Regionale Hallenturnierergebnisse im Überblick

Daniel Richter, 12.01.2010

Regionale Hallenturnierergebnisse im Überblick

Landesligist entscheidet den Thyrolf-&-Uhle-Cup zu seinen Gunsten

Dessau findet sich beim Budenzauber besser zurecht

 

 

Ein Pokal wird übergeben
DSV-Manager Holger Amelang (rechts) übergibt Siegerpokal und Urkunde an 05-Kapitän Stephan Schulze.

DESSAU/MZ/EGA. Die 27. Auflage des Hallenfußballturniers des Dessauer SV 97 um den Thyrolf- und Uhle-Cup, die am Freitagabend in der Dessauer Sporthalle am Berufsschulzentrum (Glaspalast) ausgetragen wurde, endete wie erwartet mit dem Turniersieg des SV Dessau 05. Im dritten Anlauf bei einem Hallenturnier konnten die Kicker aus dem Dessauer Schillerpark endlich wieder einmal überzeugen. Der Landesligist hatte bei seinen bisherigen Auftritten in diesem Winter unter dem Hallendach enttäuscht.

Zufrieden waren am Freitag Abend auch die Kicker des gastgebenden DSV 97, die im Endspiel von zwei der ältesten Fußballvereine der Bauhausstadt dem alten Rivalen 05 mit 0:4 unterlegen waren. Über 200 Zuschauer bekamen im Glaspalast Hallenfußball auf gutem Niveau zu sehen, auch wenn die Teams der SG Grün-Weiß Dessau und von Empor Waldersee nicht ganz mithalten konnten. Beide blieben ohne jeglichen Punktgewinn. In der Vorrunde setzte sich in der Gruppe A der DSV 97 souverän mit drei Siegen durch und wurde Erster. Dahinter platzierte sich der TSV Mosigkau, das allerdings nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor Blau-Weiß Dessau rangierte. Deutlicher war die Angelegenheit in der Gruppe B. Mit neun Punkten und 13:2 Toren belegte der SV Dessau 05 Rang eins vor dem SV Mildensee, der nur den 05ern mit 1:3 unterlegen war.

Im "Kleinen Finale" im Spiel um Platz drei trafen dann der TSV Mosigkau und der SV Mildensee aufeinander. In einer spannenden und gutklassigen Begegnung stand es nach 20 Spielminuten 3:3, wobei der Ausgleichstreffer des TSV Mosigkau zum 3:3 durch Pierre Wassermann erst eine Sekunde vor der Schlusssirene fiel.

Im entscheidenden Neun-Meterschießen traf nur der Mosigkauer Max Dämmrich und sicherte damit seinem Landesklasseteam den dritten Rang. Im anschießenden Finale trafen der Dessauer SV 97 und der SV Dessau 05 aufeinander. Die Kicker aus dem Dessauer Norden klärten in diesem ansehnlichen Endspiel schon frühzeitig die Fronten zu ihren Gunsten und sicherten sich am Ende den Turniersieg mit einem deutlichen 4:0-Erfolg.

Weitaus spannender ging es nach dem Endspiel noch einmal zu, denn es hatte sich herausgestellt, dass beim Kampf um die Torjägerkrone mit David Billing und Marcel Merkel (beide SV Dessau 05) zwei Akteure vier Treffer auf ihrem Konto hatten, so dass ein Entscheidungsschießen her musste. Im Tor stand der 97er Karsten Schmidt, der es den beiden Schützen mit tollen Paraden alles andere als leicht machte. Erst im vierten Anlauf traf Billing und sicherte sich damit die Torjägerkanone. Bester Torhüter des Turniers wurde Wolfgang Kitzing vom SV Mildensee.

 

Verbandsligist überzeugt taktisch und kämpferisch - Roßlau als Vierter mit ordentlichem Debüt

Außenseiter Piesteritz triumphiert

11. Ford-Cup
Im Finale des 11. Ford-Cups setzte sich Piesteritz (in Grün) gegen den FK Usti nad Labem durch. Den Kickern von Dessau 05 blieb beim Endspiel nur die Zuschauerrolle. 

 DESSAU-ROSSLAU/MZ. Elf Turniere hat es gedauert, ehe eine Mannschaft aus der Region das renommierte internationale Dessauer Fußball-Hallenturnier um den Ford-Cup gewinnen konnte. Doch nicht, wie die ganzen Jahre erhofft, ein Team aus der Gastgeberstadt Dessau-Roßlau triumphierte, sondern mit Grün-Weiß Piesteritz ausgerechnet ein alter Rivale aus besseren Fußballzeiten der Mannschaften aus der Bauhausstadt.

