Landespokal: Elster und Piesteritz weiter, Kemberg raus

PR Team, 20.08.2012

Landespokal: Elster und Piesteritz weiter, Kemberg raus

Elster überwindet Pokaltrauma
VON STEFAN SCHOLZ UND STEFAN KOHNERT, 19.08.12, 18:43h, aktualisiert 19.08.12, 19:08h

Erst im Elfmeterschießen mussten sich die Kicker von Rot-Weiß Kemberg dem favorisierten Verbandsligisten Sangerhausen beugen. (FOTO: THOMAS KLITZSCH)
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ELSTER/KEMBERG/MZ. Während man bei Landesligist Elster nach zwei Jahren in Folge nicht gleich wieder in der ersten Pokalrunde scheiterte, ging es bei Ligakontrahent Kemberg auch darum, sich nach schwierigen Monaten und einer sehr zurückhaltend absolvierten Sommerpause selbstbewusst der Öffentlichkeit zu präsentieren.

SV Eintracht Elster

Im Duell der Ligakontrahenten behielt Eintracht gegen den SSV Landsberg am Sonnabend mit 2:0 die Oberhand. Damit haben die Fußballer die erste Vorgabe umgesetzt, diesmal auf Landespokalebene weiter als zuletzt zu kommen.

Die Platzherren gingen dabei ziemlich effektiv zu Werke. Denn je ein Tor fiel pro Halbzeit, und es war auch nur ein Eintracht-Kicker, der sich in die Trefferliste eintrug. Michal Obrtlik bewies in der 39. und in der 53. Minute, dass er nicht umsonst dafür bekannt ist, den richtigen Torriecher zu besitzen. Zu bemängeln war beim souveränen Auftritt nur, dass viele Chancen nicht verwertet wurden.

Jetzt hofft man in Elster, dass man schon in der nächsten Runde einen möglichst attraktiven Gegner zugelost bekommt. Pokalverteidiger Hallescher FC, aber auch das Piesteritzer Oberligateam stehen auf der Wunschliste ganz oben.

SV Rot-Weiß Kemberg

Kemberg unterlag zwar Verbandsligist VfB Sangerhausen mit 4:6. Trotzdem konnte Rot-Weiß erhobenen Hauptes den Platz am Sonnabend verlassen. Denn der Gegner kam erst im Elfmeterschießen weiter, da es nach der Verlängerung 2:2 stand. Rot-Weiß war von Beginn an bemüht, die taktische Marschroute umzusetzen und dem Gegner keine Räume zu lassen. In der Anfangsphase machte die Heimmannschaft deutlich, dass man sich keineswegs verstecken wollte. So kam Henry Reiß in der 19. Minute im Strafraum an den Ball und traf zur Führung. Doch nur drei Minuten später glich der VfB durch André Meyer aus. Taktisch gaben sich beide Teams fast keine Blöße. Kemberg musste zwar einige Flanken zulassen, diese landeten jedoch meist auf den Köpfen der Innenverteidiger Marc Seeger und Benedikt Richter. Nach dem Seitenwechsel verschliefen die Platzherren die erste Aktion und so konnte erneut Meyer jubeln (47.). Ansonsten waren Chancen jedoch auf beiden Seiten Mangelware. In der 82. Minute kam die Anweisung bei Rot-Weiß, die Defensivformation aufzulösen. Mehrere Eckbälle waren die Folge. In der 89. Minute startete Pascal Bischoff energisch in den Strafraum, wo er von den Beinen geholt wurde. Den Strafstoß verwandelte Michal Fiala. In den 30 Minuten der Verlängerung wollten jeder die Entscheidung - ergebnislos. So ging es ins Elfmeterschießen, wo den Gastgeber dann aber das Glück verließ (Torschützen Kemberg: Pascal Bischoff, Michal Fiala; Torschützen Sangerhausen: Marcus Bäcker, Daniel Trautmann, Frank Schneider, Robin Teichmann).

 
LANDESKLASSENTEAMS 

Ausscheiden ist keine große Überraschung

Kurzes Pokalabenteuer für Trebitz und Klieken.

TREBITZ/KLIEKEN/MZ/MR/AR - Die beiden Landesklassenformationen der SG Trebitz und von Blau-Weiß Klieken kamen über ihre Erfolge in den jeweiligen Kreispokalwettbewerben 2011/12 zu ihrem Startplatz beim Landespokal 2012/13. Die SG Trebitz war Finalist beim Wittenberger Kreisfachverband, Klieken gewann den Pokal beim Anhalter Fachverband. In beiden Lagern war jedoch bereits vor dem Auflaufen am Wochenende klar, dass die Chancen nur gering sein würden, weiterzukommen. Und so kam es dann auch. Das Abenteuer Landespokal war für sie nur ein kurzes.

