Die Bitterfelder Teams im Interview kurz vor dem Start

BITTERFELD/MZ. An diesem Wochenende rollt der Fußball nicht nur erstmals auf Kreis-, sondern auch auf Landesebene. Während in der Landesliga Süd mit dem 1. FC Bitterfeld-Wolfen, dem SV Friedersdorf und Rot-Weiß Thalheim drei Mannschaften aus Anhalt-Bitterfeld an den Start gehen, treten in den Landesklasse-Staffeln vier und fünf sechs Teams für den Landkreis an. Marcus Bräuer, Thomas Schaarschmidt und Christian Kattner haben sich vor dem ersten Anstoß mit Spielern, Trainern und Verantwortlichen der jeweiligen Mannschaften unterhalten.

Matthias Kuhlig, 1. FC Bitterfeld-Wolfen, Landesliga Süd

"Im Landespokalspiel gegen Thalheim haben ich persönlich und die Mannschaft eine gute Leistung gebracht. Wir brauchen aber noch eine weitere Leistungssteigerung, um bestehen zu können. Die Rückrunde der vergangenen Saison lief für die Mannschaft und mich nicht sonderlich gut. Ich habe zum ersten Mal in meiner Karriere eine Phase durchlebt, in der es nicht gut lief. Wenn man dann an sich zweifelt, macht auch der Körper zu. Jetzt weiß ich aber, wie ich mit so einer Situation umgehen muss. In den beiden vergangenen Jahren habe ich einmal 28 und einmal 29 Spiele plus Pokalspielen gemacht. Ich brauchte deshalb eine Pause. Im Urlaub habe ich mich aber gut erholt und fühle mich jetzt wieder richtig fit. Im Training lief es gut und ich habe sogar ein paar Sonderschichten gemacht. In jedem Vorbereitungsspiel habe ich ein Tor erzielt, auch gegen Thalheim im Landespokal habe ich getroffen. Das Spiel gegen Dessau zum Auftakt ist natürlich gleich eine Hausnummer. Von der Qualität sind wir besser als Dessau, aber es auch nur der erste Spieltag. Wenn wir verlieren, haben wir noch viele Chancen."

Denis Seliger, Vizekapitän HSV Gröbern, Landesklasse Staffel 5

"Urlaubs- und arbeitsbedingt war die Trainingsbeteiligung nicht optimal. Wir haben deshalb immer Samstagvormittag trainiert und sind dann nach einem Mittagessen zu den Testspielen gefahren. Da konnten wir nicht immer mit der Stammelf spielen, aber der Trainer konnte viel probieren. Wir haben ein paar Studenten in der Mannschaft, die auch in der Saison bei einigen Spielen nicht dabei sein können. Da hat der Trainer dann einige Spieler auf diesen Positionen testen können. Wir haben für die neue Saison keine neuen Spieler dazubekommen, deshalb wird es für uns schwierig, den fünften Platz aus unserer Aufstiegssaison zu wiederholen. Das Ziel Klassenerhalt es aber realistisch. In dieser Saison sind die Aufsteiger wie Sandersdorf II oder Ramsin viel stärker als im letzten Jahr. Aber auch unser Auftaktgegner Annaburg wird schwer zu schlagen sein. Wir sind aber sehr heimstark und können mit diesem Heimvorteil gegen Annaburg gewinnen. Das wäre von uns als Mannschaft des Geburtstagsgeschenk an den Trainer."

Jörg Marose, Stürmer Union Sandersdorf II, Landesklasse Staffel 5

"Nachdem ich von der ersten in die zweite Mannschaft musste, hatte ich mich erst einmal an das andere Trainingspensum zu gewöhnen. Ich hatte zwar Angebote von anderen Vereinen, aber ich bin mit Herz und Seele Sandersdorfer. Meine ganze Konzentration gilt jetzt erst einmal der zweiten Mannschaft. Vielleicht kann ich mich dort auch wieder für die Erste anbieten. In den Vorbereitungsspielen hat man gesehen, dass wir uns noch steigern müssen. Die Landesklasse ist schon anders als die Kreisoberliga. Daran müssen die Mannschaft und ich uns erst einmal gewöhnen. Ich möchte jetzt erst einmal Selbstvertrauen tanken und der Mannschaft mit meinen Toren beim Ziel Klassenerhalt helfen. Es macht auf jeden Fall wieder Spaß zu spielen und nicht auf der Bank zu sitzen."

Thomas Mann, Kapitän CFC Germania 03, Landesklasse Staffel 4

"Wir haben uns diesmal als Mannschaft ganz bewusst kein Saisonziel gesetzt. In den vergangenen Jahren waren wir da immer forsch und sind gescheitert. Besonders in der letzten Saison war das so. Wir wollen diesmal eine große Erwartungshaltung vermeiden und einfach nur Fußball spielen. Unsere Spielerdecke beim CFC Germania ist insgesamt dünn, aber ich bin mir sicher, wenn wir von großen Verletzungen und längeren Sperren verschont bleiben, können wir vorne mitspielen. Auch wenn wir Teams wie Emseloh, Lüttchendorf oder Zscherben nicht kennen. Es macht wieder richtig Spaß, weil wir jetzt wieder ein richtiges Team sind. Die Vorbereitung in diesem Sommer war topp, und die Neuzugänge sind gut integriert. Gott sei Dank haben auch einige Spieler, die noch während der Vorbereitung unschlüssig waren, ob sie bleiben, sich entschlossen, beim CFC weiter zu machen. Deshalb sage ich, dass man uns nicht abschreiben sollte."

Christopher Ahrendt, Kapitän VfB Gröbzig, Landesklasse Staffel 4

"Wie die Saison laufen wird, muss man erst einmal abwarten. Nach vier, fünf Spielen kann man das sicher besser einschätzen, als jetzt. Ich gehe aber davon aus, dass wir mindestens da stehen werden, wo wir auch letzte Saison gestanden haben. Auf einem ungefährdeten Mittelfeldplatz. Vielleicht geht es noch etwas besser. Und wir wollen natürlich vor dem CFC stehen. Wir haben einige erfahrene Spieler verloren. Es wird eine Weile dauern, bis wir uns richtig eingespielt haben. Aber die neuen Spieler passen gut in die Mannschaft. Auch wenn wir in der Vorbereitung ein paar Spiele verloren haben und im Kreispokal in der ersten Runde ausgeschieden sind. Wir haben gut trainiert und wollen am Samstag in Kelbra drei Punkte holen. Jetzt geht es um Punkte, jetzt zählt es. Die Leistungen in der Vorbereitung sind egal."

Florian Keil, Kapitän SG Reppichau, Landesklasse Staffel 5

"Wir haben alles in allem eine gute Vorbereitung gehabt. Die Niederlage gegen Thalheim tat zwar weh, wird uns aber nicht zurückwerfen. Wir hatten zwei Pokalspiele und haben sie gewonnen. Spielerisch ist noch Luft nach oben und deshalb wird auch am Samstag in Jessen nicht alles klappen. Trotzdem wollen wir dort drei Punkte holen. Wir sind aus meiner Sicht besser besetzt als in der letzten Saison. Zudem passt die Mannschaft auch charakterlich sehr gut zusammen. Das Mannschaftsgefüge ist gut. Deshalb muss ein Platz unter den ersten Fünf auch drin sein. Dass der Trainer mich zum Kapitän gewählt hat, freut mich und ist eine zusätzliche Motivation."

Tom Gilbricht, Rot-Weiß Thalheim, Landesliga Süd

"Ich denke, gerade wir jüngeren Spieler können von den neu dazu gekommenen Routiniers viel lernen. Man merkt ihnen in vielen Situationen schon die jahrelange Erfahrung an, das kann uns nur gut tun. Unsere Vorbereitung war ja recht turbulent, deshalb wünsche ich mir, dass die Mannschaft jetzt zur Ruhe kommt, wir uns finden und entspannt, aber konzentriert in die Punktspiele starten. Der Verein hat uns noch keine Zielstellung gesetzt, aber natürlich wollen wir auf jeden Fall die Klasse halten. Ich persönlich finde es natürlich auch etwas schade, dass es zum ersten Mal eine Saison ohne Grün-Weiß Wolfen wird, ich habe da ja auch in der Jugend gespielt und da befällt einen Wehmut. Doch mittlerweile bin ich in Thalheim angekommen und fühle mich sehr wohl."

Andreas Schneider, SV Friedersdorf, Landesliga Süd

"Ich habe so eine Situation zu Beginn einer Saison wie momentan bei uns wirklich noch nicht erlebt. Beim ersten Spiel fehlen uns mit Patrick Thiel, Mario Karalus, Ronny Telle, Besart Konxheli und Marc-Felix Rhodeso gleich fünf Akteure, das ist schon Wahnsinn. Aber meine Mannschaft wird ergänzt durch Spieler aus der Zweiten und wird auch am Samstag gewinnen. Es ist das erste Spiel in der Landesliga. Zorbau ist eine Kontermannschaft, die unser taktisches Konzept schwer prüfen wird."

Denny Bremer, Präsident SG Ramsin, Landesklasse Staffel 5

"Wir möchten nach dem Aufstieg in die Landesklasse dort eine gute Rolle spielen und uns etablieren. Den Blick richten wir auf einen einstelligen Tabellenplatz. Unser Hauptziel nach dem Aufstieg war es, den Kader der Mannschaft weitestgehend zusammenzuhalten. Tobias Gallasch verließ uns zum CFC Germania 03 in die Kreisstadt und Verteidiger Thomas Lanzke wanderte aus beruflichen Gründen nach Halle ab."