Unser Gegner ESV am kommenden Sa in einer schwierigen Situat
Daniel Richter, 20.11.2008
Situation spitzt sich weiter zu
Lok wartet seit sechs Spielen auf Erfolg
HAIDEBURG/MZ. Es ist noch gar nicht so lange her, da duellierten sich die Fußballer des ESV Lok Dessau in der Landesliga mit Germania Roßlau und schienen sich als Nummer zwei in der Muldestadt hinter Dessau 05 fest etabliert zu haben. Heute ist davon nicht mehr die Rede. Im Gegenteil. Die Eisenbahner stehen mit nur fünf Punkten auf dem letzten Platz der Staffel 7 der Landesklasse. Der Abstieg in die Kreisoberliga schwebt wie das Damoklesschwert über Haideburg.
Am vergangenen Wochenende verloren die Eisenbahner das zweite Kellerduell in Folge. Nach der Pleite im Ortsderby gegen Aufsteiger Kochstedt zogen die Rot-Schwarzen nun auch gegen Thalheim II mit 0:3 den kürzeren. "Das Ergebnis täuscht. Die Leistung in der zweiten Halbzeit war die beste in der ganzen Saison", so Trainer Steffen Scherz. Der erst im Sommer verpflichtete Coach ist sich der Situation seiner Mannschaft voll bewusst. "Die Tabellensituation ist nicht befriedigend", nickt er. Die Abgänge solch wichtiger Leistungsträger wie Lorch, Ecke und Feuerherd im Sommer und das Karriereende von Schmohl und Baasch (jetzt Co-Trainer) sorgten bei Lok für einen Substanzverlust, den die Rot-Schwarzen bislang nicht kompensieren konnten. Die ins Team geholten Spieler aus unteren Ligen brauchen genauso wie die Ersatzspieler der vergangenen Saison aber noch Zeit, um sich entwickeln zu können. "Doch diese Zeit können wir ihnen eigentlich nicht geben", weiß Scherz um das Dilemma im Dietrichshain. Zudem hat der derzeit verletzte Frank Wallach bereits seinen Wechsel zu Dessau 05 in der Winterpause angekündigt.
Trotz dieser wenig erbaulichen Situation herrscht beim ESV noch Optimismus. Der Trainer setzt in den kommenden Partien auf die nach wie vor ungebrochene Moral seines Teams. "Die Mannschaft will", betont er. Am Sonnabend geht es gegen den VfL Gräfenhainichen, derzeit Tabellenvierter. "Auch dort werden wir versuchen zu gewinnen. Wir sind der Außenseiter und können somit ohne Druck aufspielen", so Scherz, der persönlich keine Gedanken an einen Rücktritt verschwendet. "Ich stehe beim ESV Lok im Wort."
Um die Mannschaft aber dauerhaft aus dem Keller führen zu können, dazu bedarf es, so Scherz, Verstärkungen in der Winterpause. Die Verantwortlichen der Eisenbahner richten dabei ihre Blicke auf die Kreisoberliga, und sie hoffen, dass Wallach sich noch umentscheidet. "Um ihn herum wollte ich eigentlich die neue Mannschaft aufbauen", sagt Scherz. Sollte Wallach trotzdem zu 05 gehen, hofft Scherz darauf, dass "ein oder zwei Spieler" den umgekehrten Weg gehen. Dazu sollen Gespräche mit dem Verbandsligisten aufgenommen werden.
Quelle:MZ
