Im Bitterfelder Sportteil der MZ gelesen
Dietmar Bebber, 01.10.2010
Getrennte Wege nach Derby

Ganz anders sieht die Situation in Bitterfeld aus. Dem Sieg in Wolfen folgten vier weitere - nach sieben Spielen ist die Eintracht mit sechs Erfolgen und einem Unentschieden immer noch ungeschlagen und führt die Tabelle an. "Das sieht erst einmal beeindruckend aus, aber es ist auch erst ein knappes Viertel der Saison vorbei", relativiert das derzeitige Bild, "für uns ist es schön, dass wir da oben stehen." Doch das sei eigentlich nicht unbedingt das Ziel in Bitterfeld - zumindest in dieser Saison. "Wir wollen eine Mannschaft mit Struktur aufbauen", so Zenau. Doch auch in der Außenwirkung will sich der Verein verändern. So wird die Internetseite der
Bitterfelder neu gestaltet. Laute Töne sind von der Eintracht seit ein paar Wochen nicht mehr zu hören. "Vor der Saison hat man uns noch für tot erklärt und jetzt sind wir plötzlich der Favorit", hat Bitterfelds Trainer einen sehr schnellen Wandel in der Wahrnehmung seines Teams ausgemacht, "da ist es mein Job, das Drumherum von der Mannschaft fern zuhalten."
Von Euphorie kann dagegen bei Wolfens Reserve nicht gerade die Rede sein. Sechs Punkte aus sieben Spielen sind bisher ein eher mageres Ergebnis. "Wir hatten uns insgeheim schon ein wenig mehr erhofft", muss auch Andreas Bittl eingestehen, "wir hatten aber auch ein recht schwieriges Auftaktprogramm." Doch auch die kommenden Wochen sehen da nicht gerade einfach aus. Ein schwieriger Oktober wartet auf den derzeitigen Elften der Tabelle. Vor allem auswärts lief bislang noch gar nichts. Bei drei Auftritten auf fremdem Platz gab es drei Niederlagen. "Da müssen wir langsam auch mal punkten", weiß Bittl.
Die nächste Gelegenheit dazu hat seine Mannschaft bereits am Sonntag. Dann müssen die Wolfener um 14 Uhr bei der Reserve vom grün-weißen Namensvetter aus Piesteritz antreten. "Das wird natürlich ein schweres Spiel", so der , "zumal die Konstellation bei Piesteritz die gleiche ist wie bei uns." Damit spielt Bittl auf die Möglichkeit des Aushelfens von Spielern aus der ersten Mannschaft an. In Wolfen geschieht das bislang in der gesamten Saison. "Ich stehe mit Alexander Janke in regelmäßigem Kontakt, um gewisse Dinge abzusprechen", erzählt Andreas Bittl. Dabei geht es natürlich in erster Linie um das Spielerpersonal. Rückkehrer sollen nach ihren Verletzungen Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammeln und wieder an die Verbandsliga herangeführt werden. Doch auch Spieler die gerade nicht in Form sind, können in der Landesklasse neues Selbstvertrauen tanken.
Daran mangelt es wohl in Bitterfeld derzeit nicht. "Wir müssen aber trotzdem jedes Team ernst nehmen", warnt Marko Zenau. Genau wie mit Trebitz den Gegner am kommenden Samstag. Ab 15 Uhr will Bitterfeld dort den nächsten Sieg einfahren. Aber auch die Gastgeber sind sicherlich auf drei Punkte aus. Und nicht nur das. "Jeder will uns als erster schlagen", weiß auch Zenau um die zusätzliche Motivation gegen Bitterfeld.
Quelle:Mitteldeutsche Zeitung
