Pokal: Spielberichte vom WE in der MZ
PR Team, 10.09.2012


"Im Angriff war die Mannschaft zu inkonsequent", zählt der Coach den einzigen Minuspunkt auf. In der nächsten Runde wünscht sich Kohnert nicht unbedingt Piesteritz II oder Annaburg zum Gegner. "Das ist eher eine Finalpaarung", betont er.
Der FC Grün-Weiß Piesteritz II (Landesklasse) ist am Samstag ebenfalls klar Chef auf dem Platz. Bei Kreisklassen-Vertreter FSV Apollensdorf II feiert die Volkspark-Reserve ein Schützenfest. Philipp Scopp (3), Frank Lehmann, Michael Müller und Christian Zentgraf erzielen die Treffer. "Es war nicht mehr als eine Pflichtaufgabe", sagt der Piesteritzer Mannschaftsleiter Burkhard Müller, der sich in der nächsten Runde "mindestens einen Kreisoberligisten" wünscht.
"Ich war selber erschrocken", sagt der Annaburger Coach Uwe Rohlik, der damit nicht nur die schwache Vorstellung von Landesklassen-Rivalen Einheit Wittenberg meint. "9:1 ist schon ein deutliches Ergebnis", fügt er an und betont, dass bei besserer Chancenverwertung sogar ein zweistelliges Ergebnis möglich war.
"Wir haben das Tempo nach Belieben angezogen", blickt er zurück und prophezeit den Wittenbergern eine schwere Saison. Für das Achtelfinale wünscht sich Rohlik ein Heimspiel. "Bloß nicht gegen unsere zweite Garnitur", sagt er, denn für die Zuschauer ist das mit Sicherheit das unattraktivste Los. Bester Torschütze bei den Grün-Weißen war Steffen Kassuba (3).
Das Match Blau-Weiß Prettin (Kreisliga) gegen ESV Bergwitz (Kreisoberliga) dauerte nur 46 Minuten. Was war passiert? "Ich musste die Partie abpfeifen", sagt Schiedsrichter Matthias Hinze aus Gorsdorf, da dem ESV zu Beginn des zweiten Abschnitts nur noch ein Torwart plus fünf Feldspieler zur Verfügung standen. "Der Rest war angeschlagen oder verletzt", sagt Hinze. Bergwitz stand am Sonnabend nur ein Auswechselspieler zur Verfügung.
Das war Trainer Mario Göttert höchstpersönlich, der in der 43. Minute für den verletzten Bernd Wittig einspringen musste. Prettin führt zu diesem Zeitpunkt bereits 6:0. Zu den Vorgängen insgesamt gibt Göttert keinen Kommentar ab. "Die sind mit einer Rumpftruppe angereist", erzählt Blau-Weiß-Abteilungsleiter Alexander Schicht, der aber keineswegs die Leistung der eigenen Elf schmälern will. "Prettin hat eine richtig gute Vorstellung geboten", so Schicht, der den Abbruch der Partie nach dem Wechsel bedauerlich findet.
SG Waldersee/Vockerode verpasst knapp Sensation
KREISPOKAL ANHALT Wilke-Schützlinge unterliegen Nedlitz nach Verlängerung.
WITTENBERG/MZ/TT - Die Fußballer der SG Waldersee/Vockerode haben in der ersten Hauptrunde des Kreispokals Anhalt knapp eine Sensation verpasst. Gegen den amtierenden Spitzenreiter der Landesklasse, Staffel fünf, SC Vorfläming Nedlitz, zogen die von Uwe Wilke trainierten Kreisoberligakicker am Samstag nach Verlängerung 0:1 den Kürzeren. Die Gastgeber spielten während der gesamten 90 Minuten mit dem Favoriten auf Augenhöhe und besaßen im ersten Abschnitt sogar die klareren Möglichkeiten. Andreas Braunsdorf (10.) und Ronny Swientek (41.) überprüften den Leistungsstand von SC-Keeper Marcus Hoffmann.
