Spielberichte aus Gegners Sicht - letzten 2 Spiele

Daniel Richter, 07.12.2009

Spielberichte aus Gegners Sicht - letzten 2 Spiele

SV Graf Zeppelin 09 Abtsdorf : VfB Gräfenhainichen 1:1 (0:0) 

Mir persönlich fällt es echt schwer, etwas über dieses Spiel zu schreiben, denn es macht mich mehr als traurig, dass unser Kapitän und Freund Christian Hünl von Bord geht. Er ist ein Mensch, der mit Leib und Seele alles für das Team getan hat. Er wird nicht nur als Führungsspieler fehlen, sondern auch als Mensch. Er gehört noch zu der Generation von Spielern, die dem Erfolg des Teams alles untergeordnet haben, auch seine Gesundheit - seit Monaten plagen ihn Leistenschmerzen. Hünl wird zum FC GW Piesteritz wechseln, um nochmal mit seinen „alten" Freunden und Weggefährten Dietmar Hüller (jetzt Trainer der Piesteritz - Reserve) und Stefan Neuberg (jetzt Spieler und Co-Trainer der Piesteritz - Reserve) ein zwei Spiele gemeinsam zu bestreiten, bevor er dann im Sommer seine sportliche Laufbahn beenden wird. Der SV Graf Zeppelin 09 Abtsdorf sagt Danke. Der Spielbericht ...

Nach einer total verkorksten Saisonanfangsphase ist man in Abtsdorf einfach nur dankbar, nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern zu müssen. Jetzt heißt es analysieren und weiter am Team zu feilen und das wird das alte und neue Trainerteam zukünftig mit der Unterstützung von Dennis Voigt tun. Er wechselt zum Grafenclub. Das Trainerteam musste auf Andre Staab und Andreas Riedel, nun auch unerwartet und kurzfristig auf Manndecker Kruzius verzichten. Wie erwartet traten die Gäste aus Gräfenhainichen spielstark und in gewohnter robuster Manier auf, aus einer massiven Defensive versuchte Abtsdorf dem zu entgegnen, was mehr als nur einmal nur knapp und mit Glück auf dem schwierigen Geläuf gelang. Daniel Richter war es immer wieder, der mit starken Aktionen die Zeppeline in die Bredouille brachte. Aber der stark aufgelegte René Wiesegart konnte alle Chancen vereiteln. Wenn Abtsdorf gefährlich wurde, dann war es über die rechte Seite, immer wieder kurbelte Heiko Hoffmann mit starken Sololäufen die Offensive an, aber am Ende fehlte das gewisse Quäntchen und der letzte Biss dessen Vorarbeiten konsequent zu verarbeiten. So ging es mit einem torlosem Unentschieden in die Pause. Für Abtsdorf war das glücklich.

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte machten die Gäste weiter Druck und wollten unbedingt das Tor, erst war es Daniel Richter, der allein vorm Tor an René Wiesegart scheiterte, dann war es Hannes Wagner, der nach mustergültiger Vorarbeit von Marc Dieterichs am Tor vorbeiköpfte, aber die dritte Aktion saß, Abtsdorf verliert in der Vorwärtsbewegung den Ball, Manndecker Toralf Arndt ist gezwungen seine Position zu verlassen, Marc Dieterichs bedient Daniel Richter, der zum Führungstreffer traf, Michael Bieleke kam einen Tick zu spät, ihm aber keinen Vorwurf. Nun mussten die Abtsdorfer Fans nach dem bisherigen Spielverlauf damit rechnen, dass das spielentscheidend war. Aber die Gäste fuhren ihre Angriffsbemühungen überraschend zurück und ließen die Zeppeline ins Spiel kommen und die machten das gar nicht so schlecht. Abtsdorf hatte mehrere Möglichkeiten zum Ausgleich zu kommen, insbesondere nach Standards hatte die eigentlich doch so kopfballstarke Defensive der Gäste arge Probleme. Spätestens als Michael Brussies für Andreas Tietel eingewechselt wurde kam noch mehr Dampf in das Spiel, der rackerte wie noch nie zuvor im Dress der Grafen, verfehlte dreimal aus der Distanz knapp das Tor. Er war es auch, der den fälligen Strafstoß nach Foul an Stephan Schlegel, zum 1:1 verwandelte. Die Offensivaktionen des Gegners wurden durch umsichtige Defensivarbeit neutralisiert. Der für den angeschlagenen Annowski eingewechselte Christian Hünl, brachte nochmal etwas Ruhe ins Spiel. Kurz vorm Abpfiff hatte Abtsdorf noch den Siegtreffer auf dem Fuß, nach tollem Sololauf von Heiko Hoffmann, im Zusammenspiel mit Stephan Schlegel, bekam Michael Witticke, der 70 m über den Platz gesprintet war, den Fuß nicht richtig hinter den Ball, da fehlte etwas die Kraft - das Spiel auf schweren Boden hatte seine Spuren hinterlassen, die gegnerische Abwehr konnte retten. Schade, so fuhr man das durchaus glückliche aber nicht unverdiente 1:1 ein.