SG 1919 Trebitz

Die SG stand bereits am Freitagabend auf eigenem Rasen und erwartete mit Union Sandersdorf einen großen Brocken. Und der Verbandsligist machte bereits nach fünf Minuten seine Ambitionen deutlich, dass man später als 5:2-als Sieger vom Platz gehen wird. Erol Gugna schoss den Favoriten in Front. Allerdings ließen sich die Platzherren davon zunächst nicht beeindrucken. Sie hatten ihren Fans ein kämpferisches Auftreten versprochen und hielten sich zuerst auch daran. Als Dominik Weigel die SG zurück ins Spiel schoss (26.), keimte sogar leichte Hoffnung auf, den Gegner zumindest eine ganze Zeit lang ärgern zu können. Diese Hoffnung bröckelte aber bereits vier Minuten später, als erneut Gugna Union in Führung brachte. Aber immerhin erst nach dem Seitenwechsel klärte Sandersdorf die Fronten richtig. In der 48. Minute baute Rico Gängel den Vorsprung aus. Die Treffer von Martin Gröbel (56.) und Dan Lochmann (63.) besiegelten das Pokal-Aus der Trebitzer endgültig. Der von Tommy Kurtz in der 71. Minute verwandelte Elfmeter diente nur noch der Ergebniskosmetik.

Blau-Weiß Klieken

Nicht nur Kliekens Coach Peter Fischer dürfte sich geärgert haben. Was wäre möglich gewesen, hätten seine Jungs schon in der ersten Hälfte der Partie gegen Landesligist SV Merseburg an das Toreschießen gedacht. Denn der Gast, der sich nur knapp 5:4 durchsetzte, lag zum Seitenwechsel allein durch das Tor von Martin Fiebiger (13.) in Front. Die Platzherren zeigten sich äußerst couragiert. Und als Martin Schmidt nach der Pause den Ausgleich herstellte (59.), schien zumindest der Sprung in die Verlängerung oder gar das Elfmeterschießen nicht unrealistisch. Dann hatte jedoch der Merseburger Sebastian Schlorf seinen großen Auftritt. Dreimal traf er für den Landesligisten (62., 65., 73.). Und Ibrahim Gago ließ die Pokalträume der Kliekener endgültig zerplatzen (7.). Die rafften sich zwar auf und lieferten eine tolle Aufholjagd ab. Doch die kam zu spät. So musste man trotz der Treffer von Thomas Berger (86.) und Karsten Niesar (87., 90.) das Aus akzeptieren. Denn der Schiedsrichter pfiff die Partie pünktlich. Womöglich das Pokalglück für den SV.

 

Piesteritz siegt, trotz Buspanne
 
VON MICHAEL HÜBNER, 19.08.12, 18:43h, aktualisiert 19.08.12, 18:58h
FC Piesteritz
Die grün-weißen Oberligafußballer des FC Piesteritz waren mit dem klaren Ziel zum Zorbauer Landesligisten gereist, dort als Sieger vom Platz zu gehen. Was sie dann auch hinbekamen. (FOTO: PETER LISKER)
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ZORBAU/MZ. Es geht doch: Der FC Grün-Weiß Piesteritz hat die erste Pokalhürde mit einem 3:1-Sieg bei Landesligist Blau-Weiß Zorbau souverän gemeistert - und das trotz einer Auto-Panne bei der Anreise! Genau das kann eigentlich gar nicht passieren. Schließlich startet die Tour der Fußball-Oberligisten mit zwei fast nagelneuen Kleinbussen. Doch die Besatzung im Fahrzeug mit dem amtlichen Wittenberger Kennzeichen FC 444 wird plötzlich auf eine harte Geduldsprobe gestellt.

Zunächst fällt bei der tropischen Hitze die Klimaanlage aus. Dann erscheint auf dem Display eine Fehlermeldung. Der Code deutet auf einen Motorschaden hin. Der Bus wird immer langsamer. Mit Ach und Krach erreicht er den Spielort. Dann geht gar nichts mehr. Das Tacho zeigt gerade mal 680 Kilometer an. Ein Weißenfelser Abschlepp-Unternehmen bringt das Fahrzeug in eine Werkstatt. Wahrscheinlich, so eine erste Diagnose, hat an einem Kabel ein Marder geknabbert.