Nach dem Wechsel suchten beide Teams die Entscheidung. Es gab zwar mehrere kleine Aufreger, doch ein richtiger Kracher war für die 22 Zuschauer nicht dabei. "Wir haben nur einmal gepennt und wurden sofort bestraft", meinte Wilke nach dem Schlusspfiff, der sich ärgerte, dass seine Jungs sich nicht mit dem Weiterkommen belohnt haben. In der 92. Minute startete Nedlitz einen Angriff und ging durch Nikolai Kuklin in Führung. "Trotz der Niederlage war es eine starke Leistung meiner Schützlinge", erklärte der Coach, der betonte, dass Waldersee/Vockerode bewiesen hat, dass man mit höherklassig angesiedelten Mannschaften mithalten kann. Lediglich das Quäntchen Glück habe gefehlt. Alle Ergebnisse: Kühnau - Blau- Weiß Dessau 2:0, Abus Dessau - Zerbst 3:1, Einheit Dessau - Rodleben 3:8, Coswig - Kochstedt 0:1, Jeber-Bergfrieden - Dessau 97 0:3, Walternienburg - Mosigkau 3:5, Dobritz/Garitz - Deetz/Lindau 2:6, Güterglück - Gohrau 1:0, Waldersee/Vockerode - Nedlitz 0:1 n. V, Oranienbaum-Wörlitz - Steutz/Leps 1:4, Mildensee - Lok Dessau 6:4 n. E., Anhalt Zerbst - Serno 1:4, Roßlau - SV Dessau 05 0:2
Keine Spur von Müdigkeit


Es hatte den einen oder anderen überraschten Blick der Konkurrenz gegeben, als der SV Dessau 05 in dieser Saison - obwohl parallel für den Landespokal qualifiziert - auch noch für den Kreispokal Anhalt meldete. "Mehr Spiele vor allem am Anfang der Spielzeit", nannte 05-Präsident Ulf Schuster den Hauptgrund, als er am Sonntagnachmittag den Elbesportpark in Roßlau betrat. Mit ihm waren 265 Zuschauer gekommen, die, so sie Fans von Gastgeber Germania Roßlau waren, wohl darauf hofften, ein vom Vortag müdes und ausgelaugtes Dessau 05 vorzufinden. Doch dieser Wunsch erfüllte sich nicht - der Favorit aus dem Schillerpark sollte mit einer engagierten und couragierten Leistung überzeugen und folgerichtig mit einem 2:0-Erfolg vom Platz gehen.
"Völlig verdient", schätzt Matthias Kube ein. Der Co-Trainer der Germanen stand an diesem Tag sinnbildlich für den ausgedünnten Kader des Landesklassisten. Kube vertrat den im Urlaub weilenden Chefcoach Thorsten Kopocz - neben ihm fehlten noch einige andere Akteure. "Aber dafür", so Kube, "haben wir uns eigentlich recht ordentlich verkauft." Von der Tatsache, dass Roßlau bisher in der Liga noch ungeschlagen, Dessau dagegen eine Spielklasse höher in der Landesliga noch ohne Sieg ist, war über die neunzig Minuten wenig zu sehen.
Das lag vor allem daran, dass 05-Trainer Jaenecke außer Sascha Zacke und Benny Woitha keinen anderen Spieler, der auch schon in Uchtspringe dabei war, schonte. Zwar waren fünf Positionen im Vergleich zum Vortag neu besetzt - doch Jaenecke jonglierte die Einsatzzeiten clever. Jaeneckes Tag hätte wohl noch entspannter werden können, hätte Eric Horn nach 120 Sekunden die erste Torchance des Spiels genutzt. "Er macht alles richtig", sagte Ulf Schuster, "nur leider den Ball nicht rein." So blieben vom ersten Durchgang überlegene Dessauer und wenn schnell spielend, zumindest auch teilweise gefährliche Roßlauer im Gedächtnis. Nach dem Seitenwechsel änderte sich an dem Bild wenig, für eine Änderung des Spielstands aber bedurfte es eines Wechsels. Nach gut einer Stunde brachte Jaenecke Steven Meiling und Oliver Bauer. Letzterer überwand nur wenig später Roßlaus Schlussmann Göran Siebert mit einem Schuss aus 18 Metern. "Die Vorfreude auf das Derby war da", sagte Bauer, "auch mit dem Spiel von gestern in den Beinen."
