.

Meldung ist abgegeben

Nach dem 30. April wird mit den Planungen für die Saison 2014/15 begonnen. Neuberg betont, dass sich der Verein in der augenblicklichen Situation noch an diverse Strohhalme klammert. Piesteritz hat trotz des sehr wahrscheinlichen Abstiegs wieder für die Oberliga gemeldet. Der Chef und seine Crew wollen einfach nur auf Nummer sicher gehen, falls ein Club seine Elf aus der Staffel Süd zurückzieht. Rechnerisch, so Neuberg weiter, sei in Sachen Klassenerhalt auch noch alles möglich. Wenn die Mannschaft 18 Zähler holt, sollte es für den Oberliga-Verbleib reichen. Der Präsident erklärt, dass nach dem Stichtag nur Einzelgespräche mit den Fußballern geführt werden. Die Trainerfrage steht auf einem völlig anderen Blatt. "Wichtig ist, dass die Spieler ehrlich zu uns sind. Wir brauchen für die kommende Saison eine schlagkräftige Mannschaft", so der FC-Chef weiter. Egal, ob Piesteritz 2014/15 in der Oberliga kickt oder in der Verbandsliga um den Titel kämpft.

Fest steht: Der Verein will mit Chefrainer Uwe Ferl und Co. Olaf Aßmann weiter zusammenarbeiten. Neuberg meint, dass beide Übungsleiter trotz der aktuellen Misere eine super Arbeit leisten. Der Vorstand hofft, dass Ferl und Aßmann den Weg weiter mitgehen. Diese haben zwar mehrfach betont, dass sie im Fall eines Abstiegs die Brocken nicht hinwerfen wollen, doch Neuberg weiß auch, dass gute Trainer auf dem Markt immer gefragt sind und nach sportlichen Perspektiven Ausschau halten. Aßmann hat seinen Verbleib im Volkspark von der Personalie Ferl abhängig gemacht. Bleibt der Chef, geht es zusammen ins siebte Jahr.

Aufstieg ist kein Thema

Eine Entscheidung haben die Verantwortlichen im Volkspark bereits vor dem 30. April getroffen. Steigt die "Erste" aus der Oberliga ab, wird der FC Grün-Weiß II auch in der kommenden Serie Landesklasse spielen. Aus Sicht des Präsidenten macht es keinen Sinn, dass die "Zweite", die von seinem Sohn Stefan betreut wird, sich in der Landesliga eine Niederlage nach der anderen abholt. Die Mannschaft wird die Saison ordentlich zu Ende spielen und sich auf der Zielgeraden nicht hängen lassen. Piesteritz II soll künftig als Talentschmiede genutzt werden, damit die erste Garnitur im Notfall breiter aufgestellt werden kann. Wie das Gesicht der künftigen Oberliga- oder Verbandsliga-Elf aussieht, lässt der Chef offen. "Piesteritz ist mit Talenten nicht so reich gesegnet", ist zumindest eine Aussage, die darauf schließen lässt, dass der Verein auf Verstärkung von Außen setzt. Über mögliche Kandidaten lässt er nichts durchsickern, sondern verweist auf "viele Möglichkeiten". Wichtig ist, dass es wieder bergauf geht. Kurz- und langfristig. "Eigentlich", sagt er, "ist alles in Ordnung. Nur die Ergebnisse stimmen nicht."

VORSCHAU

Schott Jena und HFC-Reserve warten

Sechs Punkte können die Oberliga-Fußballer des FC Grün-Weiß Piesteritz bis zum Stichtag noch gewinnen. Am Ostersamstag um 14 Uhr gastiert der Tabellenzehnte SV Schott Jena im Volkspark. In der Hinrunde setzte sich das Team aus Thüringen knapp 2:1 durch. Die Treffer für den Aufsteiger erzielten Danny Reuther und Benjamin Bahner. Für Piesteritz trug sich Tim Hebsacker in die Torschützenliste ein. Am 27. April folgt die nächste schwere Prüfung für die Truppe von Cheftrainer Uwe Ferl. Piesteritz gastiert ab 14 Uhr beim Halleschen FC II. Das erste Duell endete 2:2. Die HFC-Reserve sah lange wie der sichere Sieger (2:0) aus, doch in den Schlussminuten trafen Marko Trogrlic und Mateusz Wisniewski für den FC. Der HFC II steht übrigens dort, wo Grün-Weiß gern stehen will: auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. TT


Quelle:MZ