VFB heute beim Midewa-Cup in Pratau
Daniel Richter, 23.07.2010
KFV-Midewa-Cup
Kurz vor dem Saisonstart noch eine Turnierpremiere

Auch die Kicker aus Gräfenhainichen (in Blau), hier beim Test gegen Braunsbedra, laufen auf. (FOTO: TH. KLITZSCH)
WITTENBERG/MZ. Stößt die Idee des Kreisfachverbandes Wittenberg, vor dem Saisonstart nun noch an diesem Wochenende ein eigenes und neues Turnier für Mannschaften auf Landesebene durchzuführen, überall auf ungeteilte Zustimmung? Er findet zumindest schon einmal statt, der KFV-Midewa-Cup.
KFV-Präsident Bernd Geipel überlässt die Bewertung jedem selbst. Und so schlecht könne die nicht ausgefallen sein, "immerhin sechs von zehn Mannschaften, die hätten teilnehmen können, machen auch mit. Außerdem habe ich bereits im März die erste Mail dazu verschickt, also überraschend kam das Ganze nicht". Geipel habe ein gutes Gefühl bei der Geschichte. "Ich denke, dass sie perfekt in die letzte Phase der Vorbereitung passt, sich unsere Vertreter auf Landesebene dabei noch einmal richtig in Szene setzen können." Und schlussendlich sei die Teilnahme freiwillig.
Dietmar Bebber, seines Zeichen Staffelleiter Landesklasse Staffel fünf, hat, wenn überhaupt, nur kleine Bedenken. "Es kann ja passieren, dass mancher Verein dieses Turnier als prestigeträchtiges Duell versteht, und es unbedingt gewinnen will. Ehrgeiz für den Sieg ist gut, ich hoffe jedoch, dass alle verantwortungsvoll an die Sache herangehen und die Kicker nicht zu hart agieren. Nicht dass zum Schluss sich die Teams kurz vor dem Saisonstart wegen Verletzungen selbst dezimieren." Ansonsten habe er zwar einige wenige Stimmen des Bedenkens vernommen, "ich würde die aber als nicht relevant erachten, die große Mehrzahl hat die Idee meiner Kenntnis nach positiv aufgenommen, und auch ich sehe das Turnier als gute Gelegenheit, sich im Rahmen der Vorbereitung in sicher spannenden Wettbewerben einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren." Lob gibt es vom Staffelleiter in Richtung KFV, der es seiner Ansicht nach richtig gemacht habe, das Turnier nicht gleich zu groß aufzuziehen. "Die Teilnehmerzahl passt, ob man später mal vielleicht ein paar Kreisoberligateams dazunimmt, muss man abwarten."
Das Landesklassenteam der SG Trebitz hat auf einen Start verzichtet. SG-Mitglied Siegfried Ockert ordnet die Absage schlichtweg der zeitlichen Planung zu. "Als im März die Info-Mail ankam, konnten wir gar nicht einschätzen, ob uns dieses Turnier terminlich in die Vorbereitungsphase passen würde. Da wusste niemand bei uns, wann es ein Trainingslager geben wird oder wie die Kicker Urlaub haben. Ich würde in der Auswertung auf jeden Fall vorschlagen, dass man die zeitliche Schiene im kommenden Jahr deutlich nach hinten verlegt." Mit dem Wissen von heute hätte man sogar teilgenommen. "Wir werden auf jeden Fall das Ganze beobachten, und schauen wir mal, vielleicht machen wir nächstes Jahr mit", so Ockert.
Die Turnieridee nicht so gut findet indes Dietmar Hüller. Der Coach des FC Grün-Weiß Piesteritz II sagt auch deutlich, warum: "In der Konstellation der Ansetzungen sehe ich einfach den Charakter eines Vorbereitungsspieles, und das sind die Partien nun einmal, nicht mehr gewahrt. In meinen Augen besteht die Gefahr, dass es knallharte Aufeinandertreffen mit Derby-Charakter werden, und ich als Trainer keine Chance habe, in Ruhe in einem fairen Spiel meinen Kader zu testen." Seine Jungs laufen ohnehin nicht auf, wobei Hüller dafür auch den zeitlichen Ablauf als Grund nennt. Nur im Gegensatz zu Trebitz wurde der Termin für die Piesteritzer zu spät bekannt gegeben. "Wir hatten bereits in der Winterpause unser Vorbereitung geplant, da passte der Midewa-Cup uns nicht mehr in das Konzept."
Quelle:MZ