Den Verbandsligisten zeichnete vor 1 342 Zuschauern vor allem eines aus: Kampfgeist. Das wurde gerade im Halbfinale deutlich, als Piesteritz gegen die favorisierten dänischen Zweitliga-Kicker von AB Kopenhagen schon mit 0:3 zurücklag. Doch den Grün-Weißen gelang das schier unmögliche: Sie drehten das Spiel gegen die nach der deutlichen Führung überheblich gewordenen Dänen und zogen dank eines 4:3 ins Endspiel ein. Dort trafen sie auf den FK Usti nad Labem, einen tschechischen Zweitligisten, der im Halbfinale gegen Germania Roßlau mit 4:0 erfolgreich war und zum zweiten Mal in Folge das Finale des Ford-Cups erreicht hatte. Doch wie im Vorjahr, als Usti gegen Dukla Prag verlor, zogen die Nordböhmen wieder den Kürzeren. Piesteritz beherrschte die Tschechen beim 3:0 sicher. "Es ist schön, dass es endlich ein Team aus der Region geschafft hat", freute sich Turnierdirektor Ralph Hirsch über den Erfolg der Piesteritzer, und versprach den unterlegenen Usti-Kickern eine erneute Einladung für 2011. "Aller guten Dinge sind drei", munterte er die enttäuschten Böhmen auf, die im nächsten Jahr vielleicht als Erstligist nach Dessau kommen. Der FK führt derzeit die zweite tschechische Liga an.

Zufriedene Gesichter gab es bei Germania Roßlau. Der Landesligist sorgte bei seiner ersten Teilnahme gleich für einen Paukenschlag, als er den insgesamt enttäuschenden Regionalligisten VFC Plauen im Vorrundenspiel mit 2:1 bezwang. Das Team von Trainer Lutz Wilke schaffte es schließlich bis ins kleine Finale, wo es erneut auf AB Kopenhagen traf. Hatten die Roßlauer in der Vorrunde beim 1:2 gegen die Dänen noch lange Widerstand geleistet, waren sie im Kampf um Bronze beim 3:7 doch eher chancenlos. Dabei verhinderte Torwart Alexander Winzer mit tollen Paraden weitere Gegentreffer. Die starke Leistungen des Germania-Keepers fand auch bei der Turnierleitung Anerkennung, die ihn zum besten Torwart der Veranstaltung wählte. "Also damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet", freute sich Winzer über seinen ersten derartigen Titel im Männerbereich. Dabei wollte er nach zwei Kreuzbandrissen eigentlich nicht mehr in der Halle spielen. Im vergangenen Winter half er trotzdem mal kurz aus, "und es klappte. Da sagte ich mir, okay, so lange es funktioniert, spielst du auch", erklärte Winzer, der mit dem Einstand der Germania-Kicker beim Ford-Cup sehr zufrieden war. "Wir haben überraschend gut gespielt", urteilte er und hofft, dass die Mannschaft durch dieses positive Erlebnis für den bevorstehenden Abstiegskampf in der Landesliga zusätzlich motiviert wird. "Auch wenn man vom Hallen- nicht auf den Freiluftfußball schließen sollte."

Das beste Beispiel dafür war am Mittwoch übrigens Dessau 05. "Nach der starken Hinrunde in der Landesliga hatte ich mehr erwartet", räumte Turnierchef Hirsch ein. Doch nach zwei Niederlagen in der Vorrunde mit elf Gegentreffern erreichte 05 nur das Neunmeterschießen um Platz fünf, wo es gegen Plauen die Oberhand behielt.

Kleiner Trost für alle Dessauer: In der Piesteritzer Siegermannschaft stand mit Kevin Gerstmann ein Ex-Spieler des FC Anhalt.

Zum besten Spieler wurde Jan Martykan vom FK Usti gewählt. Bester Torschütze war sein Teamkollege Zdenek Volek (6).

 

Verbandsliga-Elf aus dem Volkspark holt sich bei Turnier in Sandersdorf dritten Sieg in Folge

 

Piesteritz gegen Eilenburg
Auch die Eilenburger mussten beim Turnier in Sandersdorf erkennen, dass sie die Grün-Weißen aus Piesteritz nicht bezwingen können.

