Über Elster und Jessen
Daniel Richter, 30.07.2009
Landesliga: Elster sowie Jessen halten Wittenbergs Landkreisfahnen hoch
«Wir lassen uns einfach mal am Anfang überraschen»

Neben Allemannia Jessen starten auch die Kicker von Eintracht Elster (in Blau) am kommenden Sonnabend in die neue Landesligasaison. Die Erwartungen sind bei beiden Clubs ähnlich.
ELSTER/JESSEN/MZ. Jessens Trainer Detlef Malskeit nannte es jüngst als großen Vorteil, dass man seine Jungs als die Neuen in der Landes liga kaum kenne. Doch auch der Aufsteiger steht vor dieser Ausgangssituation, denn bis auf Eintracht Elster treffen die Allemannen auf für sie neue Mannschaften.
Jessens Fußball-Abteilungsleiter Jens Schramm blickt dem Ligastart am Sonnabend ganz pragmatisch entgegen. "Wir lassen uns einfach mal am Anfang überraschen. Schließlich betreten wir nun einmal Neuland, müssen Fuß in der Liga fassen und haben derzeit wenige Anhaltspunkte, um etwas über unsere Gegner sagen zu können." Zu groß solle das "Überraschungspaket" aus Sicht der Allemannen aber nicht werden. Denn eine feste Ambition hegen die Kicker von der Schwarzen Elster unumstößlich. "Wir wollen die Klasse halten, nicht mehr, nicht weniger. Ob am Ende der Serie womöglich ein weiter Sprung nach vorn gelingt, muss abgewartet werden."
In puncto Vorbereitung blicke der Club aus Sicht des Abteilungsleiters auf durchwachsene Ergebnisse zurück. "Es gab Licht und Schatten, aber das gehört einfach mit dazu. Ich finde es nämlich viel schädlicher, wenn man eine vermeintlich tolle Testspielphase absolviert, in der aber nur gegen schwächere Gegner aufgelaufen und ein Sieg nach dem anderen einkassiert wird, aber keine wirklichen Herausforderungen gesucht werden." Probleme könnte es noch mit dem Kader geben. Denn für zwei der Neuzugänge ist bislang noch keine Freigabe seitens der vorherigen Vereine erteilt.
Jessen hat mit dem Ziel des Klassenerhaltes auch ein wenig den Umstand im Hinterkopf, mit einem guten Abschneiden die Fahnen des Wittenberger Kreisfachverbandes in der Landesliga hoch zu halten. Immerhin fällt die Zahl der Teams in den höheren Landesspielklassen eher bescheiden aus. In der Landesliga tummeln sich nur noch die Kicker der Elsteraner Eintracht. Und die hatten in den vergangenen Jahren mitunter ihre Schwierigkeiten, nicht eine Klassenetage tiefer zu rutschen. So sieht es jedenfalls Roland Fleck, der Elsteraner Amtskollege des Jens Schramm. Und eben jener Klassenerhalt steht bei den Eintracht-Planungen erneut an erster Stelle.
Was schwer genug werden dürfte, ist sich Fleck sicher. "Uns geht es in vielen Dingen wie den Jessenern. Durch die neue Staffelbildung werden wir ebenso gegen unbekannte Mannschaften auflaufen, die wir nicht einschätzen können." Einige Vertretungen kenne man aus der bisherigen Staffel Mitte zwar, "aber es kommen etliche andere dazu, außerdem erhöht sich die Dichte und Stärke in der Liga enorm". Der Kampf um die Plätze, egal ob an der Spitze oder am Rande des Tabellenkellers, werde eng und aufregend. Im Gegensatz zu Jens Schramm hat Roland Fleck allerdings einen Staffelfavoriten, der im Ringen um die Spitze mitmischen könnte. "Für mich ist der SV Edelweiß Arnstedt eindeutig einer der Anwärter auf einen der vorderen Plätze."
Befragt nach dem Lokalkontrahenten von der Schwarzen Elster ist Roland Fleck bereits eine gewisse Vorfreude anzumerken. "Wir freuen uns auf die Derbys gegen Allemannia Jessen. Da bekommen die Zuschauer sicher und hoffentlich faire und schöne Partien zu sehen." Außerdem, fügt er fast ein wenig schelmisch an, kenne Elster die Allemannen durch die Begegnungen der vergangenen Jahre ganz gut. Mit einer Prognose, wo denn die Jessener Kicker landen könnten, hält sich Elsters Abteilungsleiter vornehm zurück. Er denke, dass die Elsterstädter sehr euphorisch starten werden, mehr sei im Moment dazu nicht zu sagen. Er traue aber den Schützlingen von Detlef Malskeit die eine oder andere "überraschende Partie zu, solang dies nicht die Spiele gegen uns betrifft".
Einig sind sich Schramm und Fleck in einem: Man werde erst nach vier oder fünf Spieltagen ein erstes Grundgefühl für die Stärken und Schwächen der Liga haben und könne dann konkreter eigene Vor- und Zielstellungen formulieren.
Quelle:MZ
