1.Männer : Spielbericht (2009/2010)

Der VfB schafft das schier unmöglich geglaubte

Dem VfB Gräfenhainichen gelang mit dem 2:1 Erfolg über Liga-Primus FC Grün Weiß Piesteritz II eine der Überraschungen des Spieltages. So konnte der FC wie schon im Pokal auch im Rückspiel der Liga in Gräfenhainichen nicht gewinnen und musste mit einer Niederlage die Heimreise antreten. Von Beginn an spielte der Platzherr mit dem Tabellenführer auf Augenhöhe, weil der VfB endlich auch einmal wieder sein ganzes Potential abrufen konnte. Die Goral-
Schützlinge stemmten sich erfolgreich gegen den Sturmlauf der Piesteritzer, ohne dabei selbst gravierende Fehler zu machen. Dies hatte zur Folge, dass die Zuschauer im ersten Abschnitt kaum Erfolg versprechende Torraumszenen zu sehen bekamen. Die erste richtige Möglichkeit hatte dann sogar der Hausherr nach einer Ecke zu verzeichnen. Hier segelte nämlich der FC-Schlussmann am Ball vorbei. Aber auch der VfB vermochte es noch nicht die sich so bietende Chance (22.) zu nutzen. Da der Gast sich im gesamten Spielverlauf auf eine streckenweise über harte Gangart verlegte, die vom Unparteiischen leider zu oft toleriert wurde, musste Gräfenhainichen schon in der 27. Minute den ersten verletzungsbedingten Wechsel vornehmen. Nach mehr als einer halben Stunde dann das erste Achtungszeichen der Gäste. Andreas Thoener prüfte mit einem recht tückischen Schuss (34.) aus halb rechter Position den VfB-Keeper, der aber auf dem Posten war und die Möglichkeit zur Pietseritzer Führung souverän vereitelte. Die gab es dann schließlich vier Minuten später, als Karsten Niesar sogenannter Sonntagsschuss am Sonnabend gelang. Der Treffer stellte zwar den bisherigen Spielverlauf etwas auf den Kopf, löste aber beim VfB keineswegs eine Schocksituation aus. Nur drei Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit konnte nämlich Blau-Gelb auch völlig verdient ausgleichen. Jens Stockmanns drang bei dem vorausgehenden Angriff von rechts in den Strafraum ein und zog ab. Der weiter vorn stehende Christian Ackermann nahm mit seinem Bein dann die entscheidende Richtungsänderung des Balls hervor, so dass es dem Grün-Weißen Schlussmann nur noch vergönnt war, die Kugel aus dem Netz zu holen. Von diesem Schreck sollten sich die Gäste dann nicht mehr richtig erholen und wirkten wie gelähmt. Passend dazu die Einschätzung vom FC-Trainer Dietmar
Hüller nach dem Spiel: „Wir haben einfach zu wenig investiert.“ Dies taten die Goral-Schützlinge dafür um so mehr. Ob Sven Krawetzke (61.), Stockmann in
der 88. Minute oder auch Daniel Richter (89.) mit ihren Möglichkeiten ließen eher darauf hoffen, dass wenigsten ein Punkt beim VfB bleiben würde. Dies war
ja so auch die Hoffnung von VfB-Trainer Wolfgang Goral vor dem Spieltag. Dass es dann sogar drei Zähler verbunden mit der ersten Saisonniederlage für
den Spitzenreiter werden sollten, damit hatte wohl nicht mal der kühnste Optimist gerechnet. Kurz vor dem Abpfiff schon in der Nachspielzeit legte Stockmann dann seinem Sturmpartner Richter gekonnt den Ball auf. Dabei gab es viel Platz für Richter, da Piesteritz fast alles nach vorn geworfen hatte, um selbst noch die Punkteteilung zu verhindern und als Sieger vom Platz zu gehen. So hatte Richter wenig Mühe und wartete geschickt die Reaktion des heraus eilenden FC-Keepers ab und netzte zum viel um jubelten Siegestreffer ein. So blieb nach dem Abpfiff nur noch eine Frage offen: Ist der VfB nun endlich wieder zurück in der Erfolgsspur oder war es nur eine Eintagsfliege? Die Antwort darauf wird es erst am nächsten Sonntag beim Oranienbaumer SV Hellas 09 geben.