Wolfen mit neuem Trainer

Daniel Richter, 17.01.2011

Wolfen mit neuem Trainer

 

 

 

 

Nicht nur der Trainer muss ersetzt werden

VON CHRISTIAN KATTNER
Alexander Janke
Alexander Janke wurde am Freitagabend seines Amtes als Trainer des FC Grün-Weiß Wolfen entbunden. (FOTO: THOMAS SCHAARSCHMIDT)
WOLFEN/MZ. Der Aderlass bei Fußball-Verbandsligist FC Grün-Weiß Wolfen erreichte am Freitagabend seinen vorläufigen Höhepunkt. Nachdem bereits mit Nico Scherz und Toni Sponer - beide aus familiären Gründen - sowie David Quidzinski (wechselt aller Voraussicht zum VfL 96 Halle) bereits drei Spieler den Verein verlassen, beurlaubte der Vorstand Trainer Alexander Janke. "Für mich kam das nicht überraschend. Man hat in dem halben Jahr gesehen, dass es nicht ganz passt", sah Lutz Weidner diesen Schritt eher recht nüchtern. Für den bisherigen Co-Trainer der Wolfener hat das eine Beförderung zur Folge: Er übernimmt bis auf weiteres das Amt an der Seitenlinie des Verbandsligisten.

Schwierige Personalsituation

Eine Aufgabe, die mit Sicherheit etwas einfacher sein könnte. Sportlich lief die Hinrunde eher durchwachsen, auch wenn man nicht ganz unzufrieden ist. Viel mehr entpuppte sich allerdings die personelle Situation als nicht gerade einfach. Der ohnehin schon dünne Kader verlor bereits vor dem ersten Spieltag mit Andreas Mieth seinen Kapitän. Schon zu diesem Zeitpunkt zeigte sich, dass die harte Linie von Alexander Janke auch "prominente" Opfer fordern kann. Während des Landespokalspiels gegen Union Sandersdorf eskalierte damals die Situation zwischen dem Trainer und Andreas Mieth - das Verhältnis beider war nicht mehr zu kitten und Mieth wechselte zum Landesklasseteam Eintracht Bitterfeld.

Doch auch beim Rest des Teams spürte man während der Spiele immer wieder Unmut. Unmut, der sich auch immer wieder in verbalen Diskussionen äußerte. Ob der Club nun deshalb die Reißleine zog, war weder vom Präsidenten noch von Janke zu erfahren. Laut einer Klausel im Vertrag dürfen sich beide Seiten im Moment nicht zu den genauen Gründen der Trennung äußern. Das tut er hingegen mit Blick auf den Kader. Neben den drei Abgängen gibt dabei im Moment zwei weitere Baustellen: Christoph Römling und Daniel McGarry. Römling hat schon seit dem Ende der Hinrunde Probleme mit der Leiste. Eine MRT-Untersuchung am 28. Januar soll einen genauen Befund abliefern. "Im schlimmsten Fall kann er in der Rückrunde nicht mehr spielen", weiß auch Lutz Weidner.

McGarry noch nicht zurück

Mit Daniel McGarry hat er zudem ein weiteres Sorgenkind. Der Amerikaner ist bislang noch nicht in Wolfen erschienen. Eine Verletzung soll wohl seine Reisetauglichkeit im Moment behindern. Sollte er auch in den nächsten Tagen nicht in Wolfen eintreffen, wird er wohl auch nicht mehr für die Grün-Weißen auflaufen. "Wir müssen den Kader natürlich verändern", ist sich Präsident Udo Pawelczyk der Situation bewusst. Auf 16 Spieler möchte Lutz Weidner dabei während der Rückrunde zurückgreifen können. Damit steht in den kommenden Wochen noch viel Arbeit bei der Führungsetage auf dem Programm.


Quelle:MZ