Drei Minuten vor Schluss - zuvor hatte Otto Möbius eine gute Chance vergeben - stellte Marcel Merkel den 0:2-Endstand her. "Spielerisch nicht das Nonplusultra", sagte Jaenecke, "aber kämpferisch und in Sachen Moral prima." Dessau 05 weiß nun wie Siegen geht. Zumindest im Pokal.
Eintracht Elster verbleibt weiter im Lostopf


Der gastgebende Landesligist hatte nie den Hauch einer Chance. Bei besserer Chancenverwertung hätte die Eintracht deutlich höher gewinnen können. "Mit jeder überstandenen Runde wächst die Hoffnung, dass man einen attraktiven Gegner erwischt", meinte der Chefcoach nach dem Spiel. Das heißt? "Zum Beispiel den HFC oder den 1. FC Magdeburg."
Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Sofort nach dem Anstoß erkämpften sich die Gäste das Leder und starteten den ersten Angriff. Nach einem Freistoß von Stefan Scholz wehrte der Möringer Torhüter Benjamin Mix den Ball zu kurz ab. Mathias Niesar reagierte am schnellsten und schob unbedrängt zur Führung ein. (2.).
Fünf Minuten später führte Scholz den nächsten Freistoß aus. Über die Mauer hinweg zirkelte er das Streitobjekt unhaltbar in den rechten oberen Winkel des Möringer Tores. In der Folge merkte man den Gastgebern an, dass sie diese Negativerlebnisse erst einmal verdauen mussten.
Elster brannte dagegen ein Feuerwerk nach dem anderen ab. Chancen im Minutentakt waren die Folge. Nach genau einer Viertelstunde setzte Scholz nach einer Ecke von Daniel Winkler einen Kopfball über das Tor. Kurz darauf (25.) scheiterte Jens Puhlmann nach sehenswertem 30-Meter-Solo an Torwart Mix. In der 33. Minute fiel dann das 3:0 für die Eintracht. Fabian Schlüter stieg nach einer Winkler-Ecke am höchsten und köpfte platziert ins lange Eck.
Ein Tor, das schon entscheidenden Charakter hatte. Von Möringen war bis zur Pause nicht mehr viel zu sehen. Die Ausnahme bildete ein Verlegenheitsschuss aus spitzem Winkel. Elster hingegen hatte noch weitere Gelegenheiten durch Toni Dillan und René Rosenberger.
Beide Akteure verpassten es jedoch, ihre persönliche Statistik zu verbessern. Zur Pause hieß es 3:0 für die Eintracht. Das Landespokalspiel verlief bis zu diesem Zeitpunkt sehr einseitig.
Trainer Stache ermahnte seine Spieler in der Pause, weiter auf Angriff zu setzen und nicht einen Gang zurückzuschalten. Den Deckel endgültig zumachen, hieß die Vorgabe des Übungsleiters. Zu Beginn der zweiten Hälfte konnte sich Möringen etwas besser in Szene setzen als vor der Pause.
Die Hausherren blieben aber auch in Abschnitt zwei harmlos und hatte am Ende genau eine Chance auf dem Konto. Fabian Schlüter (73.) und Scholz (78.) erzielen die letzten beiden Treffer für Elster in diesem Pokalmatch.