"Eine schöne Story", sagt Manager Ingo Mattheuer voller Sarkasmus und betont, dass er das mit der Buspanne "schon langsam nicht mehr lesen kann". Der Grund für seinen Ärger ist leicht zu erklären: Im Vorjahr sorgt eine Panne vor dem Spiel in Stendal für das Pokal-Aus. "Die Schlagzeile für Montag steht doch schon fest", witzelt Heiko Wiesegart zum Entsetzen von Mattheuer.

Doch für das erhoffte Happy-End in der fast unglaublichen Geschichte muss erst einmal gewonnen werden. Aber Grün-Weiß - erstmals in einem Pflichtspiel steht Philipp Schlüter in der Start-Elf - kommt in der ersten Halbzeit ähnlich wie der Bus nicht auf Touren. Und das trotz einer schnellen Führung. Ein Freistoß von Kevin Gerstmann landet irgendwie im Netz (6. Minute). "Wir sollen Standards auf den langen Pfosten schlagen, in der Hoffnung, dass der Ball per Kopf verlängert wird", erläutert der Kapitän sein eigentliches Vorhaben. Doch kein Volkspark-Kicker erreicht das Leder, dafür aber Fabian Hietzscholdt, der in seinem ersten Pflichtspiel für Zorbau seinen Keeper Matthias Henze zumindest irritiert. "Ein klares Eigentor", wehrt Oliver Hinkelmann mögliche Glückwünsche an seinen Kapitän zum Treffer ab und hat die Lacher auf seiner Seite.

Bei seinem eigenen Treffer gibt es keine Fragen. Hinkelmann verwandelt einen Elfmeter - Vladimir Penev wird von Henze von den Beinen geholt - sicher (34.). Doch zwischen beiden Treffern gibt es eine Schrecksekunde. Auch die Platzherren treffen mit ihrer ersten echten Chance. Max Göhring lässt den auf der Linie verharrenden Schlussmann Daniel Zschiesche keine Abwehrchance. Das ist scheinbar die Arbeit eines coolen Torjägers. "Das bin ich nicht. Im ganzen vergangenen Jahr habe ich zwei Treffer erzielt", so der Zorbauer, der sich sicher ist, dass der Keeper keine Abwehrchance hat. "Auch wenn er aus dem Kasten stürmt, schiebe ich den Ball vorbei", sagt er selbstbewusst. Trotz des Ausgleichs habe er "nicht wirklich" an die Sensation geglaubt.

Allerdings erst in der zweiten Halbzeit wird der Oberligist vor 122 Zuschauern seiner Favoritenrolle gerecht. Die Kabinenpredigt von Cheftrainer Uwe Ferl hat wohl Wirkung gezeigt. "Dann, nach dem Wechsel, hatten wir gefühlte 75 Prozent Ballbesitz. Wir haben nichts mehr anbrennen lassen. Das war schon professionell", zeigt der Übungsleiter sich versöhnlich. Für die Entscheidung sorgt Penev im dritten Kopfballversuch. Zunächst scheitert er an Henze (60.), dann trifft er nicht (63). Und schließlich sind doch offensichtlich aller guten Dinge drei: Nach einer Flanke von Ladislav Stefke schafft der Angreifer das 3:1 (67.).

Während die Piesteritzer ihre Rückreise mit Autos planen und auf einen attraktiven Gegner in der nächsten Runde hoffen, wächst in Zorbau die Vorfreude auf die neue Saison. Die Kicker erwarten bei den Heimspielen prominenten Besuch: Bernd Bransch. Der Enkel der Fußball-Legende hat am Sonnabend sein erstes Spiel für Zorbau absolviert. Felix Bransch fällt dabei nicht sonderlich auf. Aber bei seinem bisherigen Verein, dem 1. FC Weißenfels, schaute der ostdeutsche Beckenbauer öfters vorbei.

