Kreispokal und Landespokal vom WE 17.11.

PR Team, 17.11.2014

Kreispokal und Landespokal vom WE 17.11.

Möhlau besiegt Jessen und erwartet Piesteritz II

JESSEN/MZ/TT- Die Fußballer des SV Glückauf Möhlau haben am Sonnabend das Halbfinale des Kreispokalwettbewerbs erreicht. Das Team von Trainer Raik Klinowsky schlug Gastgeber und Kreisoberliga-Konkurrent Allemannia Jessen 2:1. Stephan Dammann (25.) und Michael Kruschwitz (88.) erzielten in diesem Viertelfinal-Nachholspiel die beiden Tore für den Sieger. Für Jessen war Christoph Danneberg (61.) erfolgreich. In der Halbzeitpause dieser Partie wurden die beiden Halbfinals durch den Kreisfachverband Fußball Wittenberg ausgelost. Rot-Weiß Kemberg erwartet Grün-Weiß Annaburg und Möhlau den FC Grün-Weiß Piesteritz II. Der Anstoß erfolgt jeweils am 28. März 2015 um 15 Uhr. "Ein schweres Los", meint Annaburgs Kapitän Marvin Richter, der sich lieber ein Auswärtsspiel bei Kreisoberligist Möhlau gewünscht hatte.

 

Endstation Achtelfinale

FUSSBALL FC Grün-Weiß Piesteritz zieht gegen Halleschen FC 0:6 den Kürzeren.

VON THOMAS TOMINSKI

WITTENBERG/MZ- Alexander Glaser ärgert sich. Über die 0:6-Niederlage im Landespokal-Achtelfinale gegen den HFC, über die Situation vor dem ersten Gegentor, über seine eigene Leistung. Der Torwart des FC Grün-Weiß Piesteritz gehört nach dem Schlusspfiff zu den einsamen Menschen im Stadion. Er streift bedächtig seine Handschuhe ab und schüttelt mit dem Kopf. "In ein, zwei Situationen habe ich nicht gut ausgesehen", sagt er und betont, dass er dafür Kritik einstecken muss. "Nur die Ecke ahnen oder den Ball berühren reicht eben nicht." Ein paar Meter weiter steht der Piesteritzer Co-Trainer Olaf Aßmann und schaut traurig auf den Rasen. "In der ersten Halbzeit hat der finale Pass in die Spitze gefehlt, um die HFC-Abwehr zu knacken, nach dem Wechsel waren wir chancenlos", meint er und fügt an, dass er bis zum zweiten Gegentor wirklich fest daran geglaubt hat, dass der FC Grün-Weiß den großen Favoriten aus dem Pokal-Wettbewerb schießen kann. Der Piesteritzer Cheftrainer Uwe Ferl hat schnell die Fassung wiedergefunden. "Es ist okay. Wichtig ist, dass meine Jungs die Köpfe nicht hängen lassen und im Verbandsliga-Spielbetrieb den Schalter schnell wieder umlegen." Trotz der 0:6-Niederlage gegen den Drittligisten sucht Ferl eher nach dem Positiven. "Es war ein tolles Spiel vor einer super Kulisse. Vor dem 0:1 hat unsere Abwehr etwas geschlafen." Trainerkollege Sven Köhler (HFC) genießt den Moment des Triumphs. Händeschütteln, Foto mit den Fans, Lächeln auf den Lippen. Der Coach bedankt sich bei der Mannschaft. Sie habe nie locker gelassen und nach dem Führungstreffer sofort nachgelegt. "Wir wussten, dass es schwer wird. Piesteritz hat bis zur 40. Minute sehr engagiert gespielt und mit hoher Laufbereitschaft dagegengehalten. Im zweiten Abschnitt haben wir unsere Überlegenheit viel besser genutzt."

Die knapp 1 000 Zuschauer im Volkspark sehen von Anbeginn ein flottes Spiel. Der HFC ist zwar klar Chef auf dem Platz, doch die erste gute Möglichkeit haben die Piesteritzer durch Frank Lehmann (15.). Der Favorit intensiviert in der Folgezeit sein Flügelspiel. Ivica Banovic kristallisiert sich schnell als Leitwolf heraus. Nach einem flott ausgeführten Freistoß von Engelhardt erzielt er das 1:0 (40.). Kurz vor der Pause tauschen beide Spieler die Rollen. Pass Banovic, Schmidt muss lediglich den Fuß hinhalten (46.).

