Pokal bleibt in Kemberg
Daniel Richter, 02.05.2011
Fußball
Kemberg rückt den Pott nicht heraus

Elsters Coach Detlef Stache hatte womöglich so eine Ahnung vor dem Anpfiff. "Das wird heute eine windige Sache", meinte er nämlich und schien dabei nicht allein die Windverhältnisse zu meinen. Die beeinflussten später zwar schon einige Flugbahnen, doch spielentscheidend war das nicht.
Was war los mit dem Gastgeber? Dies fragten sich im Verlauf der Finalpartie immer mehr Zuschauer. Sicher wussten alle, dass Finalgegner Kemberg ein schwerer Brocken ist. Doch Elster schien keine schlechte Ausgangslage zu haben. Im Gegensatz zu Rot-Weiß musste die Eintracht nicht am vergangenen Wochenende auch noch zu einem Nachholspiel antreten, mit frischen Kräften sollte das Heimrecht ausgenutzt werden. Sollte, denn maximal im ersten Abschnitt waren die Schützlinge von Coach Stache halbwegs gleichberechtigt auf dem Platz unterwegs. Wobei die Truppe schon dabei erste Schwierigkeiten hatte, sich gegen Kemberg durchzusetzen.
Gäste konzentrierter dabei
Die Gäste verausgabten sich noch nicht einmal. Konzentrierte Aktionen wurden vorgetragen, Zu- und Abspiel effektiver als beim Gastgeber gestaltet. Elster spielte sich zwar vor allem etliche Ecken heraus, doch Nutzen wurde daraus nicht gezogen. Wenn man es überhaupt einmal schaffte, den Ball gefährlich nah an die gegnerischen Maschen zu bringen, klärte entweder die Abwehr oder Schlussmann Christoph Heede funkte dazwischen. Bitter war das alles vor allem für David Kühnast. Der Eintracht-Kicker ackerte wie ein Wilder die gesamten 90 Minuten, rannte sich die Seele aus dem Leib. Doch nur zu oft fand er keinen Abnehmer bei seinen Aktionen.
Nach 25 Minuten geschah dann das, was bei Elster keiner erleben wollte. Der Platzherr geriet ins Hintertreffen. Wieder war es Kembergs Torjäger Pavel Sedlacek, der seine eigene Klasse ausspielte und sicher zum Führungstreffer einnetzte. Die Eintracht fand einfach kein Rezept, die richtige Tagesform herzustellen. Nicht energisch genug wurde agiert, zu viele Ballverluste prägten die Schlussphase des ersten Abschnitts. In der 43. Minute hatte Elster auch noch Glück, dass man nicht mit zwei Toren zur Pause im Rückstand lag. Keeper Mathias Müller hielt mit viel Einsatz sein Gehäuse sauber.
Gegenwehr bleibt aus
Nach dem Seitenwechsel hofften die 660 Zuschauer auf Gegenwehr beim Gastgeber und somit auf eine schwungvolle zweite Hälfte. Denn noch wäre für Elster alles möglich gewesen. Aber es war am Sonntag der "Wurm drin". Eintracht wirkte weiterhin gehemmt, zeigte zu großen Respekt. Kemberg hingegen hielt an seinem Erfolgsrezept aus dem ersten Abschnitt fest. Genaue Pässe, schnelle Konter, effektives Agieren im Mittelfeld. Auch klärte Christoph Heede erneut die wenigen Chancen der Eintracht. Allerdings hatten die Platzherren auch zweimal so richtig Pech. In der 55. Minute senkte sich das Leder gefährlich Richtung Innenraum Kemberger Tor. Im Duell gegen Keeper Heede zog Stefan Scholz nur knapp den Kürzeren. Und ein verzweifeltes Raunen ging durch den Elsteraner Fanblock, als in der 83. Minute das Gehäuse von Rot-Weiß zitterte. Ein fulminanter Lattenknaller krachte gegen das Aluminium. Dies waren aber auch schon die beiden einzig wirklichen Tormöglichkeiten für Elster in der zweiten Hälfte.
Elster ist fairer Verlierer
In der 59. Minute fiel dann Sonntagnachmittag die Entscheidung zugunsten der Kemberger. Einen Angriff der Gäste beendete Torjäger Michal Salak mit dem zweiten Treffer für seine Mannschaft. Und es hätten womöglich noch ein oder zwei mehr sein können für den Titelverteidiger. Wieder war es auf der Gegenseite Schlussmann Mathias Müller, der Schlimmeres verhinderte. Die beste Vorstellung bot er dabei in der 57. Minute, als er einen Freistoß der Rot-Weißen eindrucksvoll aus dem Gefahrenbereich beförderte.
In der letzten Minute versuchten die Gastgeber zwar noch einmal alles, um wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen. Belohnt wurden sie für ihre Bemühungen aber nicht mehr. Nach dem Abpfiff zeigte sich die Eintracht jedoch als fairer Verlierer. Coach Detlef Stache, sein Trainerteam und seine Kicker kannten die Leistung von Kemberg respektvoll an und gratulierten ihren Gästen zum erneuten Erfolg im Kreispokal.
Elster: Mathias Müller, Michal Durila (47. Matthias Lehmann) , Fabian Schlüter, Daniel Winkler, Kevin Schüler, Rene Rosenberger, Marcus Gärtner (60. Marcus Finke), David Kühnast, Stefan Scholz (79. Kay Stephan), Stefan Hinkelmann, Michael Hoy
Kemberg: Christoph Heede, Michal Obrtlik, Michal Salak, Michael Geipel (85. Marco Wend), Pavel Sedlacek, Michal Fiala, Marvin Richter, Henry Reiß, Petr Elias, Benedikt Richter (80. Andre Apitzsch), Dominik Weigel (63. Andrzej Steiner)
Quelle:MZ
