Aktuelles von Schneeplätzen im Kreis Bitterfeld
Daniel Richter, 05.02.2010
Bei der Eintracht geht man für Samstag von einem Punktspiel bei Germania Roßlau aus
Nur in Bitterfeld hofft man auf den Rückrundenbeginn
VON HOLGER BÄR, 04.02.10, 17:53h, aktualisiert 04.02.10, 22:01h
Von einem geregelten Punktspielbetrieb auf grünem Rasen kann man in Wolfen und ganz Anhalt-Bitterfeld im Moment nur träumen. (FOTO: ANDRÉ KEHRER)
Da zählen tolle Rasenplätze mit eingebauten Sprinkleranlagen, elektronische Anzeigetafeln, überdachte Tribünen mit Sitzschalen, beleuchtete Kunstrasenplätze oder fernsehübertragungstaugliche Flutlichtanlagen zu Innovationen, deren Vergleich man anderswo nur im Detail vergeblich sucht. Doch was nützt all das, wenn ein solcher Winter den Rahmenterminplänen der Fußball-Ligen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung macht.
"Ich habe es schon immer gesagt, hier fehlt die Rasenheizung", wollte Sandersdorfs Vorstandsmitglied Christian Schneider die Stimmung im Sportbüro etwas auflockern. Ob ernst oder weniger ernst gemeint, erntete er dafür von Fußballchef Wolfgang Lattauschke und Kollegen nur ein zweifelndes Kopfschütteln. Nun steht bereits das zweite für Pflichtspiele vorgesehene Wochenende vor der Tür. Schaut man sich jedoch auf den Fußballplätzen der Region um, dann sind Punkt- oder Pokalspiele derzeitig noch graue Utopie.
Im Landespokal hätte der FC Grün-Weiß Wolfen bereits im Achtelfinale gegen den 1. FC Magdeburg vorlegen sollen, und damit Ligakonkurrent Union Sandersdorf den Viertelfinalgegner für den kommenden Samstag beschert.
"Die Pokalpartie hinkt hinterher, wird auch an diesem Wochenende nicht nachgeholt", geben die momentanen Platzbeschaffenheiten im Jahnstadion Wolfens Trainer Torsten Rennert wenig Anlass zum Jubeln. "Bei uns geht draußen noch nichts. Ich möchte unbedingt heraus aus der Halle und suche dafür bereits krampfhaft nach Trainingsspielen auf anderen, geräumten Plätzen", so der Coach der Grün-Weißen. Seine Mannschaft gewann am Mittwoch in Zorbau ein Trainingsspiel gegen Landesligist 1. FC Weißenfels mit 9:1 und tritt am Samstag Vormittag 11 Uhr im thüringischen Eisenberg gegen Oberligist VfB Pößneck an.
Sein Kollege Olaf Schaller hat es da drei Kilometer südlich nur bedingt besser. Auch er würde gern ins Tagesgeschäft überschwenken. Zwar können er und seine Unioner immerhin auf einem vom Schnee befreiten Kunstrasen trainieren und sich die Testpartner nach Hause einladen, doch so richtig hält dies die Stimmung auch nicht auf 100 Prozent. Die Nachholpartie in Ammendorf zum Samstag wurde aufgrund des nur einen vorhandenen Rasenplatzes beim BSV wieder abgesagt. Der liegt, wie die meisten Grüns, noch verschneit im Winterschlaf. Sandersdorf musste bereits am Mittwoch den geplanten Test gegen Oberligist VfL Halle 96 wegen einer gefrorenen Eisschicht unter dem Granulat ihres Kunstrasens kurzfristig kippen.
"Völlig verrückt, der Kunstrasen war komplett vom Schnee geräumt. Unsere Spieler hatten uns bereits beim Training gewarnt, dass hier etwas äußerst schlitterig ist. Da konnten wir kein Risiko eingehen", so Geschäftsstellenmitarbeiter Ralf Streich. Der hat für die neuerliche Pflichtspielabsage mit dem 1. FC Lok Leipzig eine Alternative in der Hinterhand. "Entfällt deren Punktspiel gegen Erzgebirge Aue II sind die Blau-Gelben am Samstag 14 Uhr hier bei uns zu Gast", so Streich.
Bei Rot-Weiß Thalheim ging man lange davon aus, dass der SV Braunsbedra zum Nachholer auf den dort vorhandenen Hartplatz bittet. Doch auch hier kam am Donnerstag die Absage. Thalheims Fußballchef Ralf Saalbach sieht den Dingen mit dem zuletzt in Eigeninitiative geräumten Kunstrasen gelassen entgegen. Seine Jungs werden am Samstag 10 Uhr trainieren und bei gefundenem Spielpartner am Nachmittag noch testen. "Unser Ziel ist es, kommenden Samstag gegen den Naumburger BC anzustoßen. Wenn wir auch heute noch nicht wissen, wo unsere Zuschauer das Spiel aufgrund der Schneeberge rund um den Kunstrasen verfolgen sollen, lautet so jedenfalls der Plan". Einzig in Bitterfeld ist man terminlich im Lot und bereitet sich auf den Rückrundenstart am Samstag 14 Uhr bei Germania Roßlau vor.
"Sollte sich daran was ändern, auch die Elbestädter haben eben nur diesen einen Rasenplatz, so testen wir zu gleicher Zeit daheim gegen ein Mixed-Team aus A-Junioren, zweiter und erster Mannschaft von Grün-Weiß Wolfen", freut sich Andreas Rasym, dass die Stadt auch auf dem Kunstrasen der Eintracht am Donnerstag Hand angelegt hat. Für beide Verbandsligisten jedenfalls wartet am Freitagabend ein gemeinsamer fester Termin. Im Staßfurter Salzlandcenter geht es für die Verantwortlichen zum Staffeltag. Dies scheint ein Meeting der offenen Terminfragen zu werden. Auf alle Fälle bleibt ein terminreiches Frühjahr mit vielen Spielen zwischen Harz und Dübener Heide.
Quelle:MZ
