Allemannia Jessen aktuell
Daniel Richter, 04.02.2010

Zwischenbilanz: Allemannia-Präsident stuft Rücktritt von Coach Detlef Malskeit als Tiefpunkt ein
Viele Verhandlungen bis zum Ja-Wort
VON ANDREAS RICHTER, 03.02.10, 20:10h, aktualisiert 03.02.10, 21:43h
Trotz aller Sorgen wollen Jessens Landesliga-Kicker (in Schwarz-Weiß) die Klasse halten. (FOTO: THOMAS CHRISTEL) Bild als E-Card versenden JESSEN/MZ. 14. Tabellenplatz! Die Landesliga-Kicker des SV Allemannia Jessen hängen momentan auf einer Art Schleudersitz im Klassement. Denn sowohl der schnelle Rutsch nach ganz unten als auch der Sprung hinauf ins sichere Mittelfeld sind möglich. Und der allgemeine Blick auf die zurückliegenden Monate offenbart einige Höhen und Tiefen.
Dies sieht Allemannia-Präsident Klaus-Dieter Richter ebenso. Er nahm sich dieser Tage Zeit für eine kleine Zwischenbilanz auf die bisherigen Geschehnisse. "Ja, es waren aufregende Wochen, die wir nach dem Aufstieg in die Landesliga erlebt haben. Und es hat sich unsere Prognose bewahrheitet: Einfach wird es nicht." Zum Tiefpunkt der vergangenen Wochen zählt Richter ohne Wenn und Aber den Rücktritt von Detlef Malskeit vom Posten des Cheftrainers. "Da bin ich ehrlich. Es war sehr schwer für mich und den Vorstand, diesen Entschluss anzunehmen, da er auch für uns schon ein wenig überraschend kam. Aber letzten Endes haben wir die Entscheidung von Detlef respektiert."
Der Rückzug Malskeits stellte den Verein zugleich vor neue Sorgen. Wer sollte folgen? Und wie schnell klappt dies? Die Lösung dieser beiden, so eng miteinander verknüpften Fragen erwies sich als schwieriges Unterfangen. Klaus-Dieter Richter treten jetzt noch leichte Schweißperlen auf die Stirn, wenn er daran zurückdenkt. "Jetzt sind wir natürlich alle lange genug im Geschäft, so dass uns durchaus bewusst war, dass wir nicht sofort einen Nachfolger finden werden. Aber letzten Endes hat es schon länger gedauert, als wir angenommen hatten." Kandidaten habe es einige gegeben, so Richter. Nur sei man sich in erster Linie aus zeitlichen Gründen, zumeist berufsbedingt, nicht einig geworden. Und auch Steffen Kühnast, der nun seit kurzem offiziell Cheftrainer der Landesligatruppe ist, habe sein Ja nicht leichtfertig in die Waagschale geworfen. "Nein, das war eine sehr lange Diskussion, die ich zusammen mit unserem Fußballabteilungsleiter Jens Schramm geführt habe. Es waren einige Verhandlungsrunden nötig, ehe sich Steffen entschließen konnte."
Und Allemannia-Präsident Klaus-Dieter Richter kann die Gefühlslage des Neuen verstehen. "Seine Situation erinnert mich ein wenig an 2006, als ich ebenfalls nach vielen Gesprächen das Amt des Präsidenten übernommen habe, da es keine weiteren Kandidaten gab und ich den Verein einfach nicht im Regen stehen lassen wollte." Und Klaus-Dieter Richter bekennt, dass Steffen Kühnast in einer schwierigen Zeit den Trainerjob übernimmt. "Unsere Landesligatruppe ist unser Aushängeschild und auf die Jungs wird ganz genau geschaut. Daher ist uns bewusst, dass gerade der Druck und die Erwartungen von außen groß sind." Jedoch, Präsident, Vorstand und Trainer sind sich offenbar einig: "Die Truppe hat jüngst bekräftigt, alles daran zu setzen, die Klasse zu halten. Und sie hat bereits mehrmals bewiesen, dass sie guten Fußball spielt. Sollte es aber mit dem Klassenerhalt nicht klappen, gehen deswegen in Jessen nicht die Lichter aus. Somit hat speziell Steffen nichts zu verlieren, nur maximal zu gewinnen."
Dass Steffen Kühnast allerdings nur bis zum Saisonende Trainer der Landesligamannschaft bleibt, bestätigt auch Klaus-Dieter Richter. "Ja, auf diese Variante haben wir uns geeinigt. Parallel laufen daher derzeit Gespräche mit einem Kandidaten für den Posten, der der Allemannia dann auch längerfristig zur Verfügung steht. Und es sieht gut aus. Ich denke, dass wir bald konkreter werden können."
Quelle:MZ