Rückblick letzte Saison Dessauer Teams

PR Team, 04.07.2014

Rückblick letzte Saison Dessauer Teams

Fußball-Landesklasse Germania Roßlau enttäuscht

Von Werner Michaelis

Der TSV Mosigkau und der ESV Lok Dessau präsentieren sich als Aufsteiger in der Landesklasse überraschend stark. Dagegen enttäuschend der Traditionsclub Germania Roßlau.

Die MZ zieht ein kritisches Fazit der Saison 2013/2014.

Dessau-Rosslau/MZ. 

Tränen der Freude und des Frusts - die Landesklasse-Saison 2013/2014 hatte für die drei Mannschaften aus Dessau-Roßlau so einiges zu bieten. Während sich der TSV Mosigkau und der ESV Lok Dessau als Liganeulinge hervorragend aus der Affäre zogen, enttäuschte Traditionsclub Germania Roßlau maßlos. Die Mitteldeutsche Zeitung blickt auf die kürzlich vergangene Spielzeit zurück.

TSV Mosigkau

Was lief gut?

Platz acht, 46 Punkte und 51:43 Tore - auf diese Bilanz darf der Aufsteiger zu Recht stolz sein. Bereits die Hinrunde beendeten die Schützlinge von Trainer Jörg Dämmrich auf Platz neun. Damals sprach TSV-Kapitän Matthias Schuran von einer positiv verrückten und verschworenen Truppe. Und: „Daran hat sich auch in der Rückrunde nichts geändert“, wie TSV-Präsident Tobias Winkler sagt, „wir haben uns sogar fußballerisch weiterentwickelt.“ Gegen den alten Rivalen Reppichau wurde zweimal gewonnen - mit 3:0 und 4:0. Vor allem hat es Chefcoach Dämmrich verstanden, die jungen Wilden wie Christoph Felgenträger und Toni Gerngroß zu integrieren. Felgenträger ist mit zwölf Treffern sogar der interne Torschützenkönig.

Was muss besser werden?

„Nach einer so erfolgreichen Saison gleich wieder Verbesserungen oder Fehler zu analysieren, fällt auf Anhieb schwer“, meint Mannschaftsleiter Michael Elze. Fest steht: Auf jeden Fall sollte es in der Fairnesstabelle eine Verbesserung geben. Ginge es nämlich nach dieser, wären die Mosigkauer auf Platz 15 gelandet und abgestiegen. 84 Gelbe und fünf Gelb-Rote Karten stehen auf dem Konto „Und da muss sich etwas ändern. Da müssen wir abgezockter werden und in manchen Situationen überlegter handeln“, weiß Elze.

Der Ausblick

Das zweite Jahr wird für einen Aufsteiger immer das schwierigere, das wissen auch die Protagonisten in Mosigkau. Deswegen wollen die Bauhaus-Vorstädter auch gar nicht erst in die Abstiegsregion gelangen. „Wenn du erst einmal da unten stehst, fängt das große Flattern an und die Nerven liegen blank“, so Präsident Winkler, „es kann nur ein Ziel geben: Schnell wieder 40 Punkte einfahren und dann wird auch niemand nervös.“ Trainingsauftakt ist bereits am kommenden Sonnabend. „Wir wollen schließlich auch gut vorbereitet sein“, sagt Elze.

ESV Lok Dessau

Was lief gut?

Auch der zweite Neuling aus Dessau-Roßlau darf mit der abgelaufenen Saison mehr als zufrieden sein. Auf Platz neun sind die Lok-Kicker auf einem unerwartet hohen Tabellenplatz angekommen. Dabei sah es zur Winterpause für das Team von Trainer Steffen Scherz nicht so rosig aus. Auf Platz zwölf stehend, tendierte alles gen Abstieg. Dazu hatten mit Daniel Große (Rodleben) und Nico Jänicke (Möhlau) wichtige Spieler den Verein verlassen. „Das sah nicht so gut aus“, erinnert sich Scherz, „aber wir sind nicht in Hektik verfallen, die Mannschaft hat wirklichen Teamgeist bewiesen und sich freigeschwommen.“ Dabei hilfreich war auch die Verpflichtung von Abwehrspieler Stephan Schulze vom SV Dessau 05. „Seine Routine hat unserer Abwehr endlich die nötige Stabilität verliehen. Er ist ein echter Leader“, erklärt Übungsleiter Scherz. Daniel Baßin ist mit zehn Treffern zum besten Lok-Torschützen avanciert.

Was muss besser werden?

Lok muss im neuen Spieljahr unbedingt stabiler und konstanter werden „So etwas geht an die Substanz und kostet Nerven. Als wir dann den Klassenerhalt in trocknen Tüchern hatten, lief es auf einmal wie geschmiert“, erklärte Scherz. Dazu müssen unbedingt die katastrophale Chancenverwertung verbessert und haarsträubende Fehler, vor allem im ersten Spieldrittel, vermieden werden. „Da haben wir die meisten Gegentreffer bekommen“, schimpft Scherz.

Der Ausblick

Genau wie beim Kontrahenten in Mosigkau ist sich auch bei den Haideburgern jeder darüber im Klaren, dass das zweite Jahr ein ganz schweres wird. Es kann nur um den Klassenerhalt gehen. „Dem wird alles untergeordnet“, verspricht Abwehr-Chef Stephan Schulze. Kai Strauß kann dabei nicht mehr helfen, er wechselt beruflich nach Eisleben. Dirk Lange steht bei TuS Kochstedt auf dem Wunschzettel. „Das ist noch nicht ganz entschieden“, versichert Scherz, „wir kämpfen um ihn.“

Germania Roßlau

Was lief gut?

Kurzum: nicht viel. Einziger Lichtblick: Angreifer Stefan Krug erzielte 17 der insgesamt 52 erzielten Roßlauer Treffer und sorgte im Sturm für Gefahr.

Was muss besser werden?

Eigentlich alles. Mit sechs Roten Karten und 70 Mal Gelb sicherten sich die Roßlauer auch die Rote Laterne in der Fairnesstabelle - das muss sich ändern. Nach einer katastrophalen Rückrunde ist Germania Roßlau aus der Landesklasse abgestiegen. Nach einer durchwachsenen Hinrunde auf Rang zehn stellte Trainer Torsten Kopocz aus persönlichen Gründen sein Amt zur Verfügung. Gerald Cramer und Matthias Falkenberg sollten das Team in höhere Regionen führen - und scheiterten kläglich. Nur vier magere Punkte gingen in der Rückrunde auf das Germania-Konto, kein einziger Sieg war dabei. Verletzungen von Stammspielern und berufliche Verpflichtungen waren nur ein Bruchteil davon, was zum Desaster führte. „Oft hat es auch an der nötigen Einstellung gefehlt“, grummelt Präsident Gerd Möbius.

Der Ausblick

Ein Neubeginn in der Kreisoberliga - und das mit Trainer Gerald Cramer. „Er hat unser Vertrauen“, erklärt Gerd Möbius voller Überzeugung, „wir wollen mit ihm einen Neuanfang wagen.“