Spiele vom WE in der MZ
PR Team, 04.03.2014

Piesteritzer verlieren Platz eins
FUSSBALL Oberligareserve unterliegt Annaburg 0:3. Zahna überrascht gegen Kemberg.
VON DIETMAR BEBBER
WITTENBERG/MZ - Das war ein Spieltag nach Maß. Denn es gab am Sonnabend in der Fußball-Landesklasse Überraschungen, die Auswirkungen auf die Tabelle hatten.
So musste der FC Grün-Weiß Piesteritz II die Tabellenführung wieder an den SV Friedersdorf abgeben. Grund: Die Oberligareserve stolperte zu Hause gegen den Tabellendritten Grün-Weiß Annaburg. Dass die Gäste jedoch mit 3:0 so klar gewinnen würden, hatte keiner erwartet. Nach nur zehn Minuten brachte Marvin Richter seine Farben in Führung. Die Gegenwehr der Gastgeber blieb aus, so dass Dosseh Bruce noch vor der Pause auf 2:0 (41.) erhöhte. Auch nach dem Seitenwechsel trafen die Piesteritzer nicht, so dass Emanuel Clemens schon in der 51. Minute zum 3:0 für Annaburg einschob. Allerdings war es ein bitter erkaufter Sieg. Denn Annaburgs Neuzugang Michal Obrtlik zog sich unmittelbar vor der Pause ein Bruch des Schienbeines zu, der noch am Samstagabend operiert wurde. Obrtlik fällt mehrere Wochen aus. Die Friedersdorfer stehen nun also wieder auf dem Platz an der Sonne. Sie bezwangen die SG Reppichau 2:1. Die Tore schossen Christian Grunert (8.) und Philipp Anton (45.). Für Reppichau traf Nico Deistler (68.).
Aber auch im Tabellenkeller hat sich was getan. Dafür sorgte der VfB Zahna, dem die größte Überraschung des Wochenendes gelang. Den 2:0-Sieg über Rot-Weiß Kemberg hatte niemand auf dem Zettel. Für Zahna trafen Mirco Kloss (12.) und Marcus Richter (77.). Und die drei erkämpften Punkte sorgten dafür, dass der VfB seit Samstag nicht mehr Tabellenletzter ist. Diese Position hat erneut Allemannia Jessen übernommen, die Elsterstädter unterlagen Blau-Rot Pratau 0:2. Für die Pratauer Torjubel sorgten Steven Schmidt (32.) und Christian Zentgraf (50.) .
Erfolgreich aus der Winterpause meldete sich die SG Trebitz (13.) zurück, die einen 4:1-Heimsieg gegen Germania Roßlau verbuchte und die Gäste damit auf den ersten Abstiegsplatz verbannte (14.). Nach der ersten Halbzeit und den Torerfolge von Adrian Wildgrube (19.) und Roßlaus Michael Arndt (36.) war noch alles möglich. Doch dann machte Trebitz durch Dominik Weigel (53.), Daniel Hanke (87.) und Patrick Florian (90.) alles klar.
Tore waren in der Partie zwischen dem TSV Mosigkau und der SG Union Sandersdorf II Fehlanzeige (0:0). Dafür setzte sich Lok Dessau 2:0 gegen den VfB Gräfenhainichen durch. In der 65. Minute musste Gräfenhainichens Keeper Max Burmeister nach dem Schuss von Daniel Baßin den ersten Ball aus dem Netz holen, bevor er selbst wegen Rot raus war aus dem Spiel (84.). Marcel Lorch sorgte dann für die VfB-Niederlage (88.).
Der erste Schritt
OBERLIGA FC Grün-Weiß Piesteritz startet mit 3:1-Sieg gegen Jena II die Rückrunde.
VON ANDREAS RICHTER
WITTENBERG/MZ - Der Auftakt der Mission Klassenerhalt ist gelungen. Die Oberliga-Fußballer des Piesteritzer FC bezwangen gestern den FC Carl Zeiss Jena II 3:1, haben damit den psychologisch so wichtig positiven Rückrundenstart bewerkstelligt und sind in der Tabelle auf den vorletzten Platz hochgerutscht. Es war der erste Schritt in die richtige Richtung.