Nach dem Wechsel ist der Favorit drückend überlegen und holt sich von den etwa 400 mitgereisten Fans wiederholt Szenenapplaus ab. Tony Schmidt (60.) und Maximilian Jansen (62.) sorgen per Doppelschlag endgültig für klare Verhältnisse. Nach einem Freistoß von Marco Engelhardt gelingt Dominic Rau sogar das 5:0 (72.). Eine Minute später bugsiert Grün-Weiß-Verteidiger Philipp Schlüter einen Kopfball des Hallenser Kapitäns Tim Kruse noch von der Linie. Florian Brügmann setzt mit einem direkt verwandelten Freistoß (82.) den Schlusspunkt hinter eine inzwischen einseitig verlaufende Begegnung. Piesteritz bemüht sich zwar im zweiten Abschnitt, ein paar Achtungszeichen zu setzen, doch der eingewechselte Markus Jahnke oder Jeffrey Neumann werden von der HFC-Abwehr aus der Gefahrenzone gedrängt.

FC Grün-Weiß Piesteritz: Alexander Glaser, Philipp Schlüter, Sebastian Töpfer, Pawel Wojchiechowski, Jeffrey Neumann (71. Marco Tille), Kevin Jersak, Frank Lehmann, Rick Albrecht (62. Jörg Steiner), Andreas Thöner, Oliver Hinkelmann, Kevin Redlich (46. Markus Jahnke)

"In der ersten Halbzeit hat der finale Pass gefehlt."

Olaf Aßmann

Co-Trainer Piesteritz

 

Fußball-Landespokal Dessau unterliegt klar im Pokal

Auch Philip Kupka (links) konnten den ehemaligen Dessauer im VfL-Tor, Georg Melzer, am Samstag nicht überwinden.  (BILD: hartmut bösener)

Von Werner Michaelis

Der Klassenunterschied war am Ende doch deutlich. Dessau hatte gegen den Oberligisten VfL Halle 96 das Nachsehen und verlor mit 0:3. Wie in der Liga auch, wacht die Mannschaft erst nach einem Gegentreffer auf.

„Berlin - Berlin - Wir fahren nach Berlin“. Diesen alten und schon etwas abgedroschenen Pokalslogan skandierten lautstark die positiv geschätzt fünfzehn mitgereisten Fans des VfL Halle 96 unter den 138 Zuschauern im Schillerpark, als Mustapha Amari in der 74. Minute - im Nachholspiel des Landespokalachtelfinales - endlich das erlösende 2:0 für den Oberligisten erzielte. Zuvor quälte sich der Favorit vom Hallenser Stadion am Zoo, seit der 1:0-Führung des ehemaligen 05er Tobias Cramer in der vierten Spielminute, ein wenig phlegmatisch über die Zeit. „Ich bin mit dem Resultat zufrieden“ erklärte VfL-Coach Lars Holtmann nach dem Schlusspfiff und grummelte: „Mit dem Auftritt meiner Mannschaft allerdings nicht“. Aus Dessauer Sicht aber ist die große Überraschung oder gar die Sensation ausgeblieben. Der SV Dessau 05 hat die Partie 0:3 verloren und sich dabei im Rahmen seiner bescheidenen Möglichkeiten, eigentlich ordentlich verkauft .

„Gut verkauft, ja“, meinte 05-Torwarttrainer Thomas Gersching und resümierte: „Aber es ist fast schon Normalität geworden. Wir müssen erst einen Gegentreffer kassieren, um anschließend ins Spiel zu finden“. Erneut war es eine unnötige 05-Fehlerkette, die Tobias Cramer in eine gute Schussposition brachte und schon lagen die ganz in weiß gekleideten Hausherren - nicht zum ersten Mal in dieser Saison - zeitig im Rückstand. „Das ist auch eine Frage der Konzentration“, machte Gersching dafür die Ursache aus. Fast schon kurios: Nach dem Rückstand ordneten die Hausherren die Reihen, suchten mutig die Offensive und verhielten sich auch taktisch klug. „Wir dachten wohl, es regelt sich von allein. Aber da hatten wir falsch gedacht , so sah es der ehemalige 05- und heutige VfL-Keeper Georg Melzer. Obwohl Melzer die Null hielt, hätte der Torhüter sein Team doch gern etwas dominanter gesehen. Erst eine Viertelstunde vor Ultimo - und nach dem 2:0 - war der erhoffte Klassenunterschied zu erkennen.