SANDERSDORF/MZ. In welchem Maße der Fußball so seine eigenen Geschichten schreibt, erfuhren die Fußballer von Grün-Weiß Piesteritz und Union Sandersdorf am vergangenen Freitag kurz vor Mitternacht gleichermaßen am eigenen Leib. Während sich die gastgebenden Schaller-Schützlinge noch zwei Tage zuvor trotz eines dritten Platzes beim Sportiwo MZ-Cup nicht unbedingt mit Ruhm bekleckerten und dafür bei der nunmehr fünften Auflage des eigenen Midewa-Wassercups gehörig auf sich aufmerksam machten, sollten die Lutherstädter als die diesjährigen Könige auf dem Hallenparkett nach Hause zurückkehren.

Eine gestandene Gegnerschaft hatte sich in der Sandersdorfer Ballsporthalle eingefunden. Mannschaften aus vier ostdeutschen Bundesländern traten an, um in die Fußstapfen von Vorjahressieger 1. FC Magdeburg II zu treten und damit neben dem Siegerpokal auch den dicken Siegerscheck abzuräumen. Die Aussicht auf eben diese Siegprämie brachte zum äußerst schwungvollen Hallenfußball jedoch auch eine Menge Verbissenheit mit sich. Noch nie wurden in einem Sandersdorfer Hallenturnier so viele Zweiminutenstrafen wie diesmal verhängt.

"Auf alle Fälle war es ein leidenschaftlicher Abend mit gutklassigem Hallenfußball. Alles schien möglich, denn in jeder Vorrundenstaffel brachten erst die letzten Begegnungen die Entscheidungen", schätzte Uwe Störzner als Geschäftsführer des Turniersponsors Midewa ein, der jedoch vom geringen Zuschauerzuspruch sichtlich enttäuscht war.

Einen unbedingten Favoriten konnte man von vornherein allein anhand der Namen nicht ausmachen. Neben Titelverteidiger FCM hatte der Fußballfachmann Sandersdorfs Ligarivalen FC Grün-Weiß Piesteritz auf der Rechnung. Die Wittenberger, seit Jahren mit Union in der Verbandsliga unterwegs, stellten sich erstmals in der Sandersdorfer Ballsporthalle vor und hatten erst am vorangegangenen Mittwoch mit einem Paukenschlag den Dessauer Ford-Cup gewonnen, was sie in die unmittelbare Titelfavoritenrolle rutschen ließ. Wenige hingegen trauten den Sandersdorfern zu, bei diesem Wettbewerb ein Wörtchen mitreden zu können. Die Mannschaft um Michael Stelzl und den ehemaligen Zweitligaakteur Frank Berger meldete jedoch vom ersten Auftritt weg ihre Ansprüche an. Als einziges Team ging Union mit voller Punktzahl und einem Torverhältnis von 7:2 durch die Gruppenphase und verwies Sachsenligist FC Grimma auf den zweiten Rang. Dem ESV Delitzsch blieb mit nur einem Sieg der undankbare dritte Platz. Die Nordsachsen von Trainer Wolfgang Letzian lieferten sich dabei gegen die Thüringer des SV Schott Jena das emotionalste und torreichste Spiel des Abends. Nach einem gewaltigen Hin und Her und einigen Zeitstrafen hieß es 5:3 für Delitzsch, was gleichsam das Aus für Jena zur Folge hatte.

Die Thüringer wollten wenigstens einen Sieg landen, zogen aber im abschließenden Spiel gegen Union mit 1:3 abermals den Kürzeren. Gastgeber Sandersdorf spielte nicht unbedingt den grandiosen Hallenfußball, warf aber das vom Fan geforderte bedingungslose Engagement in die Waagschale.

Heißer umkämpft schien die Sache in der Gegenstaffel A. Die Piesteritzer hatten sich durch die zwei Siege gegen den FC Eilenburg und den Ludwigsfelder FC das Halbfinale bereits gesichert. Während sich die FCM-Reserve durch falsche Wechsel und damit verbundene Zeitstrafen ins Lamentieren flüchtete und sich so den eigenen Rhythmus nahm, sorgte Oberligist Ludwigsfelde mit einem 3:1 im entscheidenden Spiel gegen Grimma für den Gruppensieg. Im Halbfinale trafen die Unioner mit einer breiten Brust aus der Gruppenphase kommend auf die Piesteritzer und hatten zunächst auch ihre Chancen. Ein einziges Tor der Volksparkjungs traf die Schallertruppe dann aber so arg ins Mark, dass man den Takt verlor und noch weitere drei Treffer kassierte.