Seit langem war die Stimmung im Volkspark auf und neben dem Rasen nicht mehr so gut wie bei diesem Spiel. Der erste Heimsieg in dieser Saison war ein ordentlich erarbeiteter, die Jungs von Cheftrainer Uwe Ferl und seinem Co Olaf Aßmann steckten mit ihrer couragierten Leistung die 189 Fans an, die lautstark jubelnd und applaudierend ihrem Team zur Seite standen. Die Schinderei in der Winterpause zeigte Früchte. Der FC stellte sich den Zweikämpfen, legte immer wieder nach, baute beständig den Druck nach vorn auf. In der Anfangsphase war es noch die mangelnde Konzentration, die den erfolgreichen Abschluss von Torchancen verhinderte. Die erste für den FC lag schon in der sechsten Minute in der Luft, als Jeffrey Neumann auf den Jenaer Kasten zustürmte, der Ball aber von Keeper Niklas Wollert gehalten wurde. So ging es fast eine halbe Stunde lang weiter. Die Gäste wurden zwar immer mehr in die eigene Hälfte zurückgedrängt, aber Grün-Weiß schaffte es nicht, seine Möglichkeiten zu nutzen. Einige Beispiele: In der 14. Minute schickte Florian Freihube einen Kopfball am Kasten vorbei. 16. Minute, Tobias Haufe verzog. 26. Minute, Tim Hebsackers Schuss verfehlte den Pfosten knapp. Die Führung des FC wäre zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient gewesen. Dann war es Frank Lehmann, der sich in der 35. Minute beherzt den Ball eroberte, abzog und so das 1:0 perfekt machte.
Jetzt wollten die Ferl-Schützlinge mehr. Aber erst nach dem Seitenwechsel gelang es ihnen auch, auf 2:0 zu erhöhen. Diesmal war es Tobias Haufe, der nach etlichen ergebnislosen Versuchen zuvor endlich traf. Er erlöste den FC-Anhang, der Sekunden vorher erleben musste, wie Neumanns Schuss an den Querbalken prallte, zurück auf das Feld sprang, aber dann zum Glück vor Haufes Füßen landete.
Als aber Jena nach eklatanten Abwehrfehlern zum 1:2 aufschloss (Daniel Trier, 79.), stieg die Spannung beinahe auf den Siedepunkt. Die von Lothar Kurbjuweit trainierten Gäste waren auf einmal wieder da, mobilisierten die letzten Kraftreserven. Und die Partie wurde zunehmend härter. Die drei Punkte behalten, dies war das Motto. Diesen Sieg wollte sich keiner mehr nehmen lassen. In den emotional hochkochenden Schlussminuten - Falko Löser (Jena) musste nach einer Gelb-Roten Karte vom Platz (90.) - war es Haufe, der mit dem 3:1 (93.) den Sieg sicherstellte.
FC Grün-Weiß Piesteritz: Daniel Zschiesche, Philipp Schlüter, Florian Freihube, Pawel Wojciechowski, Jeffrey Neumann, Frank Lehmann (76. Philipp Scoop), Tobias Haufe, Kevin Redlich (85. Kevin Gerstmann), Marko Trogrlic, Oliver Hinkelmann (66. Andreas Thöner), Tim Hebsacker
AKTUELLE SITUATION
Einen Punkt besser als Heidenauer SV
Im Abstiegskampf war es der Heidenauer SV, der am Wochenende zum Start der Rückrunde Federn lassen musste. Der SV unterlag der zweiten Formation von Energie Cottbus 0:5, hat dadurch sein Punktekonto von zehn Zählern nicht erhöhen können und rutschte somit auf den letzten Tabellenplatz ab. Denn die Piesteritzer haben durch den 3:1-Erfolg gegen Jena II jetzt elf und sind somit aktuell 15. des Klassements.
Bis zum rettenden Ufer, den ersten Nichtabstiegsplatz hat der Hallesche FC II inne, sind es jedoch immer noch sieben Punkte. Die Hallenser kommen bislang auf 18 Zähler. Am nächsten Sonntag laufen die Piesteritzer beim VfL Halle (6., Anpfiff 14 Uhr) auf.AR
Ein gefühlter Sieg
LANDESLIGA Eintracht Elster feiert 0:0 bei Dessau 05, die dadurch Platz eins verlieren.
VON ULF ROSTALSKY
ELSTER/MZ - Wann hat Dessau 05 zuletzt zu Hause nicht getroffen? "Ist eine halbe Ewigkeit her", sagt Thomas Szczegula. Der Trainer der Eintracht aus Elster ist zufrieden, dass seine Landesliga-Fußballer am Sonnabend die Tormaschine der Liga haben stoppen können und dem Dauerrivalen von der Mulde wie in der Hinrunde ein Unentschieden abtrotzten. Das 0:0 fühlt sich für Elster wie ein Sieg an.
