Neuer Kunstrasenplatz - Der DSV 97 hat es vor gemacht...
PR Team, 02.06.2014

Fußball in Dessau Investition in die Zukunft
Das neue Schmuckstück des DSV 97: Auf dem Kunstrasenplatz wird schon seit einer Woche gekickt. (BILD: Holger Amelang)
Von Daniel George
Die einen haben ihn schon seit Jahren, die anderen erst seit kurzem, manche planen ihn erst noch: Kunstrasenplätze sind in Dessau-Roßlau heiß begehrt.
Dessau/MZ.
Die Kicker des DSV 97 konnten es kaum noch erwarten. „Sie waren nicht mehr zu bremsen, sind förmlich auf den Platz gestürmt“, erzählt Gerald Pfeiffer, „wie die Wilden.“ Mit Erlaubnis natürlich. Warten müssen hatten sie schließlich lange genug: Seit dem Beschluss im Oktober vergangenen Jahres sind sieben Monate vergangen. Nun ist es endlich soweit: Auf dem neuen Kunstrasenplatz des Dessauer SV 97 darf Fußball gespielt werden. Vorstandsmitglied Pfeiffer meint: „Wir haben damit etwas für den Verein und auch für die Stadt getan.“
Spendenaktion
Verschiedene Punkte des neuen DSV-Kunstrasenplatzes konnten ersteigert werden. Für den Anstoßpunkt wurden von einem Entsorgungsfachbetrieb 4760 Euro geboten. Der Elfmeterpunkt ging für 600 Euro weg.
In den vergangenen drei Monaten wurde auf dem Kienfichten-Gelände fleißig an dem „Projekt Kunstrasenplatz“ gearbeitet. Bis zum März musste aufgrund der Witterungsbedingungen gewartet werden, dann ging alles ganz schnell: Vertragsunterschrift mit der Baufirma, Unterbauarbeiten, Verlegung des Kunstrasens, endgültige Fertigstellung - seit etwas mehr als einer Woche wird nun auf dem neuen Schmuckstück des DSV gekickt.
„Ich habe mir den Fortschritt fast jeden zweiten Tag angeschaut“, verrät Ralph Hirsch. Der Sportdirektor Dessau-Roßlaus meint: „Ich wollte sehen, wie das Meisterwerk gedeiht.“ Neben dem DSV-Kunstrasenplatz existieren zwei weitere große Kunstrasenplätze in Dessau-Roßlau: am Berufsschulzentrum und im Schillerpark beim SV Dessau 05. Außerdem gibt es laut Hirsch zwei kleinere Plätze am Friederikenplatz und in Kochstedt. „Gegenüber den vorhandenen Kunstrasenplätzen hebt sich der DSV-Platz schon ab“, weiß der Sportdirektor, „das ist das modernste Produkt, was es auf dem Markt gibt.“ Es ist die dritte und neueste Generation.
Die erste wurde noch komplett ohne Vorfüllung angelegt, die zweite hatte ausschließlich eine Sandfüllung. Bei den modernen Kunstrasenplätzen hat die Sandfüllung nur ergänzenden Charakter, prägend ist die Gummi-Granulat-Verfüllung. Außerdem sind die neuen Plätze elastischer und ermöglichen ein natürlicheres Rollverhalten des Balles. Die Grashalme sind länger (40 bis 60 Millimeter), Spieler tragen nach einem Sturz weniger Verbrennungen oder Schürfwunden davon.
„Unsere beiden Verletzungen in dieser Saison sind auf Kunstrasen passiert“, muss Ulf Schuster, Präsident des SV Dessau 05, berichten, „das war für uns auch ein Zeichen, etwas zu ändern.“ Der Kunstrasenplatz im Schillerpark stammt aus der zweiten Generation, wurde 2003 fertiggestellt. Schuster sagt: „Wir haben ihn immer vorbildlich gepflegt, aber allmählich ist er abgespielt.“
Für den Oberbelag wird nach Informationen des Deutschen Fußball Bundes (DFB) eine Halbwertszeit von 15 Jahren veranschlagt, dann sollte er ausgetauscht werden. Dazu soll es beim SV Dessau 05 demnächst kommen. „Wir werden das Projekt langsam anschieben“, sagt Präsident Schuster und sieht den Verein „auf einem guten Weg“. Bestenfalls soll im Sommer 2015 mit der „Renovierung“ begonnen werden. Zunächst aber gilt es, die Finanzierung zu klären: Schuster rechnet mit 250000 bis 300000 Euro Gesamtkosten und einem Eigenanteil von 30000 Euro. Der Vorteil des Schillerpark-Platzes: Der komplette Unterbau kann bestehen bleiben (er soll etwa 40 Jahre halten) - das spart Geld.
Auch im Stadion ein neuer Platz?
Trotzdem: „Für die Vereine allein sind die Kosten für einen Kunstrasenplatz nicht zu stemmen“, weiß Sportdirektor Hirsch, „das kann aber durch eine Komplementärfinanzierung geregelt werden.“ Der Dessauer SV durfte sich über 260000 Euro Fördermittel freuen. Außerdem wurden Spenden gesammelt (siehe „4760 Euro für den Anstoßpunkt “). Der Verein hat laut Gerald Pfeiffer einen Kredit in Höhe von 32500 Euro aufgenommen, um den Eigenanteil (90000 Euro) zu erreichen - eine Investition in die Zukunft.
In den kommenden Jahren sollten in Dessau-Roßlau laut Hirsch noch weitere Kunstrasenplätze entstehen: „Germania Roßlau hat schon Fördermittel beantragt“, erzählt der Sportdirektor, „und im Stadion brauchen wir auch dringend einen Kunstrasenplatz.“ Nahezu das ganze Jahr bespielbar und geringere Pflegekosten - die Vorteile liegen auf der Hand. „Der Trend geht ganz klar zu Kunstrasenplätzen“, sagt Hirsch, meint aber auch: „Der Naturrasen wird trotzdem immer seine Berechtigung haben.“
Quelle:MZ