Klammheimlich durchgemogelt hatten sich die Grimmaer. "Persönlich gefiel mir Ludwigsfelde sehr gut", resümierte Störzner. Der Präsident der hinten heraus strauchelnden Unioner sah dann, wie der LFC nach verschossenem Neunmeter und Aluminiumtreffer gegen Grimma beim 0:0 ins Strafstoßschießen musste und dort vom Punkt das Finale verpasste (2:3). Während sich die Brandenburger zu allem Sandersdorfer Übel im kleinen Finale (1:0) auch noch den Bronzerang schnappten, setzte sich Grün-Weiß Piesteritz im packenden Finale mit 3:2 gegen den FC Grimma die Krone auf und gewann innerhalb dreier Tage zwei hochkarätige Hallenturniere.

Olaf Aßmann, Co-Trainer des Siegers und verantwortlich für die Hallenturniere seiner Mannschaft, geriet nach dem Abpfiff fast aus dem Häuschen. "Ich kann und will allen, die an diesem Erfolg ihren Anteil hatten, ein dickes Dankeschön aussprechen. Und ich verspreche, die Siegprämie wird für etwas Besonderes verwendet." Die Dominanz seiner Jungs auf dem Parkett, ein wenig überraschte sie Aßmann dann aber doch. "Sicher, wir laufen immer auf, um zu gewinnen. Aber dass wir uns in Dessau beim Ford-Cup und heute in Sandersdorf so klar und überzeugend durchgesetzt haben, war so nicht unbedingt auf unserer Rechnung."

Der Erfolg, der laut Aßmann auch zum wesentlichen Teil auf den Schultern der beiden Keeper Trollmann und Müller ruhte, sei ein hart erkämpfter gewesen. "Es darf nicht vergessen werden, Hallenturniere fordern im besonderen Maße die Kondition und Spielfähigkeit, was uns offensichtlich bei allen drei Turnieren gut gelungen ist." Aßmann hofft nun, dass sich der Schwung vom Hallenparkett hinaus auf den Rasen überträgt. "Ich weiß, dass dies möglich ist", so der Coach. Denn er habe festgestellt, dass das Selbstbewusstsein enorm gestiegen sei.

Am kommenden Mittwoch beginnt der Piesteritzer Verbandsligist offiziell mit der Vorbereitung auf die Rückrunde. Zuerst stehen bis Freitag Trainingseinheiten und am Sonnabend ein erstes Testspiel gegen Lok Leipzig auf dem Programm. Am 24. Januar bricht die Mannschaft zu einem einwöchigen Trainingslager in die Türkei auf.

Gastgeber Sandersdorf wird beim 5. Midewa-Cup nur Vierter - Grün-Weiß Piesteritz holt sich den Titel

Union geht am Ende etwas die Luft aus

Sandersdorf gegen Delitzsch
Gleich im Auftaktspiel gegen Delitzsch gab es für Union Sandersdorf (in Weiß) einen 2:0-Erfolg.

SANDERSDORF/MZ. In welchem Maße der Fußball so seine eigenen Geschichten schreibt, erfuhren die Fußballer von Union Sandersdorf am vergangenen Freitag kurz vor Mitternacht am eigenen Leib. Noch zwei Tage zuvor bekleckerten sich die Schaller-Schützlinge trotz eines dritten Platzes beim Sportiwo-MZ-Cup nicht unbedingt mit Ruhm. Bei der nunmehr fünften Auflage des eigenen Midewa-Cups hatte man sich gestandene Gegnerschaft in die Sandersdorfer Ballsporthalle geladen. Und siehe da, in der Vorrunde sollten die Unioner den Zeigefinger heben und gehörig auf sich aufmerksam machen.

Mannschaften aus vier ostdeutschen Bundesländern traten an, um in die Fußstapfen von Vorjahressieger 1. FC Magdeburg II zu treten und damit neben dem Siegerpokal auch den dicken Siegerscheck abzuräumen. Die Aussicht auf eben diese Siegprämie brachte zum äußerst schwungvollen Hallenfußball jedoch auch eine Menge Verbissenheit hinzu. Noch nie wurden in einem Sandersdorfer Hallenturnier solch viele Zweiminutenstrafen verhängt. "Auf alle Fälle war es ein leidenschaftlicher Abend mit gutklassigem Hallenfußball. Alles schien möglich, denn in jeder Vorrundenstaffel brachten erst die letzten Spiele die Entscheidungen", sah sich Uwe Störzner als Geschäftsführer des Turniersponsors Midewa weniger vom sportlich Gebotenen, jedoch aber vom geringen Zuschauerzuspruch enttäuscht. Einen unbedingten Favoriten konnte man im Vorfeld anhand der Namen nicht ausmachen.