Eintracht Elster: Trollmann, Smetak (54. Kühnast), Schüler, Durila, Niesar (54. Stephan), Puhlmann, Rosenberger (65. Weigerding), Winkler, Scholz, Dillan, Schlüter
Den SV Pouch-Rösa erwischte es bereits am Freitagabend beim 1:5 gegen Oberligist VfL Halle 96. Am Samstag flogen der 1. FC Bitterfeld-Wolfen (1:5 gegen Regionalligist 1. FC Magdeburg) und der SV Friedersdorf (1:3 gegen Ligakonkurrent Romonta Stedten) raus. Union Sandersdorf hielt hingegen die Fahnen hoch. Das 3:1 gegen Oberligist Grün-Weiß Piesteritz war hoch verdient. Marcus Bräuer (in Bitterfeld-Wolfen), Thomas Hübner (in Friedersdorf) und Holger Bär (in Sandersdorf) schauten bei den Partien am Sonnabend genauer hin.
12.47 Uhr, Friedersdorf: Das Kartenhäuschen im Sportpark wird geöffnet. 13.08 Uhr, Friedersdorf: Aufatmen bei den Zuschauern: Die ersten Bratwürstchen sind fertig gegrillt. 13.19 Uhr, Bitterfeld-Wolfen: Die Spieler des 1. FC Bitterfeld-Wolfen gehen in die Kabine. Der 1. FC Magdeburg übt indes noch das Passspiel über die Flügel. 13.32 Uhr, Friedersdorf: Schiedsrichter Volker Rulff gibt das Spiel frei. 13.33 Uhr, Bitterfeld-Wolfen: Schiedsrichter Mario Jeske pfeift die Partie an. 13.39 Uhr, Bitterfeld-Wolfen: Mario Kövari mit dem Schuss aus 20 Metern.
Der FCM-Keeper klärt zur Ecke. "So wollen wir euch sehen", schallt es von der Tribüne. 13.45 Uhr, Bitterfeld-Wolfen und Friedersdorf: Beide Heimteams können jubeln: Andreas Mieth trifft nach einem toll herausgespielten Konter zum 1:0 für Bitterfeld-Wolfen, Philipp Anton macht es nach feinem Solo aus 25 Metern für den SV Friedersdorf. 13.52 Uhr, Sandersdorf: Das Piesteritzer Trainergespann Uwe Ferl / Olaf Assmann steht allein am Sandersdorfer Mittelkreis und unterhält sich. 14 Uhr, Friedersdorf: Die Gastgeber bleiben das druckvollere Team. Robin Zern und Christian Grunert haben gute Kopfballchancen.
14.05 Uhr: Bitterfeld-Wolfen: Der FCM ist mit einem Wort zu beschreiben: harmlos. 14.17 Uhr, Bitterfeld-Wolfen: Der FCM erzielt das 1:1, und das kurz vor der Pause. Einmal passt die Bitterfeld-Wolfener Abwehr nicht auf, schon nutzen das die Gäste. Dawid Krieger trifft mit Nachschuss. Danach ist Halbzeit. 14.17 Uhr, Friedersdorf: Halbzeit auch in Friedersdorf. Der SV hält die Führung. 14.28 Uhr, Bitterfeld-Wolfen: Jörg Bihlmeyer, Präsident des KFV Anhalt-Bitterfeld, sagt: "Bitterfeld-Wolfen gewinnt 3:2. Schreiben sie das auf."
14.31 Uhr, Friedersdorf: Die zweite Halbzeit läuft. 14.33 Uhr, Bitterfeld-Wolfen: Die zweite Hälfte zwischen dem 1. FC B-W und dem 1. FCM startet mit einem Lattenschuss von Dawid Krieger. 14.42 Uhr, Friedersdorf: Der Ausgleich. Paul Lührs köpft ungehindert das 1:1. 14.44 Uhr, Bitterfeld-Wolfen: Die Führung für den FCM. Florian Beil, der eine Schutzmaske trägt, trifft per Kopfball. 14.47 Uhr, Bitterfeld-Wolfen: Das 3:1 für den FCM. Hagen Bernard lässt sich von Beil an Grundlinie austanzen und tritt dann von hinten in dessen Beine. Der Gefoulte schießt selbst und trifft problemlos. Die Bitterfeld-Wolfener Spieler wirken geschockt. 14.49 Uhr, Friedersdorf: Auch hier dreht der Gast das Spiel.