Jetzt lief der Ball bei den Hallensern, so wie es sich Trainer Holtmann vorgestellt hatte. „Da hatten wir nicht mehr viel entgegenzusetzen“, gestand Thomas Gersching. Das 3:0 per Foulelfmeter (84.) von Tom Butzmann war dann eine Bestätigung für die Regionalligaambitionen der Gäste. Die Gastgeber dagegen müssen sich auf die Ligaspiele konzentrieren und Punkte für den Klassenerhalt sammeln.

 

Sandersdorf Pokal-Aus für Union Sandersdorf

Sandersdorfs Nicky Ebert (r.) im Laufduell mit Magdeburgs Marcel Schlosser, der später Gelb-Rot sah.  (BILD: Bösener)

Von Marcus Bräuer

Union Sandersdorf erzielt am Freitagabend drei Tore gegen den 1. FC Magdeburg. Die Mannschaft scheidet dennoch aus, weil ihre Abwehr im ersten Durchgang enttäuschte.

Hätte Mike Sadlo einer vor dem Spiel gesagt, dass seine Mannschaft im Landespokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Magdeburg drei Tore erzielen würde, wäre er dann von einem Sieg ausgegangen? Der Sandersdorfer Trainer antwortete kurz und bündig: „Nein, denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass Magdeburg gegen uns mehr Tore schießen kann.“ Am Freitagabend trennte sich Oberligist Union Sandersdorf mit 3:5 vom Regionalligateam aus der Landeshauptstadt. Die Niederlage bedeutet das Pokal-Aus. Das Gefühl, dass es vermeidbar war, täuschte nicht.

Führung hält keine zwei Minuten

Es war ein Spiel der verpassten Chancen vor 842 Zuschauern im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum. „Wir kriegen blöde Gegentore“, schimpfte ein sichtlich enttäuschter Lukas Wurster. Der Torwart, der in der Liga die Nummer zwei hinter Marius Kansy ist, erhielt im Pokal erneut den Vorzug. Und konnte sich zunächst über den Führungstreffer seiner Mannschaft freuen. Eine Körpertäuschung reichte und Dan Lochmann lief alleine auf den Kasten von Matthias Tischer zu. Der Union-Stürmer behielt die Ruhe und traf mit links flach ins kurze Ecke (13.). Der Außenseiter erzielte mit dem ersten gelungenen Angriff die Führung. Ein Start nach Maß.

Freude hielt nur Kurz

Die Freude darüber hielt aber keine zwei Minuten. Union agierte nach dem Anschluss schläfrig, ein Schuss aus der zweiten Reihe klatschte an den Pfosten und von da an den Rücken des liegenden Torwarts Wurster. Der Ball rollte in Richtung Torlinie, brauchte aber noch den letzten Schub vom gebürtigen Holzweißiger Morris Schröter im Magdeburger Trikot, um im Tor zu landen (1:1, 15.). Union-Trainer Mike Sadlo regte sich nach dem Spiel über diese Szene auf: „Anstatt den Ball mit aller Manneskraft wegzuschießen, verlässt sich der eine auf den anderen. Das ist das Ärgernis des Spiels.“ Die Führung, die dem Außenseiter eigentlich in die Karten spielen sollte, wurde so leichtfertig vergeben. Und um die Ernüchterung vollständig zu machen, erzielte Nicolas Hebisch in der 17. Minute das 2:1 für den FCM. Lukas Wurster im Union-Turnier sagte nach dem Spiel, dass er „ein, zwei Bälle“ hätte halten können. Der Treffer zum Rückstand war einer davon: Wurster stand bei Hebischs Schuss aus gut 25 Metern zu weit vor seinem Kasten.

Vergebener Elfmeter

Der Magdeburger Angreifer erzielte in der Folge mit zwei weiteren Treffern einen Hattrick (25., 36.), so dass beim Stand von 1:4 schon alles entschieden schien. „Das war eine katastrophale Abwehrleistung in der ersten Halbzeit“, bilanzierte Mike Sadlo. Ein Kopfballtreffer von Tino Oechsner nach Freistoß von Pavel Pfeiffer brachte aber die Spannung ins Spiel zurück (41.).

Im zweiten Durchgang hielt Union besser dagegen, musste aber das 2:5 hinnehmen (65.). Als Michél Hennig erneut verkürzen konnte (3:5, 78.), keimte noch einmal Hoffnung auf. Sie hätte noch größer werden können - hätte Dan Lochmann in der Schlussminute nicht einen Elfmeter verschossen. „Wir haben es preisgegeben“, sagte Mike Sadlo. (mz)

 


Quelle:MZ