Neben Titelverteidiger FCM hatte der Fußballfachmann Sandersdorfs Ligarivalen Grün-Weiß Piesteritz auf der Rechnung. Die Rand-Wittenberger, seit Jahren mit

Union in der Verbandsliga unterwegs, stellten sich erstmals in der Sandersdorfer Ballsporthalle vor und hatten erst am vorangegangenen Mittwoch mit einem Paukenschlag den Dessauer Ford-Cup gewonnen. Wenige hingegen trauten den Sandersdorfern zu, hier ein Wörtchen mitreden zu können.

Die Mannschaft um Michael Stelzl und Frank Berger meldete jedoch vom ersten Auftritt weg ihre Ansprüche an. Als einziges Team ging Union mit voller Punktzahl durch die Gruppenphase und verwies Sachsenligist FC Grimma auf den zweiten Rang. Dem ESV Delitzsch blieb mit nur einem Sieg der undankbare dritte Platz. Die Nordsachsen von Trainer Wolfgang Letzian lieferten sich dabei gegen die Thüringer des SV Schott Jena das emotionalste und torreichste Spiel des Abends. Nach einem gewaltigen Hin und Her und einigen Zeitstrafen hieß es 5:3 für Delitzsch, was gleichsam das Aus für Jena zur Folge hatte. Die Thüringer wollten wenigstens einen Sieg landen, zogen aber im abschließenden Spiel gegen Union mit 1:3 den Kürzeren.

Sandersdorf spielte nicht unbedingt den grandiosen Hallenfußball, warf aber das vom Fan geforderte bedingungslose Engagement in die Waagschale. Heißer umkämpft schien die Sache in der Staffel A. Die Piesteritzer hatten sich durch zwei 2:1-Siege gegen den FC Eilenburg und den Ludwigsfelder FC das Halbfinale bereits gesichert.

Während sich die FCM-Reserve durch falsche Wechsel und damit verbundene Zeitstrafen ins Lamentieren flüchtete und den eigenen Rhythmus nahm, sorgte Oberligist Ludwigsfelde mit einem 3:1 im entscheidenden Spiel gegen Grimma für den Gruppensieg. Im Halbfinale trafen die Unioner mit einer breiten Brust aus der Gruppenphase kommend auf die Piesteritzer und hatten zunächst ihre Chancen.

Ein einziges Tor der Volkspark-Jungs traf die Schaller-Truppe dann so arg ins Mark, dass man den Takt verlor und noch weitere drei Treffer kassierte. Klammheimlich durchgemogelt, hatte sich Grimma. "Persönlich gefiel mir Ludwigsfelde sehr gut", resümierte Störzner. Der Präsident der hinten heraus strauchelnden Unioner sah dann, wie der LFC nach verschossenem Neunmeter und Aluminiumtreffer gegen Grimma beim 0:0 ins Strafstoßschießen musste, und dort vom Punkt das Finale verpasste (2:3). Während sich die Brandenburger zu allem Sandersdorfer Übel im kleinen Finale (1:0) auch noch Bronze schnappten, setzte sich Piesteritz im Finale mit 3:2 gegen den FC Grimma die Krone auf und gewann innerhalb von drei Tagen zwei Hallenturniere.

 

Volkspark-Reserve gewinnt alle zu vergebenden Trophäen - Gastgeber verliert Finale des «Budenzaubers» klar 1:4

Hüller-Truppe bereitet sich «Stress» zur Siegerehrung

Zahnaer Angreifer (r) , Keeper von Lok Dessau
Für beide Fußball-Mannschaften, die in der Gruppe A an den Start gingen, war beim traditionellen Hallen-Cup des SV Einheit Wittenberg bereits nach den Vorrundenspielen Endstation.

WITTENBERG/MZ. Das hat es in der Geschichte der Einheit-Hallenturniere noch nicht gegeben! Alle Siegerpokale nahm Landesklassen-Spitzenreiter FC Grün-Weiß Piesteritz II mit nach Hause. Das Fußballteam von Dietmar Hüller besaß im gesamten Turnierverlauf nur einen schwachen Moment. Im letzten Vorrundenspiel setzte es gegen den Stadtrivalen PSV Wittenberg eine knappe 1:2-Niederlage. Diese war aber zu verschmerzen, da der Einzug ins Halbfinale schon vor dieser Begegnung feststand. Nach drei deutlichen Siegen war den Grün-Weißen Platz eins nicht mehr zu nehmen. Dahinter reihten sich Blau-Weiß Nudersdorf, Graf Zeppelin Abtsdorf und der PSV ein.