"Wir freuen uns wirklich", betont der Coach und spricht von einer 180-Grad-Kehrtwende unter der Woche. Seine Spieler hätten die von ihm vorgegebene Marschroute umgesetzt und vor allen Dingen eine ordentliche Defensivleistung gezeigt. Tatsächlich kam Dessau 05 in der Vorwärtsbewegung nicht wirklich in Fahrt. Elster gelang, was in dieser Saison im Schillerpark noch keiner anderen Mannschaft geglückt war. Die Elf von Trainer Marcus Jeckel schaffte es nicht, den Ball im Gästetor unterzubringen. Glück spielte dabei auch eine Rolle. 05-Goalgetter Sascha Zacke lupfte das Leder in der 15. Minute über Eintracht-Schlussmann Robin Brandenburg. Der Ball landete auf der Querlatte. Viel mehr Chancen gab es auf beiden Seiten nicht. "Das war einfach so. Beide Teams haben sich im Mittelfeld praktisch neutralisiert", lautet Szczegulas Fazit. Er will nicht weiter über Möglichkeiten und gegebenenfalls andere Spielverläufe philosophieren.
"Schade, dass Fabian Schlüter den Ball nicht rein gemacht hat", sagt er dann aber doch. Eintrachts Kapitän kam in der 60. Minute mit dem Kopf zum Zug, fand in 05-Keeper Sascha Broziewski jedoch seinen Meister. Thomas Szczegula ist zufrieden mit dem Punktgewinn, der weniger auf spielerischem Glanz denn solider Handarbeit in der Abwehr fußte. "Wenn wir von Anfang versucht hätten, locker mitzuspielen, hätten wir garantiert drei, vier Tore gefangen." Die Eintracht hat es nicht getan und dem Favoriten so ein Bein gestellt.
Und das Unentschieden kostete den Muldestädtern auch den Platz an der Tabellenspitze. Aufsteiger Weißenfels zog mit einem zeitgleichen 3:0-Heimerfolg über Bennstedt an 05 vorbei und liegt mit 40 Punkten allein auf dem ersten Platz. Elster rangiert mit 28 Zählern weiterhin auf Rang fünf. Und hat einen neuen Feldspieler an Bord? Die Frage bringt Coach Szczegula nur kurz aus dem Tritt. Er hatte in Dessau in der 90. Spielminute Ersatztorwart Jörg Schubotz als Feldspieler eingewechselt. "Ein taktischer Wechsel. Hat uns einfach etwas Zeit gebracht", erklärt der Trainer das etwas andere Wechselspiel. Die Laune stimmt im Moment. Allerdings warnt Szczegula vor zu großer Euphorie. Die Mannschaft befinde sich noch auf dem Weg, müsse weiter zulegen.
Eintracht Elster: Robin Brandenburg, Zsolt Weigerding, David Kühnast, Fabian Schlüter (73. Marcus Finke), Benjamin Witt, Kevin Schüler, René Rosenberger, Kay Stephan (78. Mathias Smetak), Laszlo Lango (90. Jörg Schubotz), Jens Puhlmann, Manuel Eckert
Mühsam zu drei Punkten
KREISOBERLIGA Spitzenreiter Abtsdorf muss bei Jessen II mehr kämpfen als erwartet.
VON WERNER MICHAELIS UND ANDREAS RICHTER
WITTENBERG/MZ - Die Kreisoberliga-Fußballer des Wittenberger Kreisfachverbandes (KFV) standen am Sonnabend zur zweiten Pflichtspielrunde 2014 auf dem Rasen. Ihre Kollegen aus dem KFV Anhalt liefen das erste Mal auf.
Kreisfachverband Wittenberg
Auf beiden Seiten herrschte Enttäuschung nach dem Abpfiff. Spitzenreiter SV Graf Zeppelin Abtsdorf ärgerte sich darüber, dass man sich mühsamer als erwartet am Sonnabend gegen Tabellenschlusslicht Allemannia Jessen II einen 3:2-Erfolg erarbeiten musste. Der Gastgeber haderte damit, trotz einer guten Leistung erneut mit leeren Händen dazustehen. Dessen Trainer David Kretschmann analysierte: "Ein Unentschieden wäre drin und verdient gewesen. Die Abtsdorfer waren nicht so stark wie erwartet." Kretschmann hofft, dass sich trotz der Niederlage noch alles zum Guten wendet. Vor allem im Verein. Für die "Zweite" ist das rettende Ufer zwar noch nicht vollständig in der Ferne verschwunden, doch die Landesklassen-Elf steht eine Etage höher mit dem Rücken zur Wand. Das heißt, steigt Jessens "Erste" ab, geht es für die Kretschmann-Truppe in die Kreisliga. Abtsdorfs Fußball-Abteilungsleiter Markus Horsch gab unumwunden zu, "dass wir so stark spielende Jessener nicht wirklich auf dem Zettel hatten, und dann auch noch einem Rückstand hinterherlaufen mussten". In der 27. Minute ging Jessen II 1:0 in Führung. Stefan Becker drehte zur Jubelrunde ab. Die Gegenreaktion kam indes rasch. Nur fünf Minuten später fiel der Ausgleich durch Marcus Gärtner. Zum 2:1 verwandelte Norman Kaiser per Fallrückzieher in der 35. Minute. Aber: Jessen kam noch vor dem Wechsel zurück. Erneut traf Becker (2:2, 44.). Nach der Pause gelang es dem Favoriten erst in der 78. Minute, den Sieg mit Tor Nummer drei (Kaiser) unter Dach und Fach zu bringen. Ab der 66. Minute spielte Abtsdorf in Unterzahl. Michael Bieleke flog nach wiederholtem Foulspiel vom Platz (Gelb-Rot).
