Kemberg: Interview mit neuem Trainer Rupprecht

Daniel Richter, 17.01.2012

Kemberg: Interview mit neuem Trainer Rupprecht

"Ich bin keine Notlösung"

FUSSBALL Falko Rupprecht nimmt als neuer Coach der Kemberger Verbandsligamannschaft mit Respekt und klaren Vorstellungen seine Arbeit auf.

VON ANDREAS RICHTER

KEMBERG/MZ - Falko Rupprecht, nach dem Rücktritt von Jiri Andrusak seit dem Wochenende neuer Cheftrainer der Fußball-Verbandsligamannschaft von Rot-Weiß Kemberg (die MZ berichtete), stellt eines klar: "Ich bin keine Notlösung. Mein Vertrag läuft auf jeden Fall bis zum Ende der Rückrunde. Ich werde nicht nur drei oder vier Wochen tätig sein und dann Platz für den Nächsten machen."

Etwas überrascht

Vor wenigen Tagen hatte der 48-Jährige aber noch nicht damit gerechnet, jetzt als Nachfolger von Jiri Andrusak zu agieren. "Na klar habe ich mitbekommen, dass es Probleme gab. Doch ich war davon ausgegangen, dass sich Jiri und der Verein am Freitagabend einigen würden." Daher kam der Anruf am Sonnabend schon etwas überraschend. "Andererseits verwundert es nicht, dass man ausgerechnet mich gefragt hat. Ich kenne die Mannschaft als ihr bisheriger Co schließlich ganz gut."

Gleichwohl steigt Rupprecht mit einer gehörigen Portion Respekt, aber auch klaren Vorstellungen in die neue Tätigkeit ein. Zumal es eine persönliche Premiere für ihn ist. "Es ist das erste Mal, dass ich als verantwortlicher Coach eine Verbandsligamannschaft trainiere. Da kann ich nicht sagen, dass ich nicht ein wenig aufgeregt bin." Zudem bekennt Falko Rupprecht, dass Jiri Andrusak große Spuren hinterlässt. "Ich habe unheimlichen Respekt vor dem, was Jiri in den zurückliegenden Jahren mit Kemberg erreicht hat. Seine Fußstapfen sind ziemlich groß." Trotzdem traut sich Rupprecht die Aufgabe zu. "Herausforderungen gehören zum Leben, und ich liebe Herausforderungen. Also habe ich auch nicht lange gebraucht, um Ja zu sagen."

Zum einen kann der Neue auf eine fast 25-jährige Tätigkeit als Coach zurückblicken. Am Telefon lachend meint er, "dass man mir nicht so schnell was vormachen kann". Zum anderen sieht er in der Kemberger Mannschaft nach wie vor ein großes Potential schlummern, "dass ich nutzen will".

Nutzen für den Klassenerhalt? "Möglichst ja. Rot-Weiß hat Verbandsligaluft eingeatmet und möchte auch 2012/13 weiter in dieser Liga spielen". Man habe sich aber mit dem Vorstand verständigt, dass der Klassenerhalt kein Muss ist. "Nein, wenn der Trend Richtung Abstieg gehen sollte, werden alle damit leben können." Sprich, sollte die Mannschaft in die Landesliga zurückrutschen, müsse er nicht zwangsläufig gehen.

In den nächsten Tagen und Wochen hat sich Falko Rupprecht einiges vorgenommen. Als erster Punkt auf seinem Plan steht mentale Arbeit. "Es muss ganz dringend Ruhe in das Team kommen. Die Ereignisse der letzten Tage sind logischerweise nicht spurlos an den Jungs vorbeigegangen." Wichtig werde es sein, dass die vielen Diskussionen von außen - und Rupprecht ist sich sicher, dass da noch etliche kommen werden - an den Spielern abprallen. "Die Köpfe müssen frei sein, dann klappt es auch auf dem Rasen."

Zwei Spieler in der Pflicht

Auf und vor allem neben dem Spielfeld will Falko Rupprecht zwei Kicker besonders in die Pflicht nehmen. Zum einen Kapitän Matthias Smetak. "Er muss sich noch mehr einbringen, und damit meine ich nicht das Toreschießen. Matthias ist als Kapitän das Bindeglied zwischen allen Mannschaftsteilen, dies muss er bewusster praktizieren." Aber auch Petr Elias sieht Rupprecht in der Pflicht. "Er spielt als Mensch in dieser Mannschaft eine besondere Rolle. Ich setze darauf, dass er vor allem für unsere jungen Spieler der erste vertrauensvolle Ansprechpartner und ein Vorbild wird."

In dieser Woche steigen Team und Rupprecht in die Vorbereitung auf die Rückrunde ein. Die ersten Reaktionen der Mannschaft bestärken den neuen Trainer, die kommenden Aufgaben voller Elan anzugehen. "Einige Spieler haben sich gleich am Wochenende bei mir gemeldet und viel Glück gewünscht sowie ihre volle Unterstützung zugesichert", so Rupprecht.


Quelle:MZ


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