In der Gruppe A war Gastgeber Einheit Wittenberg am Start. Nach zwei klaren Erfolgen gegen Grün-Weiß Piesteritz III (4:0) und Blau-Rot Coswig (3:0) mussten die Schützlinge von Detlef Stache gegen Lok Dessau eine 1:3-Niederlage hinnehmen - das ersehnte Ziel Halbfinale fing an zu wackeln. Mit einer Portion Glück gelang Einheit zum Abschluss aber noch ein 3:2-Sieg gegen den VfB Zahna und der erhoffte Sprung in die Vorschlussrunde. Auf dem zweiten Rang landete Coswig vor Piesteritz III.

Das erste Halbfinale zwischen den Wittenbergern und Nudersdorf war an Spannung kaum zu überbieten. Die Stache-Schützlinge gingen durch Steven Herold zwar verdient in Führung, doch Kreisoberliga-Torschützenkönig Frank Lehmann sorgte dafür, dass die Entscheidung Richtung Neunmeterschießen verschoben werden musste. Hierbei versagten den Nudersdorfern komplett die Nerven. Zwei Schüsse aufs Einheit-Gehäuse, zweimal vorbei. Bei den Wittenbergern verwandelten Robert Günther und Philipp Mücke. Mit diesem 3:1-Erfolg zogen die Lutherstädter ins Endspiel ein. Das zweite Semifinale avancierte schnell zur klaren Angelegenheit für die Volksparkreserve. Zwar geriet die Hüller-Truppe gegen Coswig in Rückstand, hatte aber in der Folgezeit keine Probleme, die Partie zu drehen (3:1). Das "kleine Finale" machte die Nudersdorfer wieder glücklich. 2:1 wurde Kreisoberliga-Mitkonkurrent Coswig besiegt, die Jungs von Trainer Stockmar freuten sich am Ende ausgelassen über den dritten Turnierplatz.

Im Finale sorgte der Piesteritzer David Kühnast mit zwei Toren für die schnelle Vorentscheidung. Maik Trollmann und Michael Müller legten zum 4:0 nach. Die Wittenberger um Kapitän Andreas Jäckel hatten dieser Angriffsflut nichts mehr entgegenzusetzen. Den Ehrentreffer zum 1:4-Endstand erzielte Martin Thauer vom Strafstoßpunkt. Somit hatten die Grün-Weißen ihre erste von insgesamt vier Trophäen erkämpft, weiterer "Stress" zur Siegerehrung folgte. Denn bester Torschütze wurde Maik Trollmann (sieben Treffer), Michael Müller ragte als Einzelspieler heraus und Keeper Christian Bürrgam zeigte zwischen den Pfosten die besten Paraden.

 

Auch Zuschauer bei Hallenturnier «involviert» - Gröbzig wird Zweiter

Der Titel bleibt weiter in Friedersdorf

SV Friedersdorf
Zwei Tage nach dem verpassten Titelgewinn beim SportiWo-MZ-Cup durfte sich der SV Friedersdorf über den Siegerpokal bei den Hallenmasters freuen. 

 KÖTHEN/MZ. Als Zuschauer lebte man am Samstag gefährlich, wenn der SV Friedersdorf auf dem Platz war. Im Spiel gegen Eintracht Bitterfeld II versuchte René Mikolaizek an der Seitenauslinie, einen Ball zu erspitzeln - und streckte dabei eine überraschte Zuschauerin nieder. "Ich hab ihn schon kommen sehen. Nur war ich überrascht, dass er so weit rutschte", sagte die dabei unverletzt Gebliebene.

Osternienburg ärgert Gröbzig

Nicht viel besser erging es einem Fan, der sich hinter dem Tor mit einem Bierbecher in der Hand das Friedersdorfer Spiel gegen Gröbzig anschaute. Denn ein verirrter Schuss von Christian Guntsch ließ sowohl ihn als auch die benachbarten Zuschauer in den unfreiwilligen Genuss einer Bierdusche kommen.

Ansonsten hatten die Besucher beim Finale der Hallenmasters nicht viel zu befürchten. Nur auf dem Parkett musste man als Gegner des SV Friedersdorf bangen, mit einem "blauen Auge" davonzukommen. Der Titelverteidiger wurde seinem Ruf als beste Hallenmannschaft gerecht und holte sich nach 2009 erneut den Titel. Mit vier gewonnenen Spielen und einem Unentschieden gegen die starke Vertretung des SV Pouch / Rösa ließ die Mannschaft von Andreas Pietzonka die Konkurrenz hinter sich. "Zwischendurch haben wir uns ganz schön schwer getan", sagte Pietzonka, "aber das war auch nicht anders zu erwarten." Hinter dem Kreisoberliga-Tabellenführer landete der VfB Gröbzig auf dem zweiten Platz. Dabei sah es nach drei Spielen noch nicht danach aus.

