Bis zum 13.06.10 müssen alle Spiele erfolgt sein

Daniel Richter, 12.02.2010

Sportplätze sind unbespielbar - Zusätzlich erschwert DFB-Regelung den Saisonablauf

WM wirft Schatten auf Kreisfußball

VON MARCUS BRÄUER, 10.02.10, 18:30h, aktualisiert 10.02.10, 22:06h
Der Schein kann auch trügen: Selbst ein freigeräumter Platz ist derzeit längst keine Garantie für ein stattfindendes Punktspiel. (FOTO: THOMAS RUTTKE) Bild als E-Card versenden BITTERFELD/MZ. Was haben Kreisoberliga, Kreisliga und Kreisklassen des Kreisfachverbandes (KFV) Fußball Anhalt-Bitterfeld mit der Weltmeisterschaft in Südafrika zu tun? Gehören etwa Spieler aus diesen unterklassigen Ligen zum Kader eines WM-Teilnehmers? Oder bereiten sich Ballack und Co. mit Trainingsspielen gegen den HSV Gröbern und den Zörbiger FC auf das Großereignis des Jahres 2010 vor? Natürlich nicht.

Wie die Fußball-WM in Südafrika den KFV Anhalt-Bitterfeld tatsächlich beeinflusst, erklärt Dieter Pohlenz: "Wir haben die Vorgabe vom Verband, bis zur WM alle Pflichtspiele abgeschlossen zu haben", so der Staffelleiter der Kreisoberliga und Kreisliga Ost. Der 13. Juni ist der Stichtag. Dann müssen alle Ligen aller Klassen des Deutschen Fußballbundes die Saison beendet haben. "Danach wird es definitiv keine Spiele geben", so Pohlenz weiter.

Im Normalfall können die Verbände diese Vorgaben erfüllen.

Der anhaltende kalte Winter mit Schnee und Eisglätte macht einen regulären Spielbetrieb derzeit aber unmöglich. "Zu 99 Prozent wird der Spieltag der Kreisoberliga und der Kreisliga Ost am kommenden Wochenende komplett abgesagt", so Pohlenz. Die Sportplätze sind aufgrund der Minustemperaturen vereist. Mancherorts ist der Rasen gar noch von Schnee bedeckt. Frank Herbstleb, Abteilungsleiter des Zörbiger FC, sieht auch weitere Spieltage gefährdet. "Wenn es richtig blöd läuft, dann fallen bis Mitte März Spiele aus." Der Zörbiger Platz ist mit einer vereisten Schneedecke überzogen. "Wir bräuchten eine Woche Tauwetter, damit der Platz bespielbar ist", so Herbstleb weiter.

Doch die Wetteraussichten der kommenden Wochen verheißen nichts Gutes. Es soll kalt bleiben. Die Witterungsverhältnisse lassen zudem auch kein Freilufttraining zu. "Unsere Spieler halten sich individuell mit Kraft- und Lauftraining fit. Einmal pro Woche wird in der Halle trainiert", beschreibt Herbstleb den derzeitigen Trainingsaufwand des Zörbiger FC. Der PSV Petersroda schränkt das Training trotz des Wetters nicht ein. "Wir trainieren dreimal pro Woche. Montags wird in der Halle mit dem Ball geübt, dienstags geht es in die Schwimmhalle und donnerstags machen wir Krafttraining", erklärt Abteilungsleiter Rayk Reiche.

Keine Prognosen möglich

Wie bei weiteren Spieltags-Ausfällen verfahren wird, lässt Staffelleiter Pohlenz offen: "Ich ziehe keine Prognosen für die nächsten vier Wochen, sondern lasse die Situation auf mich zukommen." Denkbar wären Spiele in der Woche oder Doppelspieltage an den Wochenenden. Die Kreisklassen Mitte und Ost starten erst am 20. Februar in die Rückrunde. Doch deren Staffelleiter Jens Block ist sich sicher, dass es auch dort zahlreiche Spielabsagen geben wird: "Ich rechne am kommenden Montag mit den ersten Anrufen."

Kein Verständnis haben Herbstleb und Reiche für die Regelung des DFB, während der WM keine Pflichtspiele austragen zu dürfen. "Diese Vorgabe ist Schwachsinn. Da hat der DFB mal wieder nicht an den Amateurfußball gedacht", ärgert sich Herbstleb. "Wenn es diese Regelung nicht gebe, hätte man den Rückrundenstart nach hinten verschieben können", gibt Reiche zu bedenken: "Dann hätten wir jetzt keine Probleme."

Doch der DFB lässt sich - wie das Wetter - nicht vom Amateurfußball beeinflussen.

Quelle:MZ