FC Grün-Weiß Piesteritz:

Daniel Zschiesche, Philipp Schlüter, Daniel Gallin, Pawel Wojciechowski, Kevin Gerstmann (82. Florian Freihube), Vladimir Penev, Ladislav Stefke, Tim Körnig, Tim Hebsacker, Benjamin Witt (76. Tobias Klier), Oliver Hinkelmann

 

Möbius ist Dessaus Matchwinner
 
VON WERNER MICHAELIS, 19.08.12, 19:09h, aktualisiert 19.08.12, 20:07h
Tor Dessau gegen Arnstedt
Tooooooooooooooooooooor: 05 bejubelt das 1:0 gegen Arnstedt. (FOTO: SEBASTIAN)
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DESSAU/MZ. Mit dem Abpfiff war die Überraschung perfekt. Doch die Kicker von Landesligist Dessau 05 bejubelten den 1:0-Sieg im der ersten Pokalrunde gegen Verbandsligist Edelweiß Arnstedt eher verhalten. Völlig ausgelaugt klatschten sich die 05er ab und suchten anschließend nur noch den Schatten der Tribüne. Gierig wurde nach Trinkflaschen gegriffen. Kein Wunder bei Temperaturen von über 30 Grad. Nur langsam wurde klar, was Dessau 05 gerade geschafft hatte.

"Wenn man neunzig Minuten in der prallen Mittagssonne gestanden hat, muss man sich erst einmal akklimatisieren und die Gedanken ordnen", meinte ein total geschaffter aber umso glücklicherer 05-Keeper Georg Melzer. Im Testspiel gegen die Reserve von Grün-Weiß Piesteritz nach zwei kapitalen Fehlern noch arg gescholten, kratzte Melzer mit einem Superreflex in der 84. Minute einen Kopfball von Steffen Stein von der Linie und bewahrte damit seine Teamkollegen vor einer Verlängerung mit weiteren dreißig Spielminuten.

"Das war die einzig gute Chance, die Arnstedt hatte. Nach fast 80 beschäftigungslosen Minuten hat "Schorsch" ganz stark reagiert", lobte 05-Trainer Frank Jaenecke erst einmal seinen Keeper, um dann sofort dem gesamten Team Lob zu spenden. "Es war ein hoch verdienter Sieg. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, nur unsere Chancenverwertung war mal wieder eine Katastrophe", resümierte der Coach und meinte damit speziell die Riesenmöglichkeiten vom Torschützen Otto Möbius.
Philipp Hetzer und Frank Jaenecke
Co-Trainer Philipp Hetzer und Trainer Frank Jaenecke beraten. (FOTO: SEBASTIAN)
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Nachdem Möbius in der 15. und 21. Minute mit seinen Chancen noch gesündigt hatte, traf der ehemalige Roßlauer nach einem Eckball von Benny Woitha per Kopf zum 1:0 (40.) und konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass er schon der Matchwinner dieser Partie war. Zehn Minuten vor Ultimo hätte Möbius seine Leistung sogar noch krönen können, aber freistehend scheiterte er an Keeper Tobias Witte. "Ich muss trotzdem eine Lanze für Otto brechen. Er ist und bleibt ein gefährlicher Strafraumspieler. Eins gegen eins war allerdings noch nie seine Stärke", erklärte Trainer Jaenecke, der vor 117 Zuschauern weitere "erschreckend gute" Chancen durch Benjamin Girke (57.), Woitha (76.) und Sascha Zacke (88.) sah, die aber alle unkonzentriert vergeben wurden. War die große Hitze mit Schuld daran? Schwer zusagen. Allerdings forderten die hohen Temperaturen auch beim sonst gut amtierenden Schiedsrichter Dirk Meißner aus Zahna ihren Tribut. Nach einer Stunde Spielzeit übersah er - auf Augenhöhe stehend - ein klares Foulspiel im Strafraum an Zacke. "Das muss Elfmeter geben, aber ich glaube, der Schieri war auch schon ganz schön geschafft", nahm der Gefoulte den Schieri in Schutz.

Das Erreichen der 2.Pokalrunde führt bei 05 nun dazu, dass der Spielplan ein wenig durcheinander gerät. "Der Termin ist der 8. September. Einen Tag später sollen wir aber im Kreispokal im Derby gegen Germania Roßlau antreten. Da Landespokal vor Kreispokal steht, muss für das Spiel im Elbesportpark ein neuer Termin festgelegt werden", erklärte 05-Mannschaftsleiter Björn Reinhardt und machte sich gemeinsam mit Coach Jaenecke sofort auf den Weg nach Thalheim, um sich noch die zweite Halbzeit der Partie Thalheim gegen Bitterfeld (0:3) anzuschauen. Beide Teams sind die ersten Punktspielgegner der 05er. Überraschungen sollen ausgeschlossen werden.

05: Melzer, Wallach, S. Kaluza, Heisig, Merkel, Bauer (79. Nickels), Eschner (88. Rupprecht), Girke, Woitha, Möbius (89. Meiling), Zacke


Quelle:MZ


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