Zwar konnte der VfB das prestigeträchtige Duell gegen den CFC Germania mit 3:1 für sich entscheiden, doch neben der 1:3-Niederlage gegen den SV Friedersdorf wurmte vor allem die überraschende 2:3-Pleite gegen Hertha Osternienburg. "Wenn wir durch diese Niederlage am Ende eine noch bessere Platzierung verspielt hätten, wäre der Ärger größer gewesen", so VfB-Trainer Manfred Günther. Für Osternienburgs Trainer Joachim Lange war es hingegen eine Genugtuung, gegen seinen alten Klub zu gewinnen, mit dem er 2007 und 2008 zweimal Hallenmeister geworden war. "Das war für uns ein Riesenerfolg", meinte Lange, der mit seinen Osternienburgern zu insgesamt sechs Punkten kam.

Köthen bleibt zumeist blass

Auf Platz drei beendete der SV Pouch / Rösa die Hallenmasters. Das Team aus den Friedersdorfer Nachbarorten war die einzige Mannschaft, die dem Titelgewinner beim 1:1 zwei Punkte entreißen konnte. Im letzten Spiel ging es gegen Gröbzig sowohl um Platz zwei als auch um die Frage, ob Danilo Schwarze (Pouch / Rösa) oder Marvin Vatthauer (Gröbzig) Torschützenkönig werden würde. Das Spiel ging mit 5:3 an den VfB, während in der zweiten Frage keine Entscheidung fiel. Erst ein Neunmeterschießen zwischen Schwarze, Vatthauer und Tobias Gallasch (Friedersdorf, alle sechs Tore) entschied zugunsten von Danilo Schwarze über den besten Torschützen des Turniers.

Der CFC Germania beendete das Finale zwar besser als im Vorjahr (Sechster), aber zufrieden konnte der Landesklassist dennoch nicht sein. Neben dem 1:3 gegen Gröbzig kam Köthen gegen Pouch / Rösa nicht über ein 2:2 hinaus. Und im spannungsgeladenen Spiel gegen Friedersdorf reichte auch eine Zwei-Tore-Führung nicht zum Erfolg.

Ein Eigentor von Christian Minge leitete die Wende ein, die mit einem 3:2 für Friedersdorf und dem damit feststehenden Turniersieg endete. "Das war schade, denn in dem Spiel hatten wir alle Chancen auf einen Sieg", so CFC-Trainer Peter Franczak. In den weiteren Partien gegen Osternienburg (1:0) und Bitterfeld II (2:0) blieb der Tabellendritte der Landesklasse blass und erspielte sich schmucklose Punkte.

Während Eintracht Bitterfeld II die Konkurrenz in der Vorrunde noch überraschen konnte, gab es für den Kreisoberligisten im Finale nichts zu holen. Gegen Friedersdorf (1:6) und Gröbzig (2:8) gab es jeweils eine hohe Niederlage. Mit Jan Bär holte sich der älteste Spieler des Turniers zugleich den Titel des besten Akteurs.

Gröbzig und CFC präsentieren sich gut im Vergleich mit den großen Vereinen

Am Halbfinale vorbeigeschrammt

Friedersdorf gegen Wolfen
Im Endspiel standen sich der SV Friedersdorf (weiß) und Grün-Weiß Wolfen gegenüber. Der Verbandsligist gewann mit 1:0. 

 SANDERSDORF/MZ. Manchmal spielen sich im Fußball auch spannende Momente abseits des Platzes ab. Jörg Bihlmeyer jedenfalls hielt es beim 2. SportiWo-MZ-Cup zeitweise kaum noch auf dem Sitz. Das Interesse galt dabei nicht dem Geschehen auf dem Parkett, sondern dem Bereich hinter einem der beiden Tore. Bereits im zweiten Spiel raste Thalheims Mario Werner ungebremst in das Ballfangnetz und holte es herunter. Die dahinter liegende Kunststoffwand war von da an den Streuungen der Schüsse ausgesetzt, was Bihlmeyer als KFV-Präsident und Gastgeber regelmäßig zum Zittern brachte.