Aufstellung: Wiesegart, René (15/0; Spiele/ Tore), Arndt, Toralf (13/1), Pielorz, Björn (12/1), Bieleke, Michael (13/0),  Sokoloschin, David (12/3) (EW Ladewig, Oliver (14/1)), Annowsky, Chris (8/0) (EW Hünl, Christian (9/0)), Fritzsch, Andreas (9/0), Hoffmann, Heiko (13/2), Tietel, Andreas (13/3) (EW Brussies, Michael (6/1))-  Witticke, Michael (10/1), Schlegel, Stephan (13/1)

 

VfB Gräfenhainichen - SV Einheit Wittenberg 1:2 (1:1)

Wie schon in den Wochen zuvor, war es kein schönes Landesklassenspiel. Aber dies kann man in diesem unheimlich spannenden Abstiegskampf wohl auch nicht erwarten. Für Einheit zählen am Ende die 3 Punkte, welche man eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Abtsdorf noch leichfertig liegen ließ. Die Wittenberger mussten ihren verletzten Abwehrspieler Richard Held (3 Monate Pause nach Außenbandriss) ersetzen. Für ihn spielte nach Wochen mal wieder Steven Herold von Beginn an und zeigte eine gute Leistung. Youngster Max Wolf hatte die schwierige Aufgabe den Gräfenhainicher Goalgetter Daniel Richter in den Griff zu bekommen. Als dieser ihm dann in der 20. Minute doch entwischte, stand es 1:0 für die Gastgeber. Einheit zeigte sich jedoch wenig beeindruckt und Kapitän Andreas Jaekel trieb sein Team immer wieder vors VfB-Tor. Verpasste Kai Schumann noch denkbar knapp (25. min), so netzte Ron Maffert in der 30. Minute mit tollem Hechtflugkopfball zum verdienten Ausgleich ein. In der Kabine fand Einheit-Coach Detlef Stache eindringliche Worte und legte seinen Kickern nahe, nicht wieder in der zweiten Halbzeit ein Spiel aus der Hand zu geben. Nachdem Einheit-Stürmer Rene Fischer noch knapp verpasste (48. min) konnte Kai Schumann einen tollen Flankenlauf von Steven Herold mit dem Kopf zur viel umjubelten Gästeführung einnicken (50. min). Wenige Sekunden später geriet ein verunglückter VfB-Kopfball fast ins eigene Netz, ein 1:3 wäre sicher die Vorentscheidung gewesen. So aber belagerte der VfB gut 30 Minuten lang das Einheit-Tor, in dem Daniel Zschiesche mehrfach sein ganzes Können aufbieten musste. Als er nach einem Richter-Solo in der 70. Spielminute dann doch geschlagen schien, kratzte der aufmerksame Alexander Rüffler den Ball noch von der Linie. Mehrfach ergaben sich nun gute Konterchancen für die Wittenberger, aus denen diese aber viel zu wenig machten. So zitterte man sich durch drei Minuten Nachspielzeit, bevor der zweite Auswärtssieg unter Dach und Fach war. Mit diesem Erfolg verlassen die Wittenberger die Abstiegsränge und können mit einem abschliessenden Heimerfolg gegen Reppichau die Hinrunde vielleicht doch noch versöhnlich gestalten.


Quelle:Homepage Abstdorf/Wittenberg