Matthias Rackwitz trifft per Freistoß zum 2:1 für Stedten. 14.58 Uhr, Sandersdorf: Shakehands zwischen den Kapitänen Torsten Lehmann (Union) und Oliver Hinkelmann (Piesteritz). Schiedsrichter Frank Hildebrandt gibt das Spiel schon zwei Minuten vor 15 Uhr frei. 15 Uhr, Bitterfeld-Wolfen: Krieger trifft zum 4:1 für den FCM. 15.02 Uhr, Friedersdorf: Grunert vergibt nach Pass von Marc Felix Rhode die größte Ausgleichschance. Sein Kopfball landet genau in den Armen des Gäste-Keepers. 15.17 Uhr, Friedersdorf: Marc Böttcher trifft zum 3:1 für Stedten.
15.18 Uhr, Bitterfeld-Wolfen: Krieger staubt zum 5:1 für den FCM ab. 15.23 Uhr, Sandersdorf: Das verdiente 1:0 für Union. Dan Lochmann trifft mit links. 15.28 Uhr, Bitterfeld-Wolfen: Trainer Marco Zenau ist trotz der letztlich deutlichen Niederlage zufrieden: "In der ersten Halbzeit war kein Klassenunterschied zu sehen." 15.29 Uhr, Sandersdorf: Union vergibt reihenweise Torchancen. 15.30 Uhr: Friedersdorf: Trainer Andreas Schneider ist enttäuscht: "Wir müssen die klaren Torchancen einfach machen."
16.08 Uhr, Sandersdorf: Das 1:0 zur Pause ist viel zu wenig aus Sicht von Union. Piesteritz spielt nun nickeliger. 16.12 Uhr, Sandersdorf: Union behält einen kühlen Kopf. Lochmann spielt Rico Gängel frei - der trifft zum 2:0. 16.26 Uhr, Sandersdorf: Union macht es unnötig spannend. Torwart Sebastian Roßberger muss den Ball eigentlich wegfausten, will ihn aber fangen. Beim Nachgreifen fällt er mit dem Ball ins Tor. Der Anschlusstreffer. 16.33 Uhr, Sandersdorf: Die Entscheidung.
Nach Gängel-Flanke schiebt Michel Hennig den Ball flach aus zwölf Metern ins Tor. Nach dem Spiel, Sandersdorf: Ernüchterung bei Piesteritz, so wird es schwer in der Oberliga. Die Union-Spieler klatschen indes mit den Fans ab. Michael Stelzl, der wegen einer Erkältung nur zuschauen konnte, ist stolz: "Es gab Zeiten, da sind wir nach so einem Gegentor gerade gegen Piesteritz zerbrochen." Diesmal nicht.