Dass es auch auf dem Platz etwas zum Mitfiebern gab, dafür sorgten der VfB Gröbzig und der CFC Germania. Zusammen mit dem FC Eintracht Köthen, der erwartungsgemäß chancenlos blieb, vertraten sie beim gut besetzten und mit 550 Zuschauern gut besuchten Turnier den ehemaligen Köthener Landkreis. Doch der Lohn in Form einer Halbfinalteilnahme blieb beiden Mannschaften verwehrt.

Gerade Gröbzig stand bereits mit einem Bein in der Runde der letzten vier. Der VfB bestritt ein gutes Auftaktspiel gegen den Favoriten und späteren Turniersieger, den FC Grün-Weiß Wolfen. Die ersten Spielminuten waren ausgeglichen und mit Marvin Vatthauer wirkte der von Askania Bernburg zurückgekehrte Gröbziger wieder im VfB-Dress mit. Auch Christian Guntsch setzte erste Akzente. Doch die ballsicheren Wolfener gewannen am Ende mit 3:0. Damit musste im zweiten Spiel gegen den Landesligisten Rot-Weiß Thalheim ein Sieg her. Thalheim ging in Führung, doch der VfB drehte die Partie durch Tore von Guntsch und Christian Klemme. Im abschließenden Spiel gegen Eintracht Köthen herrschten klare Verhältnisse, doch für Gröbzig reichte es nur zu zwei Toren - zu wenig, wie sich am Ende herausstellen sollte.

Denn vor dem letzten Gruppenspiel zwischen Thalheim und Wolfen hatten die Wolfener bereits sechs Punkte. Durch das 7:0 gegen Eintracht Köthen, den höchsten Tagessieg, stand Wolfen zudem aufgrund des Torverhältnisses so gut wie im Halbfinale. Thalheim hingegen musste nach einem 3:1-Sieg gegen Eintracht Köthen und der Niederlage gegen Gröbzig gewinnen - und tat es beim 4:3 auch. Damit kam der Landesligist ebenfalls auf sechs Punkte und hatte dabei eine um zwei Treffer bessere Torbilanz als Gröbzig. "Das ist wirklich schade für uns. Meine Mannschaft hat gut gespielt und hätte das Halbfinale verdient gehabt", so VfB-Trainer Manfred Günther. Es sei Unmut darüber aufgekommen, dass Wolfen in den Augen der Gröbziger den Thalheimern bewusst geholfen habe. "Wolfen hat sich wahrlich nicht gegen die Niederlage gestemmt", so Günther.

In der Gruppe B erwischte der CFC Germania einen guten Start. Den an diesem Tag blass gebliebenen VfL Eintracht Bitterfeld schlug Köthen deutlich durch Treffer von Konstantin Finze (2), Alexander Brandt und Othmane Bouzbouz. Gerade Bouzbouz narrte seine Gegenspieler ein ums andere Mal und brachte seinen Trainer ins Schwärmen. "In der Halle ist er mit seinen technischen Qualitäten natürlich ein Klassespieler", so Peter Franczak. Doch die vier Tore sollten für den CFC bis zum Abpfiff des dritten Gruppenspiels die einzigen bleiben. Gegen Union Sandersdorf und den SV Friedersdorf unterlag der Landesklassist jeweils mit 0:1. Gerade mit den Friedersdorfern hatte Köthen nach dem 0:2 bei den Hallenmasters noch eine Rechnung offen, doch man blieb im zweiten Spiel hintereinander ohne Treffer gegen den mit hervorragenden Spielern ausgestatteten Kreisoberligisten. "Wir waren gegen Sandersdorf und Friedersdorf nicht schlechter", sagte Franczak, "aber uns sind eben trotz der Chancen keine Tore mehr gelungen." So reichte es auch für den CFC mit drei Punkten und 4:3 Toren nur zum dritten Platz in der Gruppe - hinter den ungeschlagenen Friedersdorfern und Sandersdorf. Eintracht Bitterfeld wurde ohne Punktgewinn Vierter.

Damit standen sich Gröbzig und der CFC im Neunmeterschießen gegenüber, ermittelt wurde der Turnierfünfte. Der VfB hatte tags zuvor bei einem Turnier in Bernburg bereits schlecht ausgesehen und zwei Neunmeterschießen verloren. Am Mittwoch sah Köthen noch einen Tick schlechter aus. Von fünf angetretenen Schützen traf nur Martin Lehmann. Für Gröbzig waren Klemme und Thomas Hölzke erfolgreich. Eintracht Köthen unterlag gegen Eintracht Bitterfeld und wurde Gesamt-Achter.


Quelle:MZ


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