Tabellenzweiter Glückauf Möhlau löste seine Aufgabe gegen Grün-Weiß Pretzsch (10.) und siegte 2:1. Für Möhlau trafen Oskar Burmeister (35.) und Philipp Schreiber (74.), den Pretzscher Treffer erzielte Michael Stier (57.). Der Tabellendritte Blau-Weiß Nudersdorf unterlag überraschend der SG Zschornewitz/Muldenstein (13.) 1:2. Nur Lucas Sekora netzte diesmal für die Blau-Weißen ein (57.). Veit Micklisch (35.) und Philipp Werner (69.) hießen die Torschützen bei der SG.
Kreisfachverband Anhalt
Der erste komplette Punktspieltag in diesem Jahr hielt am Sonnabend auch gleich eine Überraschung parat. Denn Aufsteiger und Tabellenvorletzter (15.) Vorfläming Deetz/Lindau schickte den großen Favoriten Vorwärts Dessau (dritter Tabellenplatz) mit einer deutlichen 0:3-Klatsche auf die Heimreise. Damit übergaben die Fläming-Kicker die rote Laterne an das Mosigkauer Reserveteam.
Tabellenführer Chemie Rodleben ließ sich dagegen von Blau-Rot Coswig (8.) nicht überraschen und siegte problemlos 4:0. "Wir waren eigentlich chancenlos", gestand Coswigs Trainer René Gommert nach der Partie auch ein. Mit einem blauen Auge kam Chemie-Verfolger SG Waldersee/Vockerode (2.) beim 2:2 gegen Abus Dessau davon. "Wir haben unterirdisch gespielt und hatten dabei auch noch großes Glück", schimpfte Trainer Uwe Wilke. SG-Torschütze war Claudius Lepetit (31.). Ein Eigentor von Abus-Spieler David Haak (51.) wurde dann noch für das Unentschieden benötigt.
Die SG Jeber-Bergfrieden/Serno (11.) verlor beim Dessauer SV (4.) 2:4, und dies ab der 8. Minute in Unterzahl. Kapitän Sebastian Faulhaber sah die Ampelkarte. Trotzdem zog sich die Truppe von Coach Harald Dobritz noch recht achtbar aus der Affäre. Christoph Friedrich traf doppelt (53., 63.). Und nach einer total verschlafenen ersten Halbzeit (2:0) wachte die SG Oranienbaum-Wörlitz (6.) im zweiten Abschnitt endlich auf und erkämpfte sich bei Schlusslicht TSV Mosigkau II in der letzten Minute durch ein Tor von Mohamed Toure noch ein 3:3. Zuvor hatten Andreas Rößner zum zwischenzeitlichen 2:1 (60.) und Denny Meyer zum 3:2 (65.) getroffen. "Wir haben erst spät zu unserem Spiel gefunden", resümierte Trainer Andreas Wolf.
Weitere Ergebnisse: Kreisoberliga Wittenberg: Piesteritz II - Elster II 0:4, Dabrun/Rackith - Lebien 3:0, Mühlanger - Linda 1:2, Seegrehna - Einheit Wittenberg 2:3, Reinsdorf - Wartenburg 1:0; Anhalt: Mildensee - Roßlau II 2:1, Steutz/Leps - Dessau 05 II 1:4, Kochstedt - Walternienburg/Güterglück 4:0
AUSBLICK
Spitzenspiel lockt nach Nudersdorf
Unter den Ansetzungen für den kommenden Sonnabend ist bei denen des Kreisfachverbandes Wittenberg ein echtes Spitzenspiel auszumachen. Um 15 Uhr wird auf dem Sportplatz in Nudersdorf die Partie Gastgeber Blau-Weiß gegen Graf Zeppelin Abtsdorf angepfiffen. Die Platzherren sind mit 36 Zählern Tabellendritter. Der Rückstand auf Abtsdorf beträgt 13 Punkte. Aber mit einem Heimsieg würden die Nudersdorfer nicht nur den Ersten des Klassements ärgern, sondern könnten eventuell den Rückstand auf Glückauf Möhlau verkürzen. Der Zweite kommt auf 43 Zähler. AR
Quelle:MZ