HSV-Trainer bedauert den Spielabbruch gegen Annaburg
PR Team, 19.02.2013

Nachgeschmack bleibt
LANDESKLASSE HSV-Trainer bedauert den Spielabbruch der Partie gegen Annaburg.
VON ANDREAS RICHTER
ANNABURG/MZ - Sonnabendnachmittag, 57. Minute in der Fußball-Landesklasse-Partie zwischen Grün-Weiß Annaburg und dem HSV Gröbern. Da die Gäste zu diesem Zeitpunkt (es steht 9:0) nur noch sechs Spieler im Einsatz haben, bricht Schiedsrichter Falko Szuppa die Begegnung ab (die MZ berichtete).
Teilweise Leute aus der Zweiten
Gröbern war mit zwölf Aktiven (darunter vier Spieler der Zweiten plus drei Keeper) und einem Ersatzkicker angereist. Teilweise musste Gäste-Trainer Hagen Giese wegen Krankheit, aber auch aus beruflichen Gründen oder wegen Urlaub auf einige seiner Jungs verzichten. Die erste Halbzeit verlief noch ohne personelle Sorgen. Doch nach der Pause kehrten zwei der HSV-Kicker erst gar nicht aus der Kabine zurück. Sie seien verletzt, hieß es. Und dann kamen nach dem Wiederanpfiff vier weitere Ausfälle dazu. Daraufhin beriet sich Schiedsrichter Szuppa mit den Mannschaftskapitänen und brach mit Hinweis auf die Spielordnung des Landesfußballverbandes die Begegnung ab. Der Vorgang liegt nun beim zuständigen Sportgericht zur Beurteilung. Für Uwe Rohlik, Coach der gastgebenden Annaburger, war es einerseits die richtige Entscheidung. "Ich denke, dass der Unparteiische regelkonform reagiert hat." Andererseits bleibt bei Rohlik ein Nachgeschmack. "Alle Akteure aus Gröbern fielen verletzt aus. Ich maße mir nicht an, die einzelnen Verletzungen zu beurteilen. Ich kann aber sagen, dass sich niemand augenscheinlich etwas getan hat, wie beispielsweise bei harten Zweikämpfen." Rohlik hofft, dass Gröbern nicht in der Pause auf den Gedanken kam, wegen der sich abzeichnenden zweistelligen Niederlage (Annaburg lag zur Pause bereits 7:0 in Front), einen Spielabbruch herbeizuführen. "So etwas wäre vorsätzlich, sehr unsportlich, und wenn das dann Schule machen würde, bräuchten wir nicht mehr gegeneinander spielen." Hagen Giese, Trainer beim HSV, hat die sofort nach dem Spielabbruch aufkeimenden Diskussionen mitbekommen. "Ich kann Annaburg und die Zuschauer ja verstehen. Es tat uns selbst allen sehr leid, dass nicht die vollen 90 Minuten gespielt wurde. Aber es war kein Vorsatz, uns auf die Verletzungsschiene zurückzuziehen, um so einen Spielabbruch zu erzwingen." Gröbern habe laut Giese schlichtweg einen rabenschwarzen Tag erwischt. "Uns fehlten schon vor der Abfahrt zwei Stammspieler. Dazu kamen weitere Absagen, so dass Leute aus der Zweiten mitfahren mussten, die noch nicht einmal wieder richtig im Trainingsbetrieb stehen."
Bei den beiden Kickern, die nach der Pause gleich in der Kabine blieben, sei bei dem einen eine alte Knieverletzung (laut Giese musste er bereits mit einer Bandage spielen) zum Vorschein gekommen, der andere habe sich nach einem Ausrutscher in Halbzeit eins eine Leistenzerrung zugezogen, erklärte der Trainer.
Sportlich richtig entschieden
"Und wie das dann manchmal so ist, kamen weitere Sachen dazu. Natürlich könnten wir jetzt sagen, dass die Ausrutscher auch am schwer zu bespielenden Platz in Annaburg lagen. Aber das mache ich nicht, die Gastgeber mussten schließlich ebenso damit klar kommen", so Giese. Letztlich trage er die Entscheidung des Unparteiischen voll mit, "dass unter sportlichen Gesichtspunkten mit nur noch sechs Spielern keine vernünftige Weiterführung dieser Partie mehr möglich war".
Quelle:MZ