Knockout für Piesteritz
VON MICHAEL HÜBNER
SANDERSDORF/MZ - "Ich bin sehr, sehr enttäuscht", sagt der Piesteritzer Trainer Uwe Ferl nach dem Pokal-Aus. Er habe sich phasenweise für die Leistung seiner Elf geschämt. Und auch auf der FC- Homepage, in der für die sonst angriffslustigen Vorstandsmitglieder Selbstkritik bisher ein strenges Tabu war, wird von einer Pleite geredet. Das liegt nicht unbedingt am Resultat. Der Spitzenreiter der Verbandsliga, Union Sandersdorf, hat mit dem FC Grün-Weiß Piesteritz den Vorletzten der Oberliga mit 3:1 bezwungen. Das Ergebnis kann nach dem bisherigen Saisonverlaufs nicht als Sensation eingestuft werden. Es ist aber die Art und Weise wie die Volkspark-Kicker besonders in der ersten Halbzeit agieren: keine Chance und kein Torschuss in den ersten 45 Minuten. Der Notizblock von Jürgen Raab bleibt fast leer. Dabei will sich der DDR-Nationalspieler (23 Länderspiele) vom Leistungsvermögen der Piesteritzer überzeugen. "Nackte Ergebnisse reichen mir dafür nicht aus", sagt der Trainer, der in Nürnberg und Mönchengladbach an der Seite von Hans Meyer Bundesligastars trainierte. Jetzt will er mit seinem neuen Team Markranstädt zum Höhenflug ansetzen. Für viele sind die Sachsen Favorit für den Aufstieg in die Regionalliga. "Das wundert mich. Aber es stimmt. Wir wollen ganz oben mitspielen", sagt der 53-Jährige, der sich die "gute Gelegenheit", den nächsten Heimgegner, die Piesteritzer, unter die Lupe zu nehmen, nicht entgehen lassen wollte. Und da gibt es dann doch noch ie eine oder andere Überraschung - zumindest in der Aufstellung der Gäste. Andreas Thöner von der Reserve erlebt sein Debüt. "Es ist doch schön, wenn Trainingsleistungen honoriert werden", so FC-Manager Ingo Mattheuer. Später wird auch noch Dennis Marschlich ebenfalls aus dem Landesklassen-Team eingewechselt. Dafür spielen aus dem Oberliga-Kader Rick Albrecht und Nils Naujoks in der Zweiten. Die letztere Personalie - auf den Rasen passiert in der Anfangsviertelstunde praktisch gar nichts - sorgt bei den paar mitgereisten Fans für Debatten. Mit Leistungsgründen rechtfertigen Mattheuer und Ferl die Aufstellung. Naujoks soll sich aber auch unter der Woche mit Rückenschmerzen geplagt haben, berichten Spieler.
Als topfit erweisen sich die Sandersdorfer. Dan Lochmann nutzt die erste Chance nach einem Fehler der Gäste im Spielaufbau (25. Minute). Plötzlich haben die Gastgeber Möglichkeiten fast im Minutentakt. Daniel Zschiesche im Tor hält mit Glanztaten sein Team im Spiel. Er pariert die Schüsse von Tobias Große nach einer Ecke und Rico Gängel in großem Stil (30.,31). Und erneut trifft Gängel in bester Position nicht (33.).
In der zweiten Halbzeit wehrt sich Piesteritz gegen die Niederlage. Doch ein erneuter Fehlpass im Mittelfeld sorgt für das Ende aller Hoffnungen. Gängel schafft doch noch sein Tor im dritten Anlauf. (59.). Nach dem 0:2 gibt es die erste echte Chance für Piesteritz: Thöner köpft nach einer exakten Flanke von Ladislav Stefke knapp vorbei (60). Und dann zappelt der Ball von Tobias Klier im Sandersdorfer Netz. Schiedsrichter Frank Hildebrandt (Nebra) entscheidet aber auf Abseits (68.). Die nächste Situation wertet der Referee zugunsten der Gäste. Einen Freistoßball von Stefke bekommt Keeper Sebastian Roßberger nach Auffassung des Spieleiters erst hinter der Torlinie unter Kontrolle (73.). Jetzt keimt zwar wieder etwas Hoffnung auf, aber für das endgültige Aus sorgt Michael Hennig, der einen Konter vollendet (80.). "Wir haben verdient gewonnen", sagt Union-Präsident Uwe Störzner, der für die nächste Runden keinen Wunschgegner hat. "Wir nehmen es, wie es kommt", so Störzner, der noch nicht auf den HFC oder 1. FCM treffen möchte.
FC Grün-Weiß Piesteritz: Zschiesche, Gallin, Freihube, Wojciechowski, Thöner, Neumann, Penev (46. Klier), Wiesegart, Stefke, Römer (32. Witt), Hinkelmann (80. Marschlich)